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Kirchentage als christliche Einmischung in die Politik und Sprachschule der Spiritualität

Dr. Ellen Ueberschär zeigte auf dem Buß-und Bettagsempfang des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen die faszinierenden Seiten des Deutschen Evangelischen Kirchentags. "Fromm sein, das heißt politisch sein", sagte die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentagsaus Fulda in der Gustav-Adolf-Kirche. "Was den Kirchentag bewegt und was der Kirchentag bewegt" führte sie den Zuhörerinnen und Zuhörern voller Elan und Esprit vor Augen.
Kirchentage als christliche Einmischung in die Politik und Sprachschule der Spiritualität

Superintendent Peter Burkowski und Dr. Ellen Ueberschär in der Gustav-Adolf-Kirche

Für sie, die "direkt aus dem Maschinenraum des Kirchentags stammt", wie Sup. Peter Burkowski sagte, sei der Kirchentag so etwas wie ein Brühwürfel, "konzentriert in fünf Tagen und zu Hause in der Gemeinde mit frischem Wasser wieder aufzubrühen".  Der Kirchentag erreicht stets 80-120.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zumeist fest in den Gemeinden verwurzelt seien.  
Der  'institutionelle Zweifel' (SZ) sei kein schlechter Ausgangspunkt für den Kirchentag. Es käme daher darauf an, das Bewußtsein scheitern zu können, offen zu halten. Dies mache einen Teil der Popularität von Margot Käßmann aus. 

Im Gegensatz zu neuen Formen von Politik im Internet setze der Kirchentag auf reale Face-to-Face-Begegnungen: "Hier ist Auseinandersetzung möglich und findet auch statt". Der Kirchentag sei vor allem eine Veranstaltung zum Mitmachen.So könne der Vorsitzende eines Pharmakonzerns, der Verteidigungsminister und die Jugendgruppe aus Recklinghausen den Kirchentag als "gemeinsames Projekt" begreifen und erleben. Der bereits im Jahr 1973 eingerichtete "Markt der Möglichkeiten" habe in Dresden 900 Stände umfaßt. "Dort findet Selbstorganisation im hohen Ausmaß statt, ohne jegliche Schlußkontrolle durch geistliche Führungspositionen", beschrieb Dr. Ueberschär.

Für die Gemeinden sei der Kirchentag eine "Sprachschule der Spiritualität", der neue Formen von Glauben und Politik gestiftet habe. Heute käme es darauf an, "darauf zu achten, daß die Quelle des Glaubens nicht versiegt".

Im Anschluss an den Funken sprühenden Vortrag zum Kirchentag legte Dr. Ulrike Preuß für die kirchliche Gemeinschaftsstiftung 'ernten und säen' dar,  deren Finanzsituation sich seit der Gründung der Stiftung erfreulich entwickelt habe. Durch Zustiftungen konnte der Grundstock um eine halbe Million Euro aufgestockt werden. In diesem Jahr werden mit den Erträgen der Stiftung Stadteilprojekte in Herten-Süd an der Johanneskirche und Marl-Sinsen im neuen Stadtteiltreff gefördert.

Text: hh, Bild: uk