Schüler gestalten Linienbus der Vestischen gegen Rassismus und Diskriminierung
HERTEN Martin-Luther-Sekundarschule, Gymnasium und Gesamtschule starten einen "Anti-Rassismus-Bus" - Ein Bus der Vestischen von Schülerinnen und Schülern dreier Hertener Schulen phantasievoll gestalteter Linienbus wirbt ab sofort für Weltoffenheit, Demokratie und gegen Fremdenfeindlichkeit.
Ein Bus der Vestischen von Schülern und Schülerinnen gestaltet. Im Bild: Hannah Ziehfreund (li.) und Maja Kiski, die die Köpfe zeichnete.
Er ist das sichtbarste Zeichen des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, in dem Schülerinnen und Schüler der Rosa-Parks-Schule, des Städtischen Gymnasiums Herten und der Martin-Luther-Sekundarschule zusammenarbeiten. Die Vestische stellt hierfür kostenlos einen Linienbus zur Verfügung, der nun als Botschafter für Toleranz durch die Hertener Straßen rollen wird.
Auf einer Sitzung des Landesforums "Schule ohne Rassismus" entwickelten die Schülerin Karina Soni vom Städtischen Gymnasium Herten und Johannes Cronauer, Schüler an der Rosa-Parks-Schule, das Konzept für den Linienbus, der für mehr Toleranz wirbt. Am Montag, dem 11. Januar 2016 schickten Bürgermeister Uli Paetzel, Landrat Cay Süberkrüb und Geschäftsführer Martin Schmidt im Beisein der beteiligten Schulen den Antirassismus-Bus auf seine Jungfernfahrt. Gegenseitige Toleranz und Respekt seien wichtiger denn je, sagte Bürgermeister Uli Paetzel bei der Vorstellung des Busses.
"Johannes war gleich Feuer und Flamme und wollte diese Idee auch in Herten umsetzen", erzählt Karina Soni vom Beginn des Projekts. "Ich hätte damals nicht gedacht, dass alles so schnell geht", erinnert sich Johannes Cronauer: "Jetzt fährt ein Bus mit unseren Entwürfen durch das Vest. Die Unterstützung durch die Vestische lief super. Jetzt fährt ein Bus mit unseren Entwürfen durch das Vest."
Den Bus zieren große Buchstaben mit den Aufschriften: "Komm mit! Wir fahren ohne Rassismus!" und "Wer ist hier eigentlich der Farbige?". Auf den Fenstern sind Bilder von weißen und farbigen Jugendlichen zu sehen. Der Linienbus soll mehrere Jahre als fahrende Plakatwand im Einsatz sein. "Wir wollen gerne all unsere Mitbürger zu unserer ersten Busfahrt einladen, damit unsere Idee auf die Herzen aller Hertener überspringt und sich jeder bei uns im Vest willkommen fühlt und dass unser Bus mit Courage, aber ohne Rassismus fährt", schreiben die Schüler und Schülerinnen zu ihrem Projekt. Im Bus selber sind Spots zu sehen, mit drei von ihnen gestalteten Motiven.
"Wir mussten auf verschiedensten Wegen Sponsoring betreiben. Unter anderem haben wir uns für den Wettbewerb 'All kids are vips' bei der Bertelsmann-Stiftung beworben. Viel Geld haben wir durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" – Aktiv gegen Rechtextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit" bekommen", berichtet Regine Gittinger, die am Städtischen Gymnasium Herten das Projekt begleitete.
„Ich freue mich, dass die Hertener „Schulen ohne Rassismus“ dieses Kooperationsprojekt auf die Beine gestellt haben“, sagte Bürgermeister Uli Paetzel. „Gegenseitige Toleranz und Respekt sind für das Zusammenleben in unserer Stadt wichtiger denn je“. Auch Landrat Cay Süberkrüb ist begeistert: „Im Vest leben und arbeiten seit jeher Menschen unterschiedlicher Herkunft friedlich miteinander. Damit das auch so bleibt, ist es gut und wichtig, darauf aufmerksam zu machen. Dass die Initiative dafür von jungen Menschen gekommen ist, freut mich ganz besonders.“
Geschäftsführer Martin Schmidt fügte hinzu: „Unsere Belegschaft ist so bunt wie unsere Gesellschaft. Bei der Vestischen arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 18 unterschiedlichen Nationen Tag für Tag eng zusammen, um unseren Fahrgästen ein attraktives Mobilitätsangebot anbieten zu können. Daher ist es für die Vestische eigentlich selbstverständlich, die Projektidee durch die Bereitstellung des Linienbusses zu unterstützen“, heißt es auf der Facebookseite der Vestischen Straßenbahnen.
Red.: hh/Foto: Chr. Breucker/Waltrop