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Jedes Kind wertschätzen

SCHULREFERAT Individuelle Lernwege entwickeln
Jedes Kind wertschätzen

Beate Leßmann zeigte in mehreren Vorträgen individuelle Lernwege auf.

KIRCHENKREIS – Gleich drei Mal füllte Beate Leßmann mit ihrem Vortrag den großen Saal im Haus des Kirchenkreises an der Limperstraße in Recklinghausen. Die Zuhörerinnen und Zuhörer waren begeistert und beeindruckt. In gesonderten Veranstaltungen für Grundschullehrer, Sekundarstufenlehrer und Fachleiter verdeutlichte sie ihr erfolgreiches und in ganz Deutschland bekanntes Konzept, Unterricht neu zu denken und zu gestalten.

Anhand von Beispielen aus dem Fach Deutsch erläuterte die ehemalige Recklinghäuser Lehrerin, wie durch individuelle Lernwege Kinder Spaß am Lernen entwickeln und in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden. Die Schülerinnen und Schüler schreiben zum Beispiel aus ihrer Erfahrungen und ihrer Umwelt entstandene eigene Texte, besprechen diese in Schreibkonferenzen mit anderen Klassenkameraden, „behandeln“ falsch geschriebene Wörter in der „Wörterklinik“ und dokumentieren fertige Produkte in Ausstellungen oder ihrem Portfolio. Die von der engagierten Pädagogin entwickelte Schreibkartei entlässt die Lehrerinnen und Lehrer aus ihrer Rolle, frontal von allen Kindern gleiche Lernfortschritte einzufordern. Statt dessen ist die Lehrerin oder der Lehrer in diesem Konzept für die Beratung, Motivation und Unterstützer der individuell unterschiedlichen Lernprozesse zuständig.

Der überdurchschnittliche Lernerfolg und das positive soziale Klima in den Klasse, die nach dieser Methode unterrichtet wurden, geben Beate Leßmann recht: Schule muss die Kreativität und Fähigkeiten, die in den Heranwachsenden stecken, ernst nehmen und fördern. Sie sind dann auch viel eher in der Lage, die in den Lehrplänen unserer Schulen geforderten Kompetenzen zu erwerben.

Beate Leßmann ist inzwischen am Landesinstitut Schleswig Holstein beschäftigt und dort in der Aus- und Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer zuständig. In ihrer Zeit als Fachleiterin für Evangelische Religionslehre hat sie im Schulreferat des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen Fortbildungsveranstaltungen angeboten und zusammen mit dem Schulreferenten Holm Schüler Unterrichtsmaterialen entwickelt und veröffentlicht. „ Ihr Ansatz stellt auch für den Religionsunterricht eine Herausforderung dar. Gerade in diesem Fach sollten wir Schülerinnen und Schüler neugierig machen und zum Entdecken ermutigen, sie individuell wertschätzen und ihr Potenzial fördern sowie ihnen die Vorzüge und Notwendigkeit vom Leben in Gemeinschaften erlebbar machen“, so Holm Schüler.

Beate Leßmanns Ansatz entwickelt sich ständig weiter. Interessierte dürfen sich daher auf eine weitere Veranstaltung im nächsten Jahr mit ihr im Haus des Kirchenkreises freuen.
Text/Bild: hsch

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