Schätze des Gesangbuchs - Gottesdienstwerkstatt mit Oliver Schwarz-Roosmann
In kleiner Runde brachte Kantor Oliver Schwarz-Roosmann von der Arbeitsstelle Gottesdienst und Kirchenmusik in Villigst den Anwesenden die unbekannten Schätze des Gesangbuchs nahe. Auch achtzehn Jahre nach seiner Einführung in der Evangelischen Kirche von Westfalen ist das Evangelische Gesangbuch in vielen Teilen noch voller unentdeckter Schätze. Neben Liedern der reichen abendländischen Tradition aus zwei Jahrtausenden enthält es Lieder aus fast allen Kontinenten. Die Melodien vieler Lieder greifen die Bilder der Texte auf und versuchen, diese Bilder musikalisch auszudrücken. Der Nachmittag nahm die Teilnehmenden mit auf eine Reise durch die Jahrhunderte und in viele Länder.
„An vielen Stellen in der Bibel werden Lieder gesungen“, führte Oliver Schwarz-Roosmann aus, „sei es im Lobgesang der Maria oder in den Psalmen.“ Im Orient sind in der Vergangenheit Geschichten gesungen worden. Schwarz-Roosmann ging auch auf die reformierte Tradtion ein, in der es kein Lied mit einem Dreiertakt oder punktierten Werten gegeben habe. Trotzdem seien dort schön eingängige Melodien entstanden. Da Instrumente zur Begleitung des Gesangs nicht zum Einsatz kamen, war dies die Geburtsstunde des mehrstimmigen Gesangs.
Schwarz-Roosmann nahm die Anwesenden mit auf eine musikalische Weltreise durch das Gesangbuch. Die Lieder aus der Ökumene verbinden die weltweite Christenheit miteinander. Er machte auf die hohe Chor- und Singkultur in Skandinavien aufmerksam. „In Australien gibt es übrigens nur ein Gesangbuch für beide Konfessionen“, wusste der versierte Kirchen-musiker zu berichten. „Wir haben starke Musik, die in die Welt wirkt.“
Bild/Text: uka