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Unsere Frau am Bosporus

VERABSCHIEDUNG Pfarrerin Ursula August nach Istanbul verabschiedet - MARL – Mit einem festlichen Gottesdienst wurde Pfarrerin Ursula August aus Marl verabschiedet. Die beliebte Seelsorgerin wechselt nach Istanbul und übernimmt dort die Pfarrstelle in der deutschen evangelischen Gemeinde.
Unsere Frau am Bosporus

Mit einem festlichen Gottesdienst wurde Pfarrerin Ursula August aus Marl verabschiedet: (hinten v.l.) Pastoralreferent Günter Tewes, ihre Kollegen Thomas Damm und Roland Wanke sowie Superintendent Peter Burkowski (vorne).

Von nah und fern waren sie gekommen und die Organisatoren wussten gar nicht, wie sie alle Leute unterbringen sollten. Die Pauluskirche in Marl-Hüls platzte aus allen Nähten. Mehr als 500 Menschen kamen, um sich von Ursula August zu verabschieden. Zahlreiche Chöre und Musikgruppen aus der Gemeinde wirkten an der Gestaltung des Gottesdienstes mit, so die Chorgemeinschaft Hamm/Hüls und der Rainbow-Gospelchor unter Leitung von Charlotte Charlier, der Kinderchor „Gummibärenbande“, die „Storytellers“ und nicht zuletzt Karl-Friedrich Hausberg an der unter Denkmalschutz stehenden Faust-Orgel.

In ihrer Abschiedspredigt fragte Pfarrerin August nach einem Erkennungsmerkmal von Chris-tinnen und Christen. „Soll man die Bemerkung, trotzdem ein normaler Mensch zu sein, als Kompliment auffassen?“ Christinnen und Christen seien Träger der Botschaft von Jesus Christus und diese Botschaft heißt Hoffnung. „Diese Hoffnung lässt uns aufatmen, schenkt uns Freiheit und führt uns zurück ins Leben.“ Ursula August hat es in Marl erlebt, dass Menschen erfüllt sind von dieser Hoffnung. Und: „Wenn wir erleben, was uns erfüllt, dann erzählen wir es weiter.“

Nach ihrer Auffassung gehört der Glaube in die Öffentlichkeit. Christinnen und Christen haben die Aufgabe, die Gesellschaft mitzugestalten, auch wenn das manchmal kompliziert sei. „Schweigt nicht, wenn ihr gefragt werdet, sondern tragt die frohe Botschaft in die Welt.“ Dabei solle man aufeinander hören und von anderen lernen. Lang anhaltender Applaus schloss sich an die Predigt an, eher ein Novum in evangelischen Kirchen.

Superintendent Peter Burkowski dankte Ursula August für ihr Engagement auf vielen Feldern: als Pfarrerin in Marl, als Assessorin des Kirchenkreises, als Vorsitzende der kreiskirchlichen Ausschüsse für Erwachsenenbildung und Ökumene, auf landeskirchlicher Ebene. „Dein Dienst in Marl geht zu Ende und in Istanbul weiter.“ Gemeinsam mit ihrem Mann wurde sie mit Segenswünschen verabschiedet.

Für den anschließenden Empfang war das Gemeindehaus zu klein. Dort bestand noch die Ge-legenheit zu einem Grußwort und die Möglichkeit, sich persönlich von Ursula August zu ver-abschieden und ihr für ihre weitere Zukunft alles Gute zu wünschen.

Text und Foto: uka