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„Nun gehe hin und lerne“ - Woche der Brüderlichkeit in Recklinghausen

RECKLINGHAUSEN – „Nun gehe hin und lerne“ – unter dieser Überschrift steht in diesem Jahr die „Woche der Brüderlichkeit“, die bundesweit von den Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit durchgeführt wird. Auch in Recklinghausen finden vom 7. bis 12. März 2017 einige Veranstaltungen statt.

Am Dienstag, den 7. März wird um 15 Uhr die Ausstellung „Wege der Erinnerung“ im Gedenken an die Massaker an der jüdischen Bevölkerung in Babyn Jar und Kamjanez-Podilsky eröffnet. Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Kreis Recklinghausen und der Dokumentations- und Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus“ an der Justiz-Akademie NRW statt und wird erst zum zweiten Mal in Deutschland gezeigt. Sie wurde von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und enthält zahlreiche Aussagen von Zeitzeugen. Auch in der Jüdischen Kultusgemeinde Recklinghausen gibt es noch Menschen, die sich an die Ereignisse erinnern und Angehörige verloren haben.

Die Eröffnung wird musikalisch gestaltet von Schülerinnen und Schülern der Ros-Parks-Schule in Herten. Der Staatssekretär im Justizministerium Karl-Heinz Krems wird ein Grußwort sprechen und die beiden Koordinatoren Olga Rosow (Jüdische Gemeinde Düsseldorf) und der Historiker Matthias Richter stellen die Ausstellung vor. Mit Matviy Vaysman berichtet ein Zeitzeuge von seinen Erinnerungen. Die Ausstellung ist bis zum 7. April im Sitzungsfoyer des Kreishauses (1. Obergeschoss) zu sehen und montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Besichtigungen durch Gruppen sind nach Anfrage möglich.

Am 7. März wird abends um 18 Uhr zu einem Abendgebet in die Gastkirche an der Heilige-Geist-Straße eingeladen. „Der Patriotismus der deutschen Juden im Ersten Weltkrieg“ lautet das Thema des Vortrags von Dr. Matthias Kordes am Mittwoch, 8. März um 19 Uhr im Gymnasium Petrinum.

Die diesjährige Verleihung des Dr. Selig Auerbach-Preises erfolgt Freitag, 10. März um 14 Uhr in der Recklinghäuser Volkshochschule (VHS) am Herzogswall an die Holthausen-AG des Theodor-Heuss-Gymnasiums Waltrop. Benannt ist der Preis nach dem letzten Rabbiner in Recklinghausen, der nach der Progromnacht 1938 mit seiner Familie in die USA flüchtete.

In Waltrop-Holthausen hatten die Nationalsozialisten ein zentrales Entbindungs- und Abtreibungslager für Zwangsarbeiterinnen errichtet. In der Zeit von 1943 bis zur Befreiung 1945 kamen dort über 1.200 Kinder zur Welt, von denen nur ungefähr zwei Drittel den Lageraufenthalt aufgrund der unmenschlichen Bedingungen überlebten. Seit einigen Jahren gibt es eine kleine Gedenkstätte an der Stelle des ehemaligen Lagers, die seit dem diesjährigen Holocaust-Gedenktag (27. Januar) mit einer zusätzlichen Informationstafel in vier Sprachen an die Opfer erinnert.

Schließen wird die diesjährige „Woche der Brüderlichkeit“ mit einem Konzert in der Gymnasialkirche in der Steinstraße. Dabei wirken das Vokal-Ensemble der Jüdischen Kultusgemeinde Kreis Recklinghausen, die Chorgemeinschaft St. Marien und Ludgerus aus Herten und der Rainbow-Gospelchor der Evangelischen Stadt-Kirchengemeinde Marl mit. Grußworte sprechen der Bürgermeister der Stadt Recklinghausen, Christoph Tesche und die Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Recklinghausen. Gerda E.H. Koch. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage unter www.cjg-re.de.

Text: uka