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Qualifizierung Sprachentwicklung

Spracherziehung in evangelischen Kindergärten im Kirchenkreis
Qualifizierung Sprachentwicklung

Das Beobachten der Schnecke ermuntert zu beschreiben, was man sieht

Wie funktioniert Sprache? Wann und wie lernt ein Kind Wörter, Sätze und  die Grammatik unserer Sprache? Das sind Fragestellungen, zu der die Fortbildung „Schlüsselkompetenz Sprache“ theoretisches Wissen und Umsetzung in die Praxis vermitteln will. Genauer zu erkennen, wann ein Kind an welchem Punkt in der Sprachentwicklung ist, ermöglicht der Erzieherin dem Kind angemessene Sprachanreize zu bieten und somit sein Weiterkommen zu fördern.

Zu dieser Fortbildung trafen sich am 6. und 7. Mai 2009 zum zweiten mal im Kirchenkreis elf komplette Kindergartenteams (alle zehn Kindergärten des Trägerverbundes der Tageseinrichtungen für Kinder im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen und des Anne-Frank Kindergartens Haltern) und bildeten sich theoretisch so wie praktisch zur 'Sprachlichen Förderung' weiter. Die Referentinnen Dr. Karin Jampert und Petra Best wurden auf Einladung von Gudrun Seime, Geschäftsführerin des Trägerverbundes der Tageseinrichtungen für Kinder im Ev. Kirchenkreis, für die Langzeitfortbildung verpflichtet. Nach einer Ausschreibung im Kirchenkreis beteiligen sich zur Zeit elf komplette Kindergartenteams und kommen somit in den Genuss an vier Tagen von den beiden Fachfrauen geschult zu werden. Zudem werden alle teilnehmenden Kindergärten persönlich von den Referentinnen zwei mal vor Ort besucht und erhalten individuelle Beratung.

Die Grundidee dieses Sprachförderkonzeptes ist die kontinuierliche, langfristige Begleitung aller Kinder. Besondere Beachtung finden dabei aber die Kinder, bei denen ein erhöhter Sprachförderbedarf (Delfin 4 Test) festgestellt wurde. Der Sprachförderung wird nicht losgelöst, sondern verknüpft mit den alltäglichen Aktivitäten und Angeboten quer durch die verschiedenen Bildungsbereiche nach dem Motto:  „Wie viel Sprache steckt in Musik, Medienarbeit, Bewegung u nd Naturwissenschaften?“ umgesetzt.  

Die Erzieher(innen) werden für eine sensible uund theoriegeschützte Wahrnehmung der Kindersprache qualifiziert. Sie sollen ein geschultes Ohr entwickeln und aufmerksam werden auf das, was Kinder sprachlich schon können, auf die Strategie, die sie anwenden, um grammatische Regeln zu verinnerlichen und darauf achten, womit sich Kinder gerade auseinandersetzen. Dazu muss man wissen, was es zu entdecken gibt bei der Kinder-Sprache z.B. im Bereich der Laute, Prosodie, Grammatik, Wortbildung, Satzbau, und Kommunikation. Mit Hilfe von Aufnahmegeräten und speziell entwickelten Beobachtungsbögen lernt das pädagogische  Personal festzuhalten, an welcher Stelle das einzelne Kind sprachlich steht, um dann gezielte Angebote aus den verschiedenen Bildungsbereichen spielerisch anzubieten. Sprachanlässe finden sich immer und überall, man muss sie nur ergreifen und pflegen.         

Nachdem der Sprachentwicklung und Kommunikationsfähigkeit unserer Kinder heute, und speziell nach dem Pisa-Schock, eine grundlegende Bedeutung für ihre gesamte Entwicklung und schulische Leistungsfähigkeit beigemessen wird, kamen mit Hochdruck entwickelte Sprachförderprogramme auf den pädagogischen Markt.

Das Deutsche Jugendinstitute e.v. München (DJI ),ein zentrales sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut auf Bundesebene, hat im Rahmen eines Forschungsauftrages in den letzten zwei Jahren gemeinsam mit elf Kindertageseinrichtungen in sechs Bundesländern die spezifischen Möglichkeiten und Stärken der Bildungsinstitution Kindergarten für die sprachliche Begleitung Förderung von Kindern im Kindergartenalter herausgearbeitet. Durch  eine intensive Zusammenarbeit mit Fachkräften vor Ort und Experten verschiedener  Bildungsbereiche ist dabei ein ganzheitliches Konzept entwickelt und mit dem Medienpaket „Kinder – Sprache – Stärken“ veröffentlicht worden. Für die Praxis steht damit ein erprobtes Konzept für eine sprachliche Basisarbeit im Kindergarten zur Verfügung.

An der Modellphase nahm auch das  Evangelische Familienzentrum Himmelszelt aus Marl als eine der 11 Einrichtungen auf Bundesebene teil. Somit ergab sich ein guter Kontakt zu den federführenden Fachfrauen Dr. Karin Jampert und Petra Best. Für Gudrun Seime, die als Fachberaterin ebenfalls aktiv an dem Projekt teilnahm, stand danach fest: „Dies ist der Weg für eine effiziente Spracherziehung in Tageseinrichtungen für Kinder. Die Erfolge in der Praxis bestätigen es.“

red.: hh

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