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Kunst, Kult und Kultur – Zur Lutherrezeption im Ruhrgebiet und darüber hinaus
PD Dr. Albrecht Geck und Dr. Hardetert (re.) vom Martin-Luther-Forum Gladbeck. (Foto: Jochen Seeber)
Am Nachmittag sprach Prof. Ute Gause (Bochum) über das Lutherverständnis in aktuellen Lutherbiographien. Im Anschluss daran stellte Prof. Michael Basse (Dortmund) sein Projekt zur Erforschung des Einflusses der Reformation im Bereich des späteren Ruhrgebiets während des „konfessionellen Zeitalters“ (1540-1648) vor. Prof. Traugott Jähnichen (Bochum), der für den erkrankten Günter Brakelmann einsprang, bot schließlich lebendige Einblicke die Feierlichkeiten im Ruhrgebiet zum 400. Geburtstag Martin Luthers im Jahre 1883.
Das Abendprogramm bestritt Dr. Albrecht Geck vom Institut für Kirchliche Zeitgeschichte (Kirchenkreis Recklinghausen) mit einem Vortrag über Lutherporträts vom 16. Jahrhundert bis heute. Es war interessant und teilweise amüsant zu sehen, wie sich das veränderte Selbstverständnis des Protestantismus in der Gestaltung jeweils aktueller Lutherporträts optisch niederschlug. Hier einige Beispiele:
Bernigeroth: dogmatischer Konfessionalismus | Gründler: gefühlsbetonter Pietismus | Preißler: vernunftbetonte Aufklärungstheologie | Bauer: heroischer Nationalismus |
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Am Beispiel des „heroischen Nationalismus“ erläuterte Geck seine Ansicht, dass der Protestantismus in der Vergangenheit in ein problematisches Fahrwasser geriet, wenn gesellschaftspolitisches Engagement die theologische Substanz vollkommen überlagerte.
Die Vorträge, die noch durch Fallstudien von Luther- und Reformationsjubiläen aus der Ruhrgebietsregion und darüber hinaus ergänzt werden, sollen im nächsten Jahr als Band 7 des „Recklinghäuser Forums zur Geschichte von Kirchenkreisen“ veröffentlicht werden.
Text: ag/Bilder: privat
Stellungnahme des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen zu den rassistisch motivierten Mordanschlägen
"Der Evangelisch Kirchenkreis Recklinghausen ist schockiert und bestürzt über die gerade aufgedeckte Serie von Verbrechen rechtsradikaler Gewalttäter in Deutschland. Wir trauern mit den Angehörigen um die Opfer der rassistisch motivierten Gewalt- und Mordserie.
Wieder wurden Menschen ermordet, ihre Angehörigen wurden verdächtigt, Muslime und andere Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund wurden durch Berichterstattung und Ursachendeutung verunglimpft (Ehrenmord, Schutzgelderpressung, Döner-Morde).
Rechtsradikale mit rassistischer Gesinnung haben vor den Augen der Öffentlichkeit gemordet. Die Polizei kam erst nach 11 Jahren scheinbar zufällig auf die Spur der Täter. Es kommen jeden Tag neue Informationen ans Tageslicht. Unterlagen werden gefunden, die auf eine Zusammenarbeit der Täter mit den Verfassungsschutzbehörden schließen lassen. Es ist erschreckend, dass Menschen aus dem Umfeld der mutmaßlichen Täter und Täterinnen zugleich für den Staat als „Vertrauensleute“ tätig waren. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund wurde bei den Ermittlungen und in der öffentlichen Wahrnehmung jahrelang außer Acht gelassen. In erschreckender Weise zeigt sich wieder: Die nationalsozialistische Weltanschauung ist und bleibt rassistisch und gewalttätig (so die Evangelische Frauenhilfe Westfalen in ihrer aktuellen Stellungnahme).
Dabei weckt die über 10 Jahre lang versteckte und unentdeckte Vorgehensweise der Täter und ihre besondere Heimtücke Ängste und Befürchtungen nicht nur bei ausländischen Mitbürgern und Mitbürgerinnen. Denn ein Angriff auf eine Minderheit ist immer auch ein Angriff auf unsere Gesellschaft.
Auch die zwielichtige Rolle des Verfassungsschutzes und anderer staatlicher Organe sowie deren zumindest teilweise Verstrickung in die Ereignisse gibt zu Sorge Anlass.
„Während die Gefahr durch den Islamismus oder linksautonome Gruppen hohe Beachtung fand und zur Bereitschaft führte, bürgerliche Grundrechte einzuschränken, blieb der Widerstand gegen nationalsozialistisch motivierte Aktivitäten den Kommunen, kirchlich und zivilgesellschaftlich Engagierten in den Kommunen überlassen“*, die in ihren Stadträten mit rechten, nationalsozialistischen und rassistischen Parteiorganisationen leben müssen. Trotz Tausender rechtsradikaler Straftaten, die jährlich in unserem Land begangen werden, wird die rechte Gewalt offensichtlich verharmlost.
• Wir fordern eine zügige und rückhaltlose Aufklärung der Verbrechen, sämtlicher Verstrickungen der staatlichen Organe in das rechtsradikale Milieu und der angeblichen Pannen in der Arbeit der Polizei und des Verfassungsschutzes, sowie eine Verurteilung der Täter nach dem geltenden Recht und den Gesetzen unseres Staates.
• Wir lehnen eine Verschärfung der Gesetze zur inneren Sicherheit ab.
• Wir rufen auf zur Wachsamkeit gegenüber rassistischer Stimmungsmache, wie sie z.B. PRO NRW verbreitet.
• Wir stehen an der Seite von Menschen, die von rechtsradikalen Diffamierungen und Gewalt bedroht werden und setzen uns ein für ein Klima der Toleranz und Solidarität, den Abbau von Feindbildern und Vorurteilen, wie es z.B. im interreligiösen Dialog, in der Flüchtlingsarbeit und in einer antirassistischen evangelischen Jugendarbeit geschieht.
