Das Theaterensemble des HOT Boje zeigt „Les Misérables“ im Marler Theater
Schon seit Jahren arbeiten sie mit dem Theaterpädagogen und Regisseur Jörg Smok zusammen, der auch bei der aktuellen Produktion wieder Regie führte. In „Les Misérables“ galt es vor allem zahlreiche Massenszenen zu koordinieren. Das Stück von Cornelia Wagner kombiniert Elemente des Sozial- und Revolutionsdramas mit einer Liebesgeschichte und Musical-Anklängen.
Der ehemalige Dieb Jean Valjean (in der Hauptrolle Jörg Zahlmann) wird im 19. Jahrhundert in Frankreich zum Fabrikbesitzer und Wohltäter der Armen. Dennoch ist ihm die Polizei in Person des Inspektors Javert (Ulrich Schmidt) auf den Fersen. Seine adoptierte Tochter Cosette (Lara Steinberg/Hedda Große) liebt den jungen Revolutionär Marius (Till Sammetinger).
Das Stück thematisiert nach der Romanvorlage das soziale Elend der Unterschicht im Frankreich des beginnenden Industrialisierungszeitalters. Dieses Thema sei in der Arbeit eines Hauses der offenen Tür auch heute gegenwärtig, schreibt Peter Burkowski, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen, in seinem Vorwort zur Aufführung. „Wir leben heute in einer Zeit, in der die Schere zwischen Armen und Vermögenden immer weiter auseinanderklafft. Vielleicht ist es kein Zufall, dass diese Fragen gerade innerhalb der offenen Jugendarbeit zur Sprache und auf die Bühne kommen. Gerade hier ist die soziale Frage mit allen Brüchen und Spannungen im Alltag gegenwärtig“.
Die Theatergruppe der Boje hat mit „Les Misérables“ ein Riesenprojekt gestemmt, das noch in weiteren Aufführungen zu sehen sein wird: Im Rahmen des evangelischen Kirchentages in Dresden werden die 45 Akteure ihre Produktion am 2. und 4. Juni auf die Bühne des Schauspielhauses Dresden bringen.
Text/Bild: Jürgen Wolter