Katrin Göckenjan wurde zur neuen Superintendentin in Recklinghausen gewählt
Wahl einer neuen Superintendentin, Finanzen und Maßregelvollzug
Katrin Göckenjan wird neue Superintendentin im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen
Im Mittelpunkt der spannenden Kreissynode am 24. November 2012 stand die Besetzung der Superintendentenstelle. Im Besetzungsverfahren hatten sich zwei Kandidatinnen herauskristallisiert, nämlich Pfarrerin Katrin Göckenjan (50) aus Gelsenkirchen-Buer und Pfarrerin Heike Hilgendiek (52), Landessozialpfarrerin aus Villigst. Beide Kandidatinnen hielten zuvor zwei Predigtgottesdienste mit anschließendem Nachgespräch in der Christuskirche in Recklinghausen. Auf der Kreissynode stellten sie sich den Mitgliedern des kreiskirchlichen Parlaments zur Wahl. Göckenjan setzte in ihrer Vorstellung einen klaren Akzent auf das Thema Leitung. Hilgendiek positionierte sich den Delegierten stärker mit inhaltlichen Schwerpunkten, beide Bewerberinnen verfügen über Auslands- und Leitungserfahrungen.
69 Stimmen waren erforderlich, um zur neuen Superintendentin gewählt zu werden. Dies gelang Pfarrerin Göckenjan bereits im ersten Wahlgang. Sie konnte mit 72 von 128 Stimmen die deutliche Mehrheit der Stimmen auf ihre Seite bringen; auf Pfarrerin Hilgendiek entfielen 52 Stimmen, bei einer ungültigen Stimme und drei Enthaltungen. Der Amtsantritt der neuen Superintendentin wird voraussichtlich in drei Monaten erfolgen.
Finanzen
Zwar konnte der Vorsitzende des Finanzausschusses, Pfarrer Günter Johnsdorf, den Synodalen ein Kirchensteueraufkommen vermelden, das über den Erwartungen lag. Dieses vorübergehende Plus sei jedoch allein den zurückliegenden konjunkturellen Zuwächsen zu verdanken und kein grundsätzliches Entwarnungssignal. Vor allem der demografisch bedingte Rückgang evangelischer Erwerbstätiger gebe weiterhin Anlass, sich „sich mittel- und langfristig auf eine negative Tendenz beim Kirchensteueraufkommen einzustellen“. Mit Blick auf die zukünftigen Risiken empfahl Johnsdorf daher, die gemeinsamen Rücklagen zu stärken und Vorsorge zu betreiben. „Keine Gemeinde soll ins Minus rutschen“, sagte Johnsdorf. Die Kreissynode folgte diesem Votum in allen Haushaltsbeschlussfassungen und gab grünes Licht für den Haushaltsplan des Kirchenkreises für 2013 mit Einnahmen und Ausgaben von 15.008.000 €.
Maßregelvollzug
Zur von der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen geplanten Errichtung eines Standorts für forensische Psychiatrie in Haltern erläuterte Pfarrer Thomas Jarck, Krankenhausseelsorger am Prosper-Hospital in Recklinghausen, die Bedeutung der jüngsten Stellungnahme der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen. Die Landessynode hatte eine klare Position bezogen und für weitere, dezentralisierte Standorte des Maßregelvollzugs plädiert: „Der Maßregelvollzug ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Dieser Herausforderung darf sich keine Region Westfalens entziehen“, heißt es in der Stellungnahme. Diese Auffassung unterstützte Jarck: „Es gilt, die schwierige Aufgabe zu bewältigen, einen vermittelnden Weg zu finden zwischen berechtigten Sicherheitsinteressen und einem Recht auf Information der Bevölkerung, der unbestritten notwendigen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe des Maßregelvollzugs und dem Recht auf Wahrung der Würde und einer Perspektive durch Therapie der psychisch kranken Straftäter und –täterinnen“. Daher sei eine kirchliche Beteiligung in sog. Planungsbeiräten anzustreben, die ein geeignetes Instrument seien, um die schwierigen Vermittlungsaufgaben umzusetzen. Die Kreissynode schloss sich der Stellungnahme der Landessynode der EKvW zur Errichtung weiterer Standorte für den Maßregelvollzug in NRW an.
Text: hh/Bild: uka