Wir erinnern an die Worte der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen aus dem August 2000: „Das biblische Zeugnis hält uns an, Fremden und Flüchtlingen Schutz zu gewähren und ihr Lebensrecht zu verteidigen. <Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken, denn ihr wisset um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid>, heißt es in 2. Mose 23,9. Das Volk Gottes bekennt Gott als den Beschützer der Armen und Bedrängten, im Umgang mit Fremden und Schwachen muss sich der Glaube konkret bewähren. Jesus von Nazareth nimmt die Tradition seines Volkes auf: <Was ihr nicht getan habt einem meiner geringsten Brüder, das habt ihr mir nicht getan.> Jeder Mensch, jeder Mann und jede Frau, ist als Bild Gottes geschaffen. Darin gründet ihre einmalige und unveräußerliche Würde. Der aktive Einsatz für das Lebensrecht und die Würde jedes einzelnen ist deshalb keine politische Streitfrage, zu der man so oder so stehen kann, er gehört zum Wesenskern unseres gemeinsamen christlichen Glaubens. Das verbindet uns mit dem weltweiten Bemühen der Christenheit zur Überwindung von Gewalt.“**
Wir fordern alle demokratischen Kräfte auf, zusammenzustehen gegen jede Form rechtsradikalen Gedankenguts und rechter Gewalt und damit anzuknüpfen an das Aktionsbündnis gegen Rechts."
*Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.: Stellungnahme zu den rassistisch motivierten Mordanschlägen (Soest, 24. November 2011)
** Stellungnahme der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen zu Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, 17. August 2000
Bildlizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/deed.de
Wanderausstellung zur Taufe
Eröffnet wird die Ausstellung mit einer ökumenischen Taufgedächtnisfeier am Dienstag, dem 22. November, um 19.00 Uhr in St. Elisabeth und kann dort anschließend bis 20.30 Uhr besichtigt werden. Vom 28. November bis zum 4. Dezember wird die Ausstellung in der Evangelischen Kreuzkirche in Suderwich zu gezeigt, die täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet ist. In der Woche vorm 5. bis zum 11. Dezember wandert die Ausstellung dann durch die verschiedenen Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Recklinghausen‑Süd. Vom 12. bis zum 18. Dezember wird sie schließlich in der Kapelle vom Prosper‑Hospital einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Ausstellung besteht aus neun Tafeln zur Bedeutung der Taufe in Geschichte und Gegenwart und erklärt auch die wichtigsten Symbole und Gebräuche im Zusammenhang der Taufe. Veranstalterin der Ausstellung in Recklinghausen ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Recklinghausen. Interessierte aller Altersgruppen sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.
Kreissynode protestiert gegen Trinkwassergefährdung durch Frackingbohrungen und beschließt zu Finanzen
Mit Fracking sollen u.a. im nördlichen Ruhrgebiet um Haltern Erdgasvorkommen, angezapft werden, die mit herkömmlichen Methoden nicht abbaubar sind. Dr. Scholle war vor vielen Jahren Präsident der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft und wird in dieser Woche als Experte zur Sache im Bundesumweltausschuss sprechen:
Bereits die Folgen der Probebohrungen seien unumkehrbar: "Wasser wird gebraucht und nicht verbraucht. Es gibt noch keine Klärungsmöglichkeit für das Wasser, auch nicht bei Probebohrungen.” Dr. Scholle besuchte bereits Bohrfelder in den USA, wo Bohrungen im großen Stil stattfinden. “Oft bringen am Ende Tanklastzüge Wasser für die Bevölkerung in Bohrgebieten”, beschrieb Dr. Scholle die Auswirkungen in den USA. Über die Hälfte NRWs sei betroffen, wenn man die Erkundungsgebiete einrechne. “Wir haben bereits die Ewigkeitslasten durch Braun- und Steinkohle”, so Dr. Scholle. Erfreulicherweise sei das Problembewußtsein bei Bürgermeistern und Landräten vorhanden. Zumal für diese Art von Förderung keine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgesehen sei und das Genehmigungsverfahren an das veraltete Bergrecht gebunden sei. In Frankreich habe das Parlament am 13.7.2011 ein totales Frackingverbot beschlossen. “Wir brauchen das Gas in den nächsten 20-30 Jahren nicht; davon haben wir in vielfältiger Weise genug,” schloss Dr. Scholle ab.
Die Mitglieder der Kreissynode lehnten daraufhin mit einem einstimmigen Beschluss die Methode des Frackings ab. Die Kreissynode fordert die Bundesregierung auf, eine grundlegende Reform des veralteten Bergrechts einzuleiten und eine verbindliche Umweltverträglichkeitsprüfung für Fracking vorzuschreiben. Alle gesellschaftlichen Kräfte sind eingeladen, sich diesem Beschluss anzuschließen.
Dieser Beschluss wurde durch die Einbringung zu einem wirksamen Klimaschutz bis zum Jahr 2020 unterstrichen, der sich auf die Bewirtschaftung von Gebäuden und Flächen, die Mobilität der Gemeindemitglieder und Mitarbeitenden und die Materialbeschaffung bezieht. Die Initiative startet ab Mai 2012.
Außerdem berief die Kreissynode eine Arbeitsgruppe ein, die auf der Folie der jüngsten Enthüllungen zum 'Terror von Rechts' eine Stellungnahme gegen Rechtsradikalismus erarbeiten soll.
Finanzen
Bei den Kirchensteuereinnahmen ist weiter von einer mittel- und langfristigen Abwärtsbewegung auszugehen, jedoch sorgt die positive Konjunkturentwicklung in Deutschland momentan noch für eine erfreuliche Entwicklung. Der Vorsitzende des Finanzausschusses des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen, konnte auf der Kreissynode am Wochenende auf diesem Hintergrund gute Nachrichten verkünden: "Man sollte sich über diese Atempause im kirchlichen Sparprozess freuen und an dem bewährten Konzept festhalten", empfahl Pfarrer Günter Johnsdorf den Synodalen. Die unerwarteten Einnahmen sollen die zukünftige Finanzausstattung der Kirchengemeinden absichern und die Risikorücklage verstärken, damit kann der weitere Rückgang der Finanzkraft in Zukunft eine gewisse Zeit lang abgebremst werden.
