Capek Ausstellung aktuell wie selten
Čapek reagierte mit seinen Karikaturen auf tagespolitisch aktuelle Ereignisse. Entsprechende Ausschnitte aus Reden oder Zeitungen in der Ausstellung verdeutlichen dies. Die Ausstellung gliedert sich in die Zyklen: Terrorismus/Erziehung – Rassismus – „Friedensreden“ – Spanischer Bürgerkrieg/Kriegsahnungen, Kriegsvorbereitungen, Kriegstreiberei – München 1938 – Die Diktatorenstiefel.
Schülerinnen und Schüler Oberstufenkurs des Gymnasiums haben sich intensiv mit dem Künstler und seinen Aussagen auseinandergesetzt und waren über die sich aufdrängenden Bezüge zur Gegenwart erstaunt: „Vieles in der Ausstellung ist von erschreckender Aktualität und geeignet zur Aufarbeitung von Themen unserer Zeit wie Rüstungspolitik, Meinungsmanipulation und Rassismus“ Auch das Thema „Zivilcourage“ drängt sich förmlich auf, denn Josef Čapek musste seine kritische Haltung, seinen Kampf „mit Pinsel und Feder gegen Volksverdummung, Diktatur und Krieg“ mit sechs Jahren Haft in mehreren Konzentrationslagern bezahlen. In Bergen-Belsen kam er im April 1945 um. Fast auf den Tag genau vor 75 Jahren, am 1. September 1939, wurde er in Prag verhaftet und kam nie wieder frei. Warnungen seiner Freunde mit der Bitte, sich ins Ausland zu retten, kam er nicht nach.
Dr. Ulrich Grochtmann eröffnete als Vorsitzender der Capek-Gesellschaft die vom Kinderlehrhaus e.V. und Schulreferat initiierte Ausstellung im Comenius-Gymnasium. Dabei war es ihm wichtig, anhand der frühen Erkenntnisse Capeks über die Gefahr und Menschenverachtung des Nationalsozialismus die Schutzbehauptung vieler Mitläufer zu widerlegen, „wir haben ja nichts gewusst“.
- Die Ausstellung kann von Gemeinden und Schulen gegen einen Unkostenbeitrag von 50,00 € im Schulreferat (Email: holm.schueler@kk-ekvw.de) ausgeliehen und gezeigt werden.