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„Soviel du brauchst“ - Kirchentag - Fröhliche Tage in Hamburg

HAMBURG/KIRCHENKREIS – „Soviel du brauchst“ – unter diesem Motto fand Anfang Mai der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hamburg statt. Und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kirchentages bekamen an den fünf Tagen mehr als sie brauchten. Bei trockenem Wetter und Sonnenschein bot die Elbmetropole eine tolle Kulisse. Und das gute Wetter wirkte sich auch auf die Grundstimmung des Kirchentages aus. Die Kirchentagsbesucherinnen und -besucher erlebten eine große Hilfsbereitschaft der Ordner, der Polizei und der Hamburger Bürger. Die Stadt zeigte sich von ihrer besten Seite.
„Soviel du brauchst“ - Kirchentag - Fröhliche Tage in Hamburg

Der Projektchor der Evangelischen Kirchengemeinde Oer-Erkenschwick bei seinem Auftritt in der Stiftung „Anscharhöhe“. (Norbert Koch, Bochum)

Mit über 100.000 Dauerteilnehmerinnen und -teilnehmern war der Kirchentag sehr gut besucht. Trotz der großen Veranstaltungshallen in der Messe, im Congress-Centrum oder in der Universität war an vielen Veranstaltungsorten das Schild „Halle überfüllt“ zu sehen. Besonders Veranstaltungen mit prominenten Gesichtern aus Kirche und Politik füllten die Hallen. So war die Bibelarbeit von Margot Käßmann schon lange vor ihrem Beginn überfüllt. Wer schafft es sonst, morgens um halb zehn in Deutschland 7.000 Menschen zu einer Bibelarbeit zusammen zu bringen? Aber auch Veranstaltungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel oder Bundespräsident Joachim Gauck sorgten für überfüllte Hallen.
 

weitere Bilder vom Kirchentag in Hamburg

Die Kanzlerin machte bei ihrem Besuch auf dem Kirchentag auch Halt am Stand von „Zukunft einkaufen“ der Evangelischen Kirche von Westfalen. Präses Annette Kurschus, der Theologische Vizepräsident Albert Henz und Pfarrer Klaus Breyer, Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft der Landeskirche erläuterten ihr die Aufgaben und Ziele des Projekts. Die Kanzlerin zeigte sich sehr interessiert und nahm als Geschenk einen Präsentkorb mit fair gehandelten Produkten mit.
 


Zur festen Größe des Kirchentags gehören die große Open-Air-Konzerte. Da gaben sich auch in diesem Jahr wieder bekannte Namen die Klinke in die Hand. Allen voran natürlich die Kölner A-capella-Formation „Wise Guys“, die im Stadtpark vor 65.000 Menschen sang. Auch die Schweizerin Stefanie Heinzmann trat mit ihrer Band auf der Bühne am Strandkai auf. Und „Stoppok“ rockte am Samstagabend die Reeperbahn auf St. Pauli.

Auch die Bühnen am Rathaus oder am Fischmarkt füllten die Plätze, nicht nur am ersten Abend mit den Eröffnungsgottesdiensten. Aber auch kleinere Veranstaltungen hatten ihren Reiz. So hatte z.B. das „Rauhe Haus“ zum Feierabendmahl eingeladen. Nach einem Abendmahlsgottesdienst gab es einen Imbiss im Garten, der mit einem Abendsegen endete. 

„Mehr braucht es nicht“ – heiß das Thema einer Veranstaltung in der Messe. Der ehemalige Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, Christian Führer, der Pfarrer, Autor und Karikaturist Werner „Tiki“ Küstenmacher sowie der Pfarrer und Liedermacher Clemens Bittlinger mit seiner Band gestalteten einen gemeinsamen Abend in einer völlig überfüllten Messehalle.

Pfarrer Christian Führer ging noch einmal auf die Entwicklungen vor der Wende und die Leipziger Friedensgebete ein. Es sei eine friedliche Revolution gewesen, die aus der Kirche kam und ein Wunder biblischen Ausmaßes. „Kerzen und Gebete und die Kraft Jesu, die in den Schwachen mächtig ist – mehr braucht es nicht“, sagte er unter dem großen Applaus der Anwesenden.

Voll war es auf dem „Markt der Möglichkeiten“, der dieses Mal wieder in der Messe stattfand. Eine große Anzahl an Organisationen, Einrichtungen und Initiativen stellten ihr Programm und ihre Angebote vor. Die Diakonischen Einrichtungen luden zum Ausruhen und Verweilen ein. Gerade hier gab es vielen Möglichkeiten der Begegnung und des Austausches. 

Auch der Kirchenkreis Recklinghausen war aktiv auf dem Kirchentag gut vertreten. Neben Hans-Jürgen Hörner bei „Zukunft einkaufen“ warb Pfarrer i.R. Hartmut Dreier mit Mitgliedern der Christlich-Islamischen Arbeitsgemeinschaft Marl für das seit zehn Jahren dort stattfindende Abrahamsfest. Die Klezmer-Formation „Naschuwa“ um den Marler Pfarrer Thomas Damm spielte an verschiedenen Orten. Das Theater-Ensemble des Jugendheims HoT „boje“ aus Marl führte das Theaterstück „Les Miserbales“ auf (siehe Extra-Bericht). Pfarrer Dr. Hans Hubbertz und Oliver Hermanns präsentierten ihr interaktives Multimedia-Projekt „Blinkenbible“. Der speziell für den Kirchentag zusammengestellte Projektchor der Evangelischen Kirchengemeinde Oer-Erkenschwick hatte einen Auftritt in der Stiftung „Anscharhöhe“.

Mit einem Abschluss-Gottesdienst mit 130.000 Menschen im Hamburger Stadtpark endete der Kirchentag in Hamburg. Und es wurde gleich zum 35. Evangelischen Kirchentag vom 3. bis 7. Juni 2015 in die Baden-Württembergische Landeshauptstadt Stuttgart eingeladen.
 

Text: uka