So sieht der Haushaltsplan 2012 eine gleichbleibende Zuweisung an die Kirchengemeinden vor, und die Rücklagenentnahme für die Referate und die Verwaltung des Kirchenkreises kann deutlich reduziert werden.
Die kirchliche Gemeinschaftsstiftung für Kirche und Diakonie 'ernten und säen' verfügt inzwischen Dank umfangreicher Zustiftungen über ein Kapital von 500.000 Euro, wie die Vorsitzende des Stiftungsrates, Dr. Ulrike Preuß berichtete. Auf dem Buß- und Bettagsempfang des Kirchenkreises wurden die allgemeinen Erträge des Jahres 2011 zugunsten zweier kirchlicher „Sozialraumprojekte“ übergeben, nämlich an den Stadtteiltreff in Marl-Sinsen und an den Bezirk Johannes in Herten-Süd für die dortige stadtteilbezogene Ausrichtung der Gemeindearbeit.
Kirchentage als christliche Einmischung in die Politik und Sprachschule der Spiritualität
Für sie, die "direkt aus dem Maschinenraum des Kirchentags stammt", wie Sup. Peter Burkowski sagte, sei der Kirchentag so etwas wie ein Brühwürfel, "konzentriert in fünf Tagen und zu Hause in der Gemeinde mit frischem Wasser wieder aufzubrühen". Der Kirchentag erreicht stets 80-120.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zumeist fest in den Gemeinden verwurzelt seien.
Der 'institutionelle Zweifel' (SZ) sei kein schlechter Ausgangspunkt für den Kirchentag. Es käme daher darauf an, das Bewußtsein scheitern zu können, offen zu halten. Dies mache einen Teil der Popularität von Margot Käßmann aus.
Im Gegensatz zu neuen Formen von Politik im Internet setze der Kirchentag auf reale Face-to-Face-Begegnungen: "Hier ist Auseinandersetzung möglich und findet auch statt". Der Kirchentag sei vor allem eine Veranstaltung zum Mitmachen.So könne der Vorsitzende eines Pharmakonzerns, der Verteidigungsminister und die Jugendgruppe aus Recklinghausen den Kirchentag als "gemeinsames Projekt" begreifen und erleben. Der bereits im Jahr 1973 eingerichtete "Markt der Möglichkeiten" habe in Dresden 900 Stände umfaßt. "Dort findet Selbstorganisation im hohen Ausmaß statt, ohne jegliche Schlußkontrolle durch geistliche Führungspositionen", beschrieb Dr. Ueberschär.
Für die Gemeinden sei der Kirchentag eine "Sprachschule der Spiritualität", der neue Formen von Glauben und Politik gestiftet habe. Heute käme es darauf an, "darauf zu achten, daß die Quelle des Glaubens nicht versiegt".
Im Anschluss an den Funken sprühenden Vortrag zum Kirchentag legte Dr. Ulrike Preuß für die kirchliche Gemeinschaftsstiftung 'ernten und säen' dar, deren Finanzsituation sich seit der Gründung der Stiftung erfreulich entwickelt habe. Durch Zustiftungen konnte der Grundstock um eine halbe Million Euro aufgestockt werden. In diesem Jahr werden mit den Erträgen der Stiftung Stadteilprojekte in Herten-Süd an der Johanneskirche und Marl-Sinsen im neuen Stadtteiltreff gefördert.
Text: hh, Bild: uk
Neugotik im Pott – 100 Jahre Reformationskirche in Hochlarmark
Anhand einiger Bilder interpretierte er die Symbolsprache der nordostdeutschen Backsteingotik. Dieser Stil war für die Reformationskirche wohl gewählt worden, um den aus dem Osten zugewanderten Mitbürgern ein Gefühl der Heimat zu vermitteln.
Auf besonderes Interesse stieß die geschichtliche Einordnung der erst vor wenigen Tagen im Grundstein der Kirche aufgefundenen Urkunde aus dem Jahre 1935, in welcher sich die Kirchengemeinde zum NS-Staat bekennt und für die Glaubensrichtung der sog. „Deutschen Christen“ plädiert. Der in Hochlarmark damals eingeschlagene Weg vom Nationalprotestantismus zum Nationalsozialismus machte noch einmal bewusst, dass protestantisches Profil heute nicht in der Konfrontation, sondern nur im Dialog mit anderen Konfessionen, Religionen und Nationen formuliert werden kann.
Text: ag
„Der Mann, bei dem Honecker wohnte“
In seinem Buch „Der Mann, bei dem Honecker wohnte“ beschreibt Holmer u.a. die Zeit, in denen das Ehepaar Honecker bei ihm und seiner Familie im Pfarrhaus wohnte. Nach dem Sturz Honeckers erhält er eine Anfrage, ob er die Honeckers vorübergehend bei sich aufnehmen könnte. Mit seiner Familie beherbergt er den ehemaligen SED-Generalsekretär für zehn Wochen im Pfarrhaus, was ihnen Angriffe von innen und außen brachte. Holmer berichtet in seiner Autobiografie über seine Kindheit und Jugend in der ehemaligen DDR, über das Leben mit 40 Jahren Planwirtschaft und Stasi-Bespitzelung.
Uwe Holmer war zunächst Pastor in Ludwigslust (Mecklenburg). Danach leitete er die Bibelschule Falkenberg, die Hoffnungstaler Anstalten in Lobetal und die Reha-Klinik für Sucht-kranke in Serrahn (Kreis Güstrow), wo er heute mit seiner Frau lebt.
