Wanderausstellung auf 14 Rollups zum Themenjahr 2015 der Reformationsdekade „Reformation. Bibel und Bild“
Logomotiv zur Ausstellung "Von Cranach zur BILD-Zeitung" Bildnachweis © Albrecht Geck, „Gesucht: Martin Luther ...“; digitale Komposition; 80 x 60 cm; 2014
Erarbeitet wurde sie im Institut für Kirchliche Zeitgeschichte des Kirchenkreises Recklinghausen (IKZG-RE). Geck ist z.Zt. Vertretungsprofessor für Systematische Theologie an der Universität Osnabrück.
In seinem Einführungsreferat stellte Geck das Thema der Ausstellung in den weiteren Zusammenhang des Verhältnisses des Protestantismus zu den Bildern. Grundlegend sei die Unterscheidung zwischen Bildern, die eine religiöse Funktion hätten, und solchen Bildern, die dem ästhetischen Vergnügen oder der Belehrung dienten. Jene werde im Protestantismus abgelehnt, diese aber keineswegs. Anhand von Beispielen erläuterte Geck die identitätsstiftende Funktion von Bildern in der interkonfessionellen Auseinandersetzung seit der Reformation. Der besondere Zusammenhang zwischen Protestantismus und Kultur wurde anhand der über die Jahrhunderte sich ändernden Optik der Lutherbildnisse demonstriert. Der informative und kurzweilige Vortrag begann mit der Demonstration eines musikalisch untermalten digitalen Speed-paintings und endete mit der Entwicklung eines Mondrianbildes aus der Formsprache des Wort-Retabels einer reformierten Kirche.
Auf den Vortrag folgte die Besichtigung der im Altarraum der Gustav-Adolf-Kirche aufgestellten Ausstellung. Auf 14 Rollups werden etwa 30 Lutherbildnisse von etwa 21 Künstlern aus 500 Jahren präsentiert. Folgende Epochen werden behandelt: Reformationszeitalter (1517-1555), Konfessionelles Zeitalter (1555-1648), Pietismus und Aufklärung (1648-1789), das 19. Jahrhundert I (1789-1848), das 19. Jahrhundert II (1848-1918), das 20. Jahrhundert I (1918-1945), das 20. Jahrhundert II (1945-1989) und die Gegenwart (seit 1989). Erläuternde Texte ordnen die Bilder historisch ein. Sichtbar wird ein kulturgeschichtlich wohl einmaliges Phänomen: Die Geschichte einer Nation im Spiegel der Bildnisgeschichte eines Individuums. Mit Blick auf das Reformationsjubiläum steuerte Geck eine eigene digitale Komposition bei, der er den beziehungsreichen Titel „2017“ gab. Der Eröffnungsabend zählte etwa 70 Besucherinnen und Besucher.
Die Ausstellung kann gegen eine Gebühr von EUR 200 pro Woche (zuzüglich Versandkosten) ausgeliehen werden. Bereits jetzt gibt es Vorbestellungen aus der Region und aus dem Bundesgebiet. Eine die Ausstellung begleitende Veröffentlichung sowie didaktische Materialien werden zeitnah zur Verfügung stehen. Interessenten wenden sich bitte an folgende Adresse:
IKZG-RE
z.Hd. Prof. Dr. Albrecht Geck
Limperstr. 15
45657 Recklinghausen
oder per E-Mail an: albrecht.geck@kk-ekvw.de