Aktiver Partner im Sozialstaat
Friederike Potthoff, Manfred Liedmann, Sup. Katrin Göckenjan, Pfr. Horst Bögeholz, Christa Stüve, Gerhard Thal, Pfr. Eugen Soika (v.l.)
„Diakonie ist, wie alle anderen Wohlfahrtsverbände, ein wesentlicher Bestandteil unseres freiheitlichen und sozialen Rechtsstaates“, machte Günther Barenhoff, Vorstand der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, in seinem Vortrag deutlich. „Nach den Erfahrungen des totalitären Staates im Nationalsozialismus, der alle Lebensbereiche der Menschen bestimmt hat, waren Pluralismus und Wertevielfalt die Grundlage der neuen Demokratie“, so Barenhoff. An dieser Notwendigkeit der Wahlfreiheit für die Menschen im sozialen Rechtsstaat hat sich nichts geändert. „Diakonie und Caritas bringen darüber hinaus ihren eigenen christlichen Auftrag mit“, so der Redner.
Die Grundlagen der Finanzierung sozialer Dienste haben sich in den Jahren allerdings radikal verändert. „Wir bewegen uns heute auf einem Sozialmarkt, mit immer geringeren öffentlichen Anteilen“, sagte Günther Barenhoff. „Die Diakonie ist handelnde Kirche. Sie ist für die Menschen da, die gepflegt, beraten, versorgt, unterstützt werden müssen. Dafür werden wir auch in Zukunft engagiert arbeiten, auch wenn es häufig schwierig ist.“
„Hätten wir für soziale Dienste nur einen Bruchteil des Geldes zur Verfügung, der zur Rettung des kollabierten Bankensektors ausgegeben wurde, müssten wir uns über Vieles keine Gedanken machen.“ Horst Bögeholz, Vorstand des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Recklinghausen, machte es auch noch einmal deutlich. „Wir nehmen unseren Auftrag für die Menschen in dieser Region sehr ernst. Als synodales Werk bieten wir zunächst soziale Angebote für Menschen in unserem Kirchenkreis Recklinghausen an. Das ist unsere Aufgabe als Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen. Darüber hinaus sind wir ein zuverlässiger Arbeitgeber für über 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie alle arbeiten in unserem kirchlich-diakonischen Tarif. Dass soll auch in Zukunft so bleiben.“
In einem Gottesdienst wurden zuvor 14 leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen in ihren Dienst eingeführt. Sie tragen Verantwortung für verschiedene Dienste der Diakonie. „Kirche und Diakonie gehören zusammen. Das wird auch daran deutlich, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diakonie in einem Gemeindegottesdienst in ihren Dienst eingeführt werden“, so Superintendentin Katrin Göckenjan und Diakoniepfarrer Horst Bögeholz.
Text: mw/Bild: hh