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Von jüdischer Tradition lernen

RECKLINGHAUSEN Superintendentin Katrin Göckenjan besucht jüdische Gemeinde in Recklinghausen - „Wir wollen von der jüdischen Tradition lernen, denn wir sind nicht nur historisch mit ihr verbunden, sondern auch inhaltlich“, sagte Superintendentin Katrin Göckenjan bei ihrem „Antrittsbesuch“ in der jüdischen Gemeinde in Recklinghausen.
Von jüdischer Tradition lernen

Dr. Mark Gutkin, Pfr. Roland Wanke, Isaak Tourgman, Sup. Katrin Göckenjan (v.l.) (Foto: Hubbertz)

Im Gespräch mit dem Gemeinderatsvorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Recklinghausen Dr. Mark Gutkin und Isaak Tourgman, dem Kantor der Jüdischen Kultusgemeinde, hob Göckenjan die Nähe des Christentums zu seinen jüdischen Wurzeln hevor: „Uns verbindet eine gemeinsame Glaubenstradition. Wir fragen uns, wer sind wir heute und wie kommen wir auf den Weg in die Zukunft? - Durch gemeinsames Lernen“.

Isaak Tourgmann erläuterte in lebendiger Weise, wie die jüdischen Gläubigen heute ihren Gottesdienst am Sabbat feiern. „Wir bewundern unsere Gemeindemitglieder. Wenn die Besucher hier zwei Stunden am Sabbat sitzen, wollen wir die Seele zur Ruhe kommen lassen“, sagte er. 

In der Stadt Recklinghausen wurden Juden erstmalig im Jahr 1305 erwähnt. Die Gemeindegründung geht auf das Jahr 1828 zurück. Die Gemeinde erbaute 1880 ihre Synagoge und eröffnete 1905 einen jüdischen Friedhof. Unter der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten wurde die Synagoge wurde am 9. November 1938 zerstört. Das neue Gebäude der Synagoge in Recklinghausen wurde am 27. Januar 1997 eingeweiht und aufgrund des großen Zuwachses der Kultusgemeinde errichtet. Die jüdische Gemeinde in Recklinghausen zählt heute im Kreisgebiet 580 Mitglieder, die zu 98 Prozent aus der ehemaligen Sowjetunion stammen. 

Die Synagoge, die in direkter Nähe zum Polizeipräsidium in Recklinghausen liegt, verfügt über eine eigene Bibliothek, ein Jugendzentrum, einen Seniorentreff, einen Makkabi (Sportverein), einen Chor und eine Vokalgruppe. Den Unterricht im jüdischen Glauben erteilt ein Rabbiner.

Superintendentin Göckenjan wurde bei ihrem Besuch begleitet von Pfarrer Roland Wanke (Marl), Beauftragter des Ev. Kirchenkreises Recklinghausen für christlich-jüdischen Dialog, und Industrie- und Sozialpfarrer Dr. Hans Hubbertz (Öffentlichkeitsarbeit).


Text/Bild: hh