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Erinnerungskultur war Schwerpunktthema im Schulreferat

KIRCHENKREIS Drei Lehrerfortbildungen des Schulreferates setzten sich, wie es auch in den neuen Lehrplänen gefordert wird, mit der Entwicklung einer Gedenkkultur- und Erinnerungskultur an die Opfer der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinander. Nach zahlreichen Auftritten und Diskussionsveranstaltungen in Schulen berichtete auf einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Katholischen Kirche und Gemeinschaft Evangelischer Erzieher (GEE) Tanja Ronen über ihre Arbeit in Israel und über den Widerstand im Warschauer Ghetto.
Erinnerungskultur war Schwerpunktthema im Schulreferat

Seminargruppe in der Gedenkstätte Esterwegen (Foto: Holm Schüler)

Tanja Ronen lebt in einem Kibbuz Nähe Akko, der von überlebenden Widerstandskämpfern aufgebaut wurde und Israels zweitgrößtes Holocaust Museum, das „Ghetto Fighter House“ beherbergt. Dort leitet sie das Kindermuseum Yad la Yeled, das an das Schicksal von Kindern des Holocausts erinnert und Kinder von heute mit pädagogischem Geschick sensibel in das Thema einführt.

In der Zweiten Fortbildung ging es um Janusz Korczak, den jüdischen Intellektuellen, polnischen Arzt, Kinderbuchautor und Reformpädagogen. Regina Brautmeier, Oberstufenkoordinatorin der Wolfgang-Borchert-Gesamtschule Recklinghausen informierte über Leben, Werk und Wirken von Janusz Korczak und gab Einblicke in
das Theaterstück von Necati Öziri „Janusz Korczak & seine Republik der Kinder – eine Revue“. Das Stück wird von Schülern ihrer Gesamtschule vorgeführt. Eine kleine, eindrucksvolle Kostprobe bekamen die Seminarteilnehmer von zwei Schülern vorgetragen. Dazu stellte Frau Brautmeier Materialien bereit, mit denen Lehrer ihre Klassen auf den Theaterbesuch vorbereiten können.

Die letzte Veranstaltung fand in der Gedenkstätte Esterwegen und dem angrenzenden Franziskanerinnen-Kloster in der Nähe von Papenburg statt. Die neuen Räume der Gedenkstätte und die minimalistisch, aber mit großem Symbolgehalt, gestalteten Außenflächen geben einen Eindruck über den Machtmissbrauch und das Leid unschuldiger Zwangsarbeiter. Die Lehrer waren aufgefordert, wie es auch mit Schülergruppen üblich ist, sich mit der Biographie eines Inhaftierten besonders zu beschäftigen. Alle Pädagogen waren sich einig, dass auch der Text des dort geschriebenen Widerstandliedes „Wir sind die Moorsoldaten“ sich für die Aufarbeitung der dort geschehenen Verbrechen eignet.
Der emotional sehr intensive Tag endete mit einem meditativen Friedensgebet im Kloster.