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Das Brot des Lebens - Einführung von Superintendentin Katrin Göckenjan im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen

RECKLINGHAUSENMit einem großen Festgottesdienst in der Christuskirche in Recklinghausen wurde die neue Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen, Katrin Göckenjan (50), am vergangenen Wochenende in ihr neues Amt durch die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, eingeführt.
Das Brot des Lebens  -  Einführung von Superintendentin Katrin Göckenjan im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen

In einem Festgottesdienst in der Christuskirche in Recklinghausen führte Präses Annette Kurschus Superintendentin Katrin Göckenjan in ihr neues Amt ein.

Katrin Göckenjan sei „hochmusikalisch“ und habe „hintergründigen Humor“, beschrieb Präses Kurschus, die neue Amtsinhaberin. Innerhalb der Westfälischen Landeskirche mit ihren 31 Kirchenkreisen sei sie nun die sechste Frau im Amt einer Superintendentin. Anhand des Taufspruchs von Katrin Göckenjan, „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh. 8,12), skizzierte Präses Kurschus, was sie in ihrer neuen Rolle an Licht und Schatten erwarte. Das Licht, das durch Christus in die Welt gekommen sei, sei „wie das Leben selbst“ und „die Kraft dieser Verheißung will durch uns zu den Menschen“, sagte Kurschus. Als Superintendentin müsse sie daneben auch die negativen Erfahrungen in diesem Amt machen: „Das Licht der Öffentlichkeit wärmt nicht“, warnte Kurschus. Als Superintendentin bestehe ihre Aufgabe darin, „Draufsicht zu haben“, auf die Gemeinden, den Kirchenkreis und dessen Dienste.

In ihrer Predigt legte Superintendentin Göckenjan den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern des Einführungsgottesdienstes das bekannte biblische Motiv des „Brot des Lebens“ aus, das für uns „etwas zum Kauen, wie Schwarzbrot“ sei. In der alttestamentlichen Erzählung von Manna-Wunder in der Wüste, sei die Schöpfung auf den Kopf gestellt worden: „Das Brot fing an, vom Himmel herabzusteigen und der Tau stieg aus der Erde empor!“

„Gottes Brot schmeckt nach Freiheit“, sei die Quintessenz der Erfahrung des Volkes Israel nach der Versklavung, Flucht und Befreiung aus Ägypten. Das Brot des Lebens richte sich „gegen die Gier“ an uns „Menschen in der Wohlstandsgesellschaft“ und werfe - nicht nur in der jetzigen Fastenzeit - die Fragen auf: „Was ist ‚genug‘? Wo fängt die Gier an? Wie stillen wir den Hunger so, dass für alle reicht, was Gott schenkt?“. Von Jesus Christus als Brot des Lebens könne die Kirche leben, mit ihm sei da, was wir bräuchten. Die ehemalige Bischöfin in der Nordkirche, Bärbel Wartenberg-Potter, habe dazu gesagt: „Um Kirche zu sein, brauchen wir doch nur einen Tisch, Brot und Wein.“ Der Gastgeber an diesem Tisch sei Jesus Christus. Programmatisch formulierte Göckenjan: „Wir tun gut daran, selbst auf ausreichend geistliche Ernährung zu achten und sie als tägliches Brot zu uns zu nehmen.“

Der Theologische Vizepräsident der Westfälischen Kirche, Albert Henz, bescheinigte in seinem Grußwort Katrin Göckenjan, die 19 Jahre in der Trinitatis-Kirchengemeinde Buer im Evangelischen Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid tätig war: „Sie sind mit dem Ruhrgebiet, den Menschen und deren Sprache verbunden“. Auf der Wahlsynode im November 2012 habe sie sich beeindruckend „als Persönlichkeit mit Gestaltungs- und Integrationskraft“ vorgestellt.

Gelsenkirchen-Buer sei, wie Recklinghausen, Teil des alten Vests, erklärte der Landrat des Kreises, Cay Süberkrüb. Daher sei ihr die Region mit ihrem „spröden Charme und ländlichem Flair“ bereits vertraut. Der Recklinghäuser Bürgermeister, Wolfgang Pantförder, begrüßte die neue Superintendentin im Namen des Rates und der Verwaltung der Stadt. Der Superintentendent des Nachbar-Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten, Dietmar Chudaska, überreichte Katrin Göckenjan symbolisch einen Marschkompass. Mit Blick auf die vorerst vertagte Vereinigung der beiden Kirchenkreise und die Zusammenführung der beiden Verwaltungen an einem Standort sagte Chudaska: „Manchmal muss man einen Umweg gehen, weil man sich sonst weh tut.“ Aus der alten Heimatgemeinde in Gelsenkirchen-Buer, begeisterte Pfarrer Stefan Iwanczik die Zuhörerschaft mit einer „gut verständlichen Gebrauchsanweisung“ für die neue Superintendentin. Sie sei „erste Wahl, aller beste Wahl“, bringe alles mit, sei „strapazierfähig, kreativ und verlässlich“ und verfüge über die Kunst des Querdenkens.

Musikalisch gestaltet wurde der feierliche Gottesdienst von der Bigband-Formation „Swinging Brass“ aus Oer-Erkenschwick und Jürgen Bahl an der Orgel.


Text: hh/Bild: uk