Christlich-Jüdische Gesellschaft verabschiedet Dr. Jürgen Schwark
Im Namen des Evangelischen Kirchenkreises dankte Sie sehr für diesen Dienst, der lange ein Pionierdienst gewesen sei. Lange stand der Verständigung von Christen und Juden die Sprachlosigkeit im Weg. Scham. Schuld. Auch Ignoranz und Engstirnigkeit.
Das Motto der diesjährigen Woche der Brüderlichkeit, "Im Gehen entsteht der Weg", beschreibt die positive Rastlosigkeit Jürgen Schwarks im Engagement für ein friedliches Miteinander der verschiedenen Religionen. Der mit Weggefährten und Vertretern verschiedener Einrichtungen gefüllte Saal und die zahlreichen würdigenden Grußworte verdeutlichten die hohe Akzeptanz und Kompetenz des Wirkens von Pfarrer i.R. Schwark. Aber auch die Gastfreundschaft der Familie Schwark, nicht nur für zahlreiche Gäste unterschiedlicher Nationen und Religionen, wurde von vielen Anwesenden betont. Gerne erinnerten sie sich an intensive Begegnungen und Gespräche bei Weißbrot, Rotwein und Käse in Schwarks Wohnzimmer.
Wie wichtig die Arbeit der Christlich-Jüdischen Gesellschaft heute und in Zukunft ist und sein wird, betonte die Superintendentin: „Wer hätte gedacht, dass 70 Jahre nach der Shoa in Deutschland die Zahl gewalttätiger Angriffe auf jüdische Menschen und Einrichtungen auf alarmierende Weise ansteigt. Wer hätte gedacht, dass es wieder so dringlich wird, elementare Lebensrechte und die Würde jüdischer Menschen in unserem Land zu verteidigen!“
Die Nachfolge von Jürgen Schwark tritt die ehemalige Lehrerin und Mitarbeiterin der Gemeinschaft Evangelischer Erzieher (GEE), Frau Gerda Koch, an. Sie hat bei ihrem Engagement in besonderer Weise die heranwachsende Generation im Blick. Zusammen mit dem Schulreferat hat sie sich in zahlreichen Lehrerfortbildungen für eine fundierte Gedenkkultur eingesetzt. Vor der Verabschiedung Schwarks stellte sie im Rathaus auf der Eröffnungsveranstaltung der „Woche der Brüderlichkeit“ in Anwesenheit von Bürgermeister Christoph Tesche und vielen Ratsvertretern ihn neues Buch und die dazugehörige Ausstellung „Selig Sigmund Auerbach – Ein deutsches Rabbinerschicksal im 20. Jahrhundert“ vor. Auerbach war von 1934 bis 1938 Rabbiner in Recklinghausen.
Dieses Jahr verleiht die Gesellschaft den Dr. Selig Auerbach Preis Gesamtschule Waltrop u.a. für ihren Austausch mit Polen.