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„... da wird auch dein Herz sein.“

KIRCHENTAG als Fest des Glaubens und Zeitansage - Das Herz von rund 118.000 Dauerteilnehmerinnen und -teilnehmern war in der Zeit vom 1. bis 5. Juni dieses Jahres auf jeden Fall in Dresden. Die sächsische Landeshauptstadt an der Elbe bot bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen eine tolle Kulisse für den 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag, der unter dem Motto „... da wird auch dein Herz sein.“ stand.

Voll war es in Dresden und die Elbmetropole zeigte sich als hervorragende Gastgeberin. So viele Menschen wie dieses Mal gab es zuletzt beim Evangelischen Kirchentag in Hamburg 1995. So war es nicht verwunderlich, dass häufig das Schild „Raum überfüllt“ an den vielen Veranstaltungsorten zu sehen war. Durch die überschaubare Messe fanden viele Veranstaltungen in Kirchen, Gemeindezentren und kulturellen Orten statt. An den offenen Bühnen am Altmarkt, am Königsufer oder an der Flutrinne war zum Glück immer genügend Platz.

Eng wurde es in der kleinen, aber feinen Messe, besonders dann, wenn große Namen sich ihr Stelldichein auf dem Kirchentag gaben. So traten zahlreiche Politikerinnen und Politiker vom Bundespräsidenten über die Kanzlerin bis zum Verteidigungsminister sowie einige Ministerpräsidenten und andere hochrangige Politiker auf dem Kirchentag auf. Neben den zur Zeit drängenden Themen der Globalisierung, des Atomausstiegs, der Auslandeinsätze der Bundeswehr oder der Integrationsdebatte meldeten sich aber auch die Politiker in Bibelarbeiten zu Wort und machten dabei deutlich, dass Glaube und gesellschaftliches Leben nicht voneinander zu trennen sind.

Überfüllt, wie sollte es auch anders sein, war wieder einmal die Bibelarbeit von Prof. Dr. Margot Käßmann mit 6.500 Teilnehmerinnen und -teilnehmern, die in der Energie-Verbund-Arena als größte Halle stattfand. Trotzdem konnten noch tausend Menschen vor der Tür den Ausführungen der beliebten Theologin lauschen. Aber auch für große Musikveranstaltungen wie der Auftritt der „Wise Guys“ war das Rudolf-Harbig-Stadtion mit seinen 22.000 zur Verfügung stehenden Plätzen zu klein. Mehr als zehntausend Menschen verfolgten das Konzert vor dem Stadion auf einer Video-Leinwand.

Ein weiteres musikalisches Highlight war sicherlich auch wieder die „Nacht der Lieder“ zugunsten der Arbeit der Christoffel-Blindenmission, die auf der MDR-Bühne auf dem Altmarkt stattfand. Im Schatten der Kreuzkirche traten Clemens Bittlinger, Gerhard Schöne und Heinz-Rudolf Kunze mit ihren Bands vor mehr als 20.000 Menschen auf.

Den Tagesausklang bildete jeweils ein Nachtgebet auf der MDR-Bühne am Altmarkt, den Pfarrerin Mechthild Werner aus Karlsruhe und Fritz Baltruweit mit seiner Studiogruppe liturgisch und musikalisch gestalteten. Beim Zuspruch zur Nacht wechselten sich Margot Käßmann, Bischof Ralf Meister aus Hannover und der sächsische Landesbischof Jochen Bohl ab.

Die Dresdener Verkehrsbetriebe kamen mit dem Menschenandrang überraschend gut zurecht. Natürlich gab es auch immer wieder überfüllte Bahnen und Busse. Insgesamt aber lief der Verkehr und freundliche Servicemitarbeiterinnen und -mitarbeiter gaben den suchenden Kirchentagsbesucherinnen und -besuchern hilfreiche Hinweise.

Natürlich spielten auch die aktuellen Infektionen mit den EHEC-Bakterien beim Kirchentag eine Rolle. Handzettel gaben den Besucherinnen und Besuchern Hilfestellungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln und Hygiene. Zudem wurden Gurken, Tomaten und Salat aus dem Verpflegungsangebot gestrichen.

Mit ca. 500 Menschen war der Kirchenkreis Recklinghausen zum Dresdener Kirchentag aufgebrochen. Dabei waren auch einige wieder auf dem Kirchentag aktiv. So gab es auf dem „Markt der Möglichkeiten“ einen „Kirchplatz Zukunft Westfalen“ mit einem Stand von „Kirche & Kino“ des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen, auf dem Erwachsenenbildungsreferent Ralf Dinand, dem Filmpädagogen und Pfarrer Thomas Damm und Michael Kleinschmidt vom Institut für Kino und Filmkultur für das 3. Kirchliche Filmfestival warben, dass vom 16. bis 18. März 2012 im Cineworld Recklinghausen stattfinden wird..

Pfarrer i.R. Hartmut Dreier warb mit Mitgliedern der Christlich-Islamischen Arbeitsgemeinschaft Marl für das seit zehn Jahren dort stattfindende Abrahamsfest. Auch das Martin-Luther-Forum Gladbeck war dort mit einem Stand auf der westfälischen Meile vertreten. Der Dattelner Hanf e.V. stellte wieder verschiedene Produkte aus Hanf vor. Hans-Jürgen Hörner war mit seinem Stand zu „Zukunft einkaufen“ im Zentrum Globalisierung und Umwelt in der Technischen Universität vertreten.

Die Klezmer-Formation „Naschuwa“ um Pfarrer Thomas Damm aus Marl spielte an verschiedenen Orten. Neben einem Kurzauftritt auf der Kulturmeile an der Prager Straße gaben die vier Musiker noch zwei weitere Konzerte. Das Theater-Ensemble des HOT boje in Marl führte im Großen Haus des Staatsschauspiels das Stück „Les Miserables – Die Elenden“ von Cornelia Wagner mit musikalischen Elementen nach dem Roman von Victor Hugo auf.


Der speziell für den Kirchentag zusammengestellte Projektchor der Evangelischen Kirchengemeinde Oer-Erkenschwick hatte zwei Auftritte. Neben dem Singen in einer psychiatrischen Klinik trat der Chor auch im Zentrum Globalisierung und Umwelt in der Technischen Universität auf. Dort trafen die Erkenschwicker auch einen alten Bekannten wieder. Pastor Phenias Lwakatare, in den 90er Jahren für sechs Jahre tansanischer Austauschpastor im Kirchenkreis Recklinghausen war auch dort. Er ist z.Z. mit einer Delegation im Kirchenkreis Paderborn zu Gast.

Nach einem sonnigen Abschluss-Gottesdienst mit 120.000 Menschen am Elbufer verabschiedet sich der Evangelische Kirchentag elbabwärts nach Hamburg, wo vom 1. bis 5. Mai 2013 der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag stattfinden wird. Bis dahin ist dann die Vereinigung der evangelischen Kirchen Nordelbien, Mecklenburg und Pommern zur Nordkirche vollzogen, die dann Gastgeberin des Kirchentages sein wird.

Text: uka/Bild1:uka, Bild:2 Pfarrer Frank Rüter, Ev. Kirchengemeinde Oer-Erkenschwick