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Schulsozialarbeit schlägt Brücken zu Beratungsstellen

TELEFONSEELSORGE im KIRCHENKREIS informiert sich über Hilfsangebot für Jugendliche - Um jugendliche Anruferinnen und Anrufer kompetent beraten zu können, informierten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge aus erster Hand über Probleme und Krisen von Jugendlichen, und dem Hilfsnetz an den Schulen, dass sie unterstützen kann.
Schulsozialarbeit schlägt Brücken zu Beratungsstellen

Stellten ihre Arbeit bei den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Telefonseelsorge vor: (v.l.) die Schulsozialarbeiterinnen Sabine Stolz und Renate Oendorf mit Pfarrerin Gunhild Vestner und Dr. Werner Greulich von der Telefonseelsorge.

Im vergangenen Jahr wurde die Telefonseelsorge Recklinghausen ca. 4.000 mal von Jugendlichen angerufen. Ging es einerseits um Zeitvertreib oder Provokation, so stellten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge fest, dass immer mehr Jugendliche sich mit ihren Problemen und Sorgen an die Telefonseelsorge wenden. Rund 775 Anrufe gab es von Jugendlichen mit wirklichen Problemen. „Häufig entwickeln sich dann Gespräche, die sehr tief gehen“, weiß Pfarrerin Gunhild Vestner, Leiterin der Telefonseelsorge Recklinghausen, zu berichten. 

Besonders beschäftigen Beziehungskonflikte die Jugendlichen, sei es zu Hause mit den Eltern oder in der Clique, der Verlust der ersten Liebe. Aber auch die Angst, schwanger zu sein und die Erfahrung von Alkoholmissbrauch und sexualisierter Gewalt sind Themen am Telefon. Außerdem werden auch Erfahrungen in der Schule wie Mobbing, Leistungsdruck und Versagensängste angesprochen. „In den Gesprächen geht es um Entlastung und um die Entwicklung neuer Perspektiven“, erläutert der stellvertretende Leiter der Telefonseelsorge Recklinghausen Dr. Werner Greulich.

Renate Oendorf, Schulsozialarbeiterin am Kuniberg-Berufskolleg und Sabine Stolz, Schulsozialarbeiterin am Herwig-Blankertz-Kolleg berichteten über ihre Arbeit, in der sie mit vielen Problemen von Jugendlichen konfrontiert werden. Ihr Arbeitsplatz liegt direkt in der Schule und bietet ein niederschwelliges Angebot. Die Schulsozialarbeit ist für persönliche Beratung zuständig. „Wir haben einen hohen Bekanntheitsgrad in der Schule“, macht Sabine Stolz deutlich.

Konflikte, sei es in der Schule, in der Clique oder zu Hause entstehen oft aufgrund von Kommunikationsproblemen. Hier dient die Mediation als spezifisches Hilfsangebot. „Aus einem Mediationsgespräch soll eine Win-Win-Sitauation entstehen, in der alle sich besser fühlen“, so Renate Oendorf. Schülerinnen und Schüler sollen eine wertschätzende Haltung gegenüber ihren Mitmenschen gewinnen.

Für ihre Arbeit in den Schulen sei ein guter Kontakt zu den Lehrerinnen und Lehrern wichtig, erläutern die beiden Schulsozialarbeiterinnen. Beide profitieren voneinander. Die Schulsozialarbeit arbeitet mit einem systematischen Beratungsansatz, der ganzheitlich das Umfeld mit einbezieht. Sie sind zu allen Seiten hin vermittelnd tätig. Dabei arbeitet die Schulsozialarbeit mit verschiedenen Partnern wie psychologischen Beratungsstellen, der Drogenberatung, der Telefonseelsorge oder der Agentur für Arbeit zusammen.

Jugendliche brauchen Zeit, zu erkennen, dass sie Hilfe brauchen. „Unsere Arbeitet zielt darauf ab, Jugendlichen zu vermitteln, dass es immer einen Plan B gibt. Jugendliche sollen Verantwortung für für ihr eigenes Handeln übernehmen und eigene Ressourcen entdecken, die sie vorher noch nicht kannten“, erläuterte Reante Oendorf die Ziele der Arbeit. „Wir sind persönlich und per Mail erreichbar“, ergänzte Sabine Stolz. „Wir wollen Jugendliche ermutigen, zu uns zu kommen und ihre Probleme nicht aussitzen.
 

Text und Foto: uka