Grimme-Preisträger Gerald Baars sprach vor Schulleitern
Nach einem Grußwort von Propst Jürgen Quante und Superintendent Dietmar Chudaska beklagte der Referent die zurückgehende integrative Funktion des Fernsehens. Früher bildeten zum Beispiel Gassenhauer-Krimis wie Stahlnetz eine Kommunikationsgrundlage für Gespräche in der Familie und auf der Arbeit. Die Vielfalt der Programmanbieter und das Überangebot an Programmen verhindere dies heute.
Den Erfolg der Andachten auf Eins Live „Von Nix kommt nix“ begründete er mit dem Konzept und der Mitarbeiterschaft. Die Frage war für die Programm-Macher nicht, wie sie eine theologische Botschaft transportieren können. Sie haben von den Jugendlichen her gedacht: Welche Fragen und Probleme haben junge Menschen und welche theologische Antwort wird ihnen gerecht. Damit die Redakteure altersmäßig ihrer Zielgruppe nahe bleiben, werden sie nach fünf Jahren mit einer anderen Aufgabe betraut.
Die Frage, welches Studium Schulleitern ihren Schülern empfehlen sollten, die als Redakteure zum Fernsehen wollen, beantwortete Baars unkonventionell: Journalistische Studiengänge seien weniger zu empfehlen. Es werden Fachleute gebraucht, die auf einem Gebiet sachkundig sind, akut z.B. Absolventen des Studienganges Islamwissenschaften.
Als kleines Geschenk bekam Gerald Baars vom Schulreferenten Holm Schüler die Broschüre „Karibu! Komm ich zeige dir Afrika“ als Erinnerung an eine gemeinsame Reise zur Weltkirchenkonferenz in Nairobi und Vertretern des ANC in Tansania, die beide ehemalige als Mitarbeiter des Informationszentrums Dritte Welt Dortmund 1975 unternommen haben. Musikalisch umrahmt wurde die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung von Gert Hofmann am Klavier.
Bild/Text: hs