Unterwegs zu den Menschen - Krankenhausseelsorgerin Barbi Kohlhage eingeführt
Pfr.in Ilona Klaus, Pfr.in Barbi Kohlhabe, Sup. Katrin Göckenjan, Pfr.in Heide Gerland, Pastoralref. Gabriele Ibing, Dorothea Andler, Pastoralref. Peter Bromkamp, Assessor Frank Rüter (v.l.)
„Ich war gleich mittendrin“, sagte Pfarrerin Barbi Kohlhage mit Blick auf ihren ersten Arbeitstag. Und Superintendentin Katrin Göckenjan konnte sich gut vorstellen, wie Kohlhage mit Menschen in ganz unterschiedlichen Lebens- und Gefühlslagen ins Gespräch gekommen ist. „Du siehst genau hin, bist aufmerksam unterwegs, mit einem guten Gespür, was Menschen bewegt.“ Für die Aufgaben der Seelsorge am Klinikum Vest bringe Kohlhage einen reichen Schatz an Erfahrungen aus der Bildungsarbeit, Leitungstätigkeit und der Krankenhausseelsorge mit. „Du bist ganz Ohr für Patienten und deren Angehörige, Mitarbeitende und Verantwortliche des Hauses.“ Gleichzeitig sei sie ein Gegenüber, das aus der eigenen Haltung des Glaubens heraus verlässlich und zugewandt Vertrauen schaffe. „Du bist in schwierigen und ethischen Grenzsituationen präsent, öffnest Raum für unterschiedliche Perspektiven und für die Abwägung von Interessen und Optionen“, so Göckenjan.
Mit Blick auf die Losung des gerade zu Ende gegangenen 36. Evangelischen Kirchentages in Berlin und Wittenberg aus dem 1. Buch Mose „Du siehst mich!“ machte die Superintendentin deutlich, dass Gott den ganzen Menschen sieht, ihm Ansehen und Würde gibt. In dieser Verheißung geschehe Seelsorge in der Gemeinde wie im Krankenhaus. Göckenjan wünschte Barbi Kohlhage, dass Gott ihr Liebe und Geduld gibt, für sich selbst und die Menschen sowie den Mut für das richtige Wort, für die wohltuende Geste oder für den Moment der Stille. „Du weißt, dass Gott mit Dir unterwegs ist, Dich sieht. Du hast erfahren, dass Gott Dir Kraft gibt und Mut für den nächsten Schritt – auch in Grenzsituationen“, schloss die Superintendentin ihre Ansprache.
Die Spannung zwischen „Gewinnen“ und „Verlieren“ griff Pfarrerin Barbi Kohlhage in ihrer Predigt über die biblischen Gleichnisse vom verlorenen Schaf und verlorenen Groschen auf. Am Beispiel eines verlegten und wieder gefundenen Schlüssels wies sie auf die Freude des Wiedergefundenen hin. „Wenn ein Teil fehlt, ist es ein Verlust für das Ganze“, so Kohlhage. Verluste zeigten sich auch dort, wo Vertrautes verloren gegangen sei. „Worauf kann ich mein Vertrauen setzen? Für wen bin ich wichtig, wenn es mir nicht so gut geht?“ Auch der Sänger Adel Tawil fragt in seinem aktuellen Lied „Ist da jemand …“ nach Menschen in verschiedenen Lebenssituationen. Uns Menschen gelte die Zusage Gottes: Ich bin für dich da. Du gehst nicht verloren. Du wirst gesucht und gefunden und getragen. „So sollte es auch unter uns sein, in unseren Familien, im Miteinander.“ Kohlhage schloss mit den Gedanken: „Wir können darauf vertrauen, von Gott angesehen zu sein. Wir leben von seiner Güte, die uns befreit.“
Im Anschluss an den Gottesdienst folgte ein Empfang mit Grußworten in der „Vesteria“ des Knappschaftskrankenhauses.
Text/Bild: uka