Beate Leßmann nimmt die Potentiale der Schüler und Schülerinnen ernst
Sie stellt die Schüler in den Mittelpunk des Unterrichts. So müssen die Kinder und Jugendlichen nicht phantasielose Diktate absolvieren oder Aufsätze zu vorgegebenen Themen verfassen. Die Schüler schreiben die Dinge auf, die sie bewegen, interessieren, ansprechen oder mit denen sie sich gerade beschäftigen. So entstehen vielfältige und lebensnahe Texte: „Wie ich meinen Platten am Fahrrad repariert habe“, „ Mein Goldhamster ist gestorben“, „Es waren einmal zwei Drachen“, „Glück“ usw. . Die Schüler entwickeln Freude und Spaß am Schreiben.
In ihrem Unterricht erhält jeder Schüler die Möglichkeit, sich selbst gemäß der individuellen Voraussetzungen schreibend auszudrücken und der Klasse oder einer größeren Öffentlichkeit mitzuteilen. Dabei erleben die Schreiberinnen und Schreiber, wie wertvoll die eigenen Gedanken sind und was sie mit ihren eigenen Texten bewirken können. Sie erfahren zugleich, wie wichtig die Gruppe für das eigene Lernen ist. Beate Leßmann: „Wir müssen die großartigen Potentiale der Kinder ernst nehmen. Wer spürt, dass die eigene Person beim Lernen wichtig ist und einen wertvollen Beitrag für die Gemeinschaft leistet, der erlebt, wie Sinn, Glück und innere Stärke wachsen.“
Seit 10 Jahren ist die Pädagogin mit ihren Veranstaltungen Gast des Schulreferates. Obwohl sie den Fokus stärker auf den Deutschunterricht legt, profitieren auch Religionslehrer von ihrem Ansatz. Schulreferent Holm Schüler: „ Die Wertschätzung und das Ernstnehmen der Kinder führen dazu, dass sie weitgehend selbstbestimmt mit Freude lernen. So sollte auch in einem guten Religionsunterricht sein miteinander umgegangen werden.“
Auch im nächsten Jahr wird Beate Leßmann in Recklinghausen referieren. Der Schwerpunkt wird dann voraussichtlich das Thema Inklusion bilden.
Text/Bild: hs