Text: uka
Sonntagsgedanken in „Radio Vest“
Folgende Personen sind bis zum Februar 2012 zu hören:
13. November 2011 Cäcilia Leenders-van-Eickels
20. November 2011 Bernd Schäfer (Ewigkeitssonntag)
27. November 2011 Ulrich Kamien (1. Advent)
04. Dezember 2011 Ulrike Baldermann (2. Advent)
11. Dezember 2011 Frank Rüter (3. Advent)
18. Dezember 2011 Werner Hülsmann (4. Advent)
25. Dezember 2011 Karl-Heinz Mönninger (1. Weihnachtstag)
26. Dezember 2011 Gerhard Czorny (2. Weihnachtstag)
01. Januar 2012 Michael Wiese (Neujahr)
08. Januar 2012 Richard Voigt
15. Januar 2012 Reinhard Hörmann
22. Januar 2012 Peter Burkowski
29. Januar 2012 Elke Damm
05. Februar 2012 Thomas Hüwe
12. Februar 2012 Jürgen Quante
19. Februar 2012 Silke Niemeyer
Erlebnisreiche Istanbulfahrt des CIAK
Die Studienfahrt des Christlich-Islamischen Arbeitskreises Herten(CIAK-Herten) führte im Herbst 2011 nach Istanbul
Das Wochenprogramm gestaltete sich durchaus stramm und höchst abwechslungsreich.
Nach dem gemeinsamen Frühstück im Hotel Grand Tahir ging es täglich unter sachkundiger Führung los zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Dazu gehören natürlich die Hagia Sophia, die Sultan-Ahmet-Moschee („Blaue Moschee“), der Topkapi-Palast, die Chora-Kirche, und eine Schifffahrt auf dem Bosporus. Dabei wurde den Teilnehmern/-innen die wechselvolle Geschichte der Stadt aus römischen Anfängen, der byzantinischen Epoche bis hin zum osmanischen Reich und zur Gegenwart deutlich.
Weitere Highlights waren eine Schifffahrt auf dem Bosporus, Besuche auf dem Gewürzbasar und dem großen Basar, der Taksim-Platz und die große Einkaufsstraße Istiklal.
Neben den Sehenswürdigkeiten bekam die Gruppe auch viele Eindrücke aus dem türkischen Alltagsleben mit, z.B. die chaotischen und atemberaubenden Verkehrsverhältnisse, die allerdings von den Istanbulern mit viel Geschick und erstaunlich geringer Unfallzahl bewältigt werden.
Der zweite wichtige Schwerpunkt der Reise lag auf der Begegnung mit Vertretern der verschiedenen Religionen in Istanbul. Dazu gehörte ein Empfang und Gespräch beim stellvertretenden Großmufti von Istanbul als Vertreter der Muslime, aber auch Besuche und Gespräche bei christlichen Gemeinden und Gruppen:
Die Teilnehmer lernten zunächst Pater Christian Rolke aus der katholischen Gemeinde St. Paul kennen und konnten sich bei Tee und Kaffee ausführlich über die Arbeit der dort ansässigen katholischen Gemeinde informieren. Anschließend fuhr die Gruppe zur evangelischen Gemeinde an der Kreuzkirche. Dort gab es ein Wiedersehen mit Pfarrerin Ulla August, die ja im Kirchenkreis Recklinghausen aus ihrer Zeit in Marl und als Synodalassessorin bekannt ist. Die evangelische Kreuzkirche in Istanbul feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Jubiläum.
Ein besonderes Geschenk für die Gruppe gerade in dieser Woche war die Möglichkeit, an einem interreligiösen Friedensgebet am Mittwochabend in der Kirche St. Antoine teilnehmen zu können. Dieses Gebet wurde in Erinnerung an das denkwürdige von Papst Johannes Paul II. vor 25 Jahren initiierte Friedensgebet der Religionen in Assisi (1986) veranstaltet. Dabei waren auch Vertreter der orthodoxen Kirchen vertreten.
Außerdem gab es noch eine Begegnung mit Bruder Ruben vom Franziskanerorden, sowie ein Besuch beim Ökumenischen Patriarchat der orthodoxen Kirchen in Istanbul.
Neben allen kulturellen und interreligiösen Erfahrungen kam auch die Gemeinschaft der Gruppe nicht zu kurz. Die Fahrt begann in Istanbul mit einem gemeinsamen Essen und endete auch damit. Über die gute Gemeinschaft und das Miteinander freuten sich das Leitungs-Team Pfarrer Bernhard Stahl und Norbert Mertens, sowie Seref Ölcek.
Text: Pfr. Bernhard Stahl, Foto: privat
Biblisches Musical "Jona - erst verschluckt, dann ausgespuckt" am 12. und 13.11.2011 in Recklinghausen und Haltern
28 Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren besuchten mit fünf Mitarbeiterinnen die Jugendherberge in Xanten
Das jazzig angehauchte Musical wird am Samstag, den 12. November um 17.00 Uhr in der Reformationskirche Recklinghausen-Hochlarmark aufgeführt, ein weiteres Mal am 13. November um 17 Uhr in der Erlöserkirche Haltern.
Die gesamte Musik ist "handgemacht", sei es der Chorgesang, die Solo-Lieder, die Percussion, Klavierbegleitung, E-Gitarre oder E-Bass!
Die Aufführungen werden geleitet von Friedgard Schultner-Nöthe (Recklinghausen) und Sung-Jin Suh (Haltern). Die Teilnehmer der Kinder- und Jugendsingwoche Xanten freuen sich schon sehr auf die Aufführung, schließlich hat man eine gemeinsame Woche verbracht, gesungen, gelacht, gespielt, Xanten erkundet, sogar einen Geburtstag gefeiert, nächtliche Geschichten erzählt u.v.m.
Der Eintritt ist frei, die Kirche bittet am Ausgang um eine Spende.
„Ernten und säen" auf Wachstumskurs
Ohne unnötige Formalitäten und bürokratische Hürden werden die "Unterstiftungen" nach den Vorgaben der Stifterinnen und Stifter treu verwaltet. Für diese ist "ernten und säen" somit der verlässliche Rahmen für ihr eigenes Anliegen. Auf 267.300 Euro ist das summierte Vermögen der Unterstiftungen bereits angewachsen.
Ist eine Stiftung nur etwas für Leute mit ganz viel Geld? Nein, denn "ernten und säen" ist eine Gemeinschaftsstiftung. Durch Zustiftungen kann jede(r) mit einem beliebigen Beitrag zur Stiftergemeinschaft gehören. Ab 5.000 Euro ist die eigene Stiftung möglich: für einen selbst bestimmten Förderzweck, mit einem selbst gewählten Namen, vielleicht dem eigenen. Und dies ist dauerhafter und vielleicht sogar sinnvoller als ein Grabstein; die eigene Stiftung zeigt, was einem im Leben wichtig ist oder war.
Zugute kommen die Unterstiftungen bisher der Kindergartenarbeit in Datteln, der Kinder- und Jugendarbeit in Haltern, der Frauen-, Senioren und allgemeinen Gemeindearbeit in Herten-Disteln, der Kirchenmusik in Oer-Erkenschwick, der Unterstützung für Frauen in Not, der Flüchtlingsarbeit und der Gemeindearbeit in Westerholt-Bertlich – insgesamt ein bunter Strauß guter und wichtiger Förderzwecke im kirchlichen und diakonischen Bereich.
Auch das allgemeine Stiftungsvermögen ist etwas gewachsen, von ursprünglich 200.000 Euro auf aktuell 233.300 Euro. Aus deren Erträgen wurde 2008 das Ökumenische Arbeitslosenzentrum Recklinghausen unterstützt. In 2009 wurden warme Mittagsmahlzeiten für bedürftige Kinder in den evangelischen Tageseinrichtungen ermöglicht. Projekte für wohnungslose junge Erwachsene wurden 2010 gefördert. Wofür in diesem Jahr die Erträge zur Verfügung gestellt werden, wird beim Empfang des Kirchenkreises am baldigen Buß- und Bettag bekanntgegeben.
In einer Zeit, in der mit weiteren Rückgängen bei der Kirchensteuer gerechnet werden muss, reicht Sparen allein nicht aus. Es müssen neue Einnahmequellen für die wichtigen Aufgaben in Kirche und Diakonie gefunden werden. Fast alle Kirchengemeinden im Kirchenkreis Recklinghausen sammeln recht erfolgreich eine "Gemeindespende" für ihre laufende Arbeit, hinzu kommen Spendenaktionen für spezielle Zwecke. Stiftungen stellen ein weiteres Standbein dar: Spenden sind wichtig, weil sie sofort der laufenden Arbeit zugute kommen - Stiftungsmittel jedoch bleiben auf Dauer erhalten, sie werden angelegt und nur der jährliche Ertrag steht zur Verfügung.
Spenden und Stiftungen haben also einen verschiedenen Ansatz, aber sie ergänzen sich, und beide bieten steuerliche Vorteile. "Kirchensteuern, Spenden und Stiftungen - allein in diesem Dreiklang wird sich in Zukunft die kirchliche und diakonische Arbeit finanzieren lassen", ist Pfarrer Günter Johnsdorf überzeugt, der im Kirchenkreis zuständige Fachmann. Bei ihm (Tel. 02361 / 206241) kann man sich weiter informieren oder beraten lassen. Im Internet gibt es ausführliche Informationen unter www.ernten-und-säen.de. Der Erstkontakt ist natürlich auch in jeder Kirchengemeinde möglich.
100-jähriges Jubiläum der Reformationskirche in Hochlarmark
Sie finden sämtliche Termine in unserem Kalender auf dieser Website.
Rückblick auf BlinkenBible im Rahmen von 'Recklinghausen leuchtet'
VOR ORT
In der Kirche konnten Besucherinnen und Besucher ihren Bibelvers eingeben, der danach sogleich projiziert wurden.
IM INTERNET
Wer unsere Website im Internet besuchte, konnte auch von einem beliebigen anderen Ort aus, seine Verse eingeben und nach Recklinghausen schicken.
Wir zeigten die Laserbeams der Verse als Livestreams auf dieser Website.
Die Texte aus der Lutherbibel* wurden als Laufschrift per Hochleistungslaser projiziert. Die Verse wurden dazu aus der Bibel-Datenbank der deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart per Webinterface auf www.blinkenbible.de abgerufen. Der Name des Absenders/der Absenderin und der Absendestandort durften in geregelter Weise hinzugefügt werden.
In der Kirche trafen stündlich die großen Besuchergruppen der abendlichen Stadtführungen und viele Einzelpersonen ein, die sich auf den Weg gemacht hatten, um die Projektionen live zu beobachten.
In den sechs Stunden Laufzeit wurden 205 Verse vorwiegend aus der hiesigen Region eingesandt. Wie bereits im Vorjahr waren zudem wieder internationale Zusendungen zu verzeichnen, die u.a. aus Frankreich, Chile, Rumänien, Canada, Griechenland, den Niederlanden und Neuseeland stammten und in Recklinghausen zu sehen waren. Außerdem wurden automatisch generierte Bibelverse projiziert.
Projektrealisation: Oliver Hermanns & Dr. Hans Hubbertz, Ev. Kirchenkreis Recklinghausen
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* Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart www.die-bibel.de17. Newcomer-Rockfestival 2011: Samstag, den 5.11.2011 im Bürgerhaus Süd
Einlass 14.00 Uhr, Beginn 14.30 Uhr
Nach einer intensiven Vorauswahl der teilnehmenden Rockbands - Höchstalter 25 Jahre, werden die Sieger von einer „Fachjury“ die sich aus kompetenten „Musikschaffenden“ zusammensetzt ermittelt. Unter die Lupe genommen werden unter anderem die Texte der Nachwuchsbands, ihre musikalischen Fähigkeiten, sowie die Präsenz auf der Bühne.
Weiterhin befinden sich auf der Rückseite der Eintrittskarte die Namen aller teilnehmenden Bands, die es, je nach Gefallen anzukreuzen gilt, so dass am Ende auch ein Publikumspreis vergeben wird.
Neuer kirchenmusikalischer Kalender veröffentlicht
Donnerstag, 10.11.2011 Orgelkonzert mit Werken von Joh. Seb. Bach, Felix
Reformationskirche Mendelssohn-Bartholdy, Nicolas Lemmens, Michael
19:00 Uhr Schütz u.a. im Rahmen der Festwoche zum 100jährigen Bestehen der Reformationskirche.
Orgel: Sebastian Neumann. Eintritt frei
Samstag, 12. 11 2011 Konzert der 13. Kinder- und Jugendsingwoche
Reformationskirche mit "Jona - erst verschluckt, dann ausgespuckt"
17.00 Uhr von Michael Penkuhn-Wasserthal im Rahmen der Festwoche zum 100jährigen Bestehen der Reformationskirche. Leitung Fr. Friedgard Schultner-Nöthe und Sung-Jin Suh
Samstag, 03.12.2011 Sing mit! Einfach-Mitsing-Tag im Lutherhaus, Lutherhaus Ev. Kirchengemeinde Recklinghausen-Ost.
10h-15h Adventliche Chormusik verschiedener musikalischer Richtungen (Klassische Chormusik, Gospelgesang, Neues Geistliches Lied) zum Reinschnuppern und "einfach" Mitsingen. Anmeldung bitte bis 20.11.2011 unter Tel. 02361/66556 (Pfr. Tilman Alshuth-Rapp)
Samstag, 03.12 2011 Adventsmusik der Ev. Kirchengem. Recklinghausen-
Philipp-Nicolai-Kirche Süd mit weihnachtlicher Bläsermusik (Ev. Bläserkreis;
18.00 Uhr Ltg. K.-W. Händel), keltischen Songs (Daybreak; Ltg. Pfr. Thomas Damm) und dem Magnificat B-Dur von Francesco Durante für Chor, Soli und Orchester (Jubilate-Chor; Ltg. Fr. Friedgard Schultner-Nöthe)
Sonntag, 04.12.2011 Gottesdienst zum 2. Advent mit der Aufführung
Lutherhaus der Chorstücke des Einfach-Mitsing-Tages
9.30 Uhr
Mittwoch, 21.12.2011 Anmeldeschluss zum Chorprojekt des Ev. Gemeindeverbands in Haus Haard vom 27.- 29. Januar 2012.
Weitere Infos unter 02361-3034633 (Fr. Komar) und 02361-84433 (Fr. Schultner-Nöthe)
Montag, 26.12.2011 Musik und Texte zu Weihnachten
Christuskirche
17.00 Uhr
Sonntag, 15.01.2012 Epiphaniaskonzert mit Thomas Friedrich Rudnik, Orgel
Lutherkirche und dem Ev. Bläserkreis (Ltg. Karl-Wilhelm Hänel).
17.00 Uhr Im Anschluss lädt die Kirchengemeinde zum Sektumtrunk auf das Neue Jahr ein.
Sonntag, 22.01.2012 Konzert der Ev. Kirchengemeinde Recklinghausen-Ost
Kreuzkirche mit den Arche-Gospel-Singers (Ltg. Reinhard Buskies), dem
17.00 Uhr Kirchenchor Recklinghausen-Ost (Ltg. Beate Gottschlich) und dem Posaunenchor Recklinghausen-Ost (Ltg. Tilman Stoye),
Sonntag, 29. 01.2012 Musikalischer Gottesdienst mit dem Chorprojekt 2012 des
Matthäus-Haus Hochlar Ev. Gemeindeverbands (Fauré: Cantique de J.Racine, u.a.)
11.15 Uhr Ltg. Friedgard Schultner-Nöthe und Team
Adressen der Veranstaltungsorte in Recklinghausen:
- Christuskirche, Limperstraße 13
- Lutherkirche, Bochumer Str. 161
- Philipp-Nicolai-Kirche, Philipp-Nicolai-Platz 5
- Matthäus-Haus Hochlar, Holthoffstraße 22
- Reformationskirche, Pestalozzistraße 14
- Lutherhaus, Herner Str. 141
- Kreuzkirche, Henrichenburger Str. 62
Herausgegeben vom Ev. Gemeindeverband, Herner Str. 141,
45659 Recklinghausen, Tel. 02361/30 34 633 (Frau Komar)
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 14.02.2012
Chorprojekt "Kantate zum Mitsingen" beginnt
Durante versteht sich in meisterlicher Weise auf ein Synthese zwischen polyphonem und frühklassischem Stil, ja er hat sogar seine Kopfthemen aus alten gregorianischen Melodien entwickelt und in moderner Weise verarbeitet. Von Robert Franz wird Durantes Magnificat als "Ideal einer Composition des Lobgesangs (der Maria) betrachtet".
Die zehnte Kantate zum Mitsingen wird in Zusammenarbeit mit dem Jubilate-Chor durchgeführt und will Frauen und Männern Gelegenheit geben, über einen überschaubaren Zeitraum attraktive Chormusik zu ersingen. Die Leitung liegt bei Friedgard Schultner-Nöthe.
Das Chorprojekt beginnt am 10. Oktober um 19.30 Uhr im Philipp-Nicolai-Gemeindehaus, Philipp-Nicolai-Platz 7. Interessierte können direkt zur ersten Probe kommen. In den Herbstferien finden keine Proben statt. Weitere Info unter 02361-84433
Friedgard Schultner-Nöthe
Die Würde der Menschen zeigen
„Rudolf Ratajczak war obdachlos, hat sich zwei Mal fast tot gesoffen, hat dann vor dreißig Jahren von einem Tag zum anderen aufgehört zu trinken“, berichtet Pfarrerin Silke Niemeyer. „Mit Hilfe der Diakonie fand er damals eine Wohnung und hatte dann viele Jahre lang eine Stelle bei der Wohnungslosenhilfe. Er erlitt zwei Schlaganfälle und wird im Oktober 72 Jahre alt“, erzählt Peter Erdmann, Abteilungsleiter Soziale Hilfen im Diakonischen Werk Recklinghausen seine Geschichte. "Ich war Mädchen für alles", sagt Rudolf Ratajczak über seine vormalige Tätigkeit.
Nach der viel beachteten Ausstellung „Kunst trotz(t) Armut“ im letzten Herbst luden die Altstadtgemeinde und das Diakonische Werk Recklinghausen jüngst den Berliner Bildhauer und Maler Harald Birck zur Modellierung ein. Birck zeigte seine beeindruckenden Büsten damals im Mittelgang der Gustav-Adolf-Kirche. Nun gestaltet Birck zwei Köpfe von ehemals Obdachlosen in Recklinghausen. Einer von ihnen ist der überlebensgroße Kopf von Rudolf Ratajczak, den Birck in viereinhalb Stunden aus Ton anfertigte. Rudolf Ratajczak ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden und schmunzelt erleichtert nach dem anstrengenden Modellsitzen.
Im Herbst 2006 begann Harald Birck mit der Porträtierung von Obdachlosen, deren Geschichte er in ihren Gesichtern nachspüren möchte. Oft waren sie zu scheu, sich modellieren zu lassen. Nicht jeder wollte sich als öffentlich sichtbare Büste in der Rolle des Armen zu zeigen. Dennoch hat Harald Birck inzwischen sechzig Köpfe in seinem Atelier in Berlin. Sein Anliegen ist, die „Schönheit und Würde dieser Menschen zu zeigen“, wie er sagt. „Sie entdecken dann oft selbst, was sie für einen schönen Kopf haben. Als einige der Dargestellten die Ausstellung ihrer Köpfe besuchten, sagten sie, wir sehen ja aus wie Könige“, erzählt Birck von seinen Erfahrungen. Eine Gage zahlt Birck seinen Models für verkaufte Exemplare seiner Büsten allerdings nicht: "Ich will die Menschen ja nicht kaufen und da mit einem 50er herumwedeln", stellt er klar.
Harald Birck, Jahrgang 1960, studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Er war Meisterschüler bei Prof. Klaus Arnold. Seit 1991 lebt er abwechselnd in Berlin und in Marval, Frankreich. In vielen Einzel- und Gruppenausstellungen wurden seine Skulpturen, Fotografien und Zeichnungen in Deutschland und Frankreich präsentiert.
Mit den beiden neuen faszinierenden Tonbüsten soll Armut und soziale Ausgrenzung als Problemfeld ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gehoben werden. Nachdem im letzten Jahr Landrat Cay Süberkrüb eine Tonplastik für sein Büro erworben hat, wollen Niemeyer und Erdmann erreichen, dass auch diesmal eine Büste an einen öffentlichen Ort gelangt. Der zweite Kopf soll dauerhaft beim Diakonischen Werk Recklinghausen ausgestellt werden.
Text/Bild: hh
Stadtteiltreff Sinsen nimmt Arbeit auf
Freundlich und unbürokratisch soll es zugehen, Kontakte zu Behörden können vermittelt, konkrete Hilfe geleistet und in allen sozialen Fragen beraten werden. Menschen jeder Nationalität und Religion sind willkommen. PartnerInnen des Stadtteilttreffs sind bis jetzt das Senioreninfo und die Familienbildungsstätte. Andere sollen dazu kommen. SozialarbeiterInnen des Diakonischen Werks garantieren eine kompetente Beratungsarbeit.
Über diese Angebote hinaus werden in Zukunft auch Nachbarschaftsprojekte und Begegnungsmöglichkeiten ins Leben gerufen, Angebote für Familien sowie eine Bürgerversammlung.
Weitere Infos: Pfarrer Thomas Damm, 02365/2967348; Armin Lansing, 02365/ 414435
Stadtrundfahrt durch Marl mit seinen Einwanderungsgeschichten
Es fehlte nicht der Hinweis auf die keltischen Vorgänger im Gebiet an der Lippe dem damaligen Merunhlare. An der zweiten Station am Rathaus ging es um Städtepartnerschaften und die offizielle Stadtpolitik für "Integration" und "Frieden in der Stadt" sowie um die zivilgesellschaftlichen Aktivitäten für Frieden zwischen den Religionen und Kulturen (Abrahamsfeste, "Abrahamsbaum" auf dem Skulpturen‑Friedhof, Christlich‑Islamische Arbeitsgemeinschaft). Die dritte Station in der Fußgängerzone in Hüls galt der Erinnerung an die jüdischen Familien und ihre Vernichtung in der Nazi‑Diktatur. Die vierte Station an der Fatih‑Moschee war dem Islam in Marl, den fünf muslimischen Gemeinden und ihren Entstehungsdaten und Bauplänen gewidmet. Aus dem Bus wurde unterweg erzählt vom Intercent, AWO, Anti‑Rassissmustag und den Aleviten. Und ebenso vom Bergbau und der damit verbundenen Einwanderung von evangelischen Christen vor 100 Jahren und der damit verbundenen Gründung der Pauluskirche als der ältesten ev. Kirche in Marl. Diese interkulturelle Stadtrundfahrt wird regelmäßig wiederholt und kann auch
von Parteien und Gruppen gezielt gebucht werden. Am Dienstag, dem 11.Oktober 2011, geht das elfte Abrahamsfest weiter zum Thema: "Einwanderung ‑ hier angekommen", von 18.30 ‑ 21.30 Uhr im Ev. Gemeindehaus an der Pauluskirche, Römerstr. 59‑61 in Marl. Bürgermeister Arndt hat die Schirmherrschaft.
Hartmut Dreier
Kulturarbeit in schwieriger Zeit
Stellten das neue Programm der Evangelischen Akademie Recklinghausen vor: (v.l.) Heinz-Bernd Terbille vom Stadtkomitee der Katholiken, Akademie-Vorsitzende Pfarrer Thomas Damm, Schatzmeisterin Liesel Kohte und dem stellvertr. Vorsitzenden Dr. Klaus Diebel
Im Mai dieses Jahres hat sich der Vorstand der Evangelischen Akademie Recklinghausen neu aufgestellt. Superintendent Peter Burkwoski als Schriftführer, der langjährige Schatzmeister Helmut Puller sowie Axel Niemeyer haben ihre Vorstandsarbeit beendet. Neu dabei sind die Diplom-Pädagogin und ehemalige Erwachsenenbildungsreferentin des Kirchenkreises Recklinghausen, Liesel Kohte als Schatzmeisterin sowie Dr. Klaus Diebel aus Marl und der Erwachsenbildungsreferent des Kirchenkreises Recklinghausen, Ralf Dinand als stellvertretende Vorsitzende. Neue Schriftführerin ist Pfarrerin Bärbel Baucks, die bisher den stellvertretenden Vorsitz inne hatte.
„Wir bleiben dran und versuchen es weiterhin aus kirchlicher Perspektive mit Bildungs- und Kulturangeboten für Kirche und Gesellschaft“, so der Vorsitzende Pfarrer Thomas Damm. Dazu zählen die vorhandenen Kooperationen, z.B. mit der Erwachsenenbildung des Kirchenkreises, der Telefonseelsorge, dem Stadtkomitee der Katholiken, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit oder dem Evangelischen Forum Marl.
Mit zwei Schwerpunkthemen befasst sich das Akademieprogramm vorrangig im 2. Halbjahr.
Der Schwerpunkt „Theologie und Gesellschaft“ startet im Rahmen des Ökumenischen Forums am 29. September mit dem katholischen Pfarrer Norbert Arntz aus Kleve zum Thema „Eine andere Kirche ist möglich“. Am 6. Oktober Prof. Hadwig Müller von der Organisation „Missio“ aus Aachen mit dem Thema „Frei werden im Glauben“ zu Gast. Daran schließt sich am 20. Oktober der katholische Theologe Prof. Hermann Häring aus Tübingen an, der über die Basis-Ökumene heute berichtet. „Wir hoffen, dass von Abenden neue lebendige Impulse ausgehen“, verspricht sich Heinz-Bernd Terbille vom Stadt-Komitee der Katholiken hilfreiche Impulse, auch gerade im Nachgang des Papstbesuches in Deutschland.
Ebenfalls am 20. Oktober findet in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Forum im Lutherhaus in Marl-Hamm ein Abend mit Kirchenrat Rafael Nikodemus von der Evangelischen Kirche im Rheinland zum Thema „Juden – Christen – Muslime“ statt. Den Abschluss dieser Reihe bildet ein Abend mit Pfarrerin Elke Rudloff, seit 2009 Senderbeauftragte der Evangelischen Kirche für die ZDF-Fernsehgottesdienste. Unter dem Thema „Kanzel, Kabel, Kamera“ berichtet sie über die evangelischen Fernsehgottesdienste im ZDF.
Der Schwerpunkt „Gesundheit und Gesundheitswesen“ befasst sich in diesem Halbjahr mit dem Zusammenwirken von Krankheit und Spiritualität. Prof. Dr. med. Arnd Büssing von der Universität Witten-Herdecke denkt am 4. Oktober über „Spiritualität und Heilung“ nach. Daran schließt sich prof. Gotthard Fermor aus Bonn über Spiritualität als Ressource“ nach. Den Abschluss dieses Schwerpunkts bildet am 14. November ein Abend mit Dr. Andrea Epplen, Fachärztin für Humangenetik an der Ruhr-Universität Bochum, unter dem Thema „Wir sind mehr als unsere Gene“.
Einen künstlerischen Leckerbissen bietet ein Abend am 20. November mit Dany Bober aus Wiesbaden mit seinem Vortrag „Eine jüdische Zeitreise – Lieder, Geschichten und Humor“ in der Gustav-Adolf-Kirche.
„Religiöse Kontraste im Ruhrgebiet“ können die Mitfahrenden am 20. Oktober bei einer Tagesfahrt mit „ChurchToursRuhr“ erleben. Unter Leitung von Erwachsenenbildungsreferent Ralf Dinand wird von Recklinghausen aus zunächst die Fatih Camii-Moschee in Essen be-sichtigt. Danach folgt die Marktkirche in der Essener Innenstadt mit ihrem blauem Kubus. Das Mittagessen wird im Café „Church“ eingenommen, einem Café und Restaurant, dass unter fachkundiger Anleitung von Menschen mit Behinderungen betrieben wird. Am Nachmit-tag wird mit der Dorfkirche in Bochum-Stiepel die älteste Kirche Bochums besucht. Anmeldungen nimmt Annegret Maletzki von der Erwachsenenbildung des Kirchenkreises entgegen unter Tel. 02361/206-104 oder Fax 02361/206-199 oder per mail annegret.maletzki@kk-ekvw.de
Schon jetzt weist die Akademie auf den Vortrag von Dr. Eugen Drewermann am 18. Januar 2012 in der Christuskirche hin. Der Theologe und Psychotherapeut legt unter dem Thema „Menschlichkeit für alle“ Passagen der Apostelgeschichte tiefenpsychologisch, existenziell und gesellschaftskritisch aus. Der Vorverkauf beginnt am 1. Dezember in der Geschäftsstelle der Evangelischen Akademie und in der Buchhandlung Musial.
Die Veranstaltungsabende der Evangelischen Akademie Recklinghausen finden, wenn nicht anders beschrieben, jeweils um 19 Uhr im Haus des Kirchenkreises an der Limperstr. 15 in Recklinghausen statt. Dort sind auch die Eintrittskarten mit unterschiedlichen Preisen zu den verschiedenen Veranstaltungen in der Geschäftsstelle der Evangelischen Akademie Reckling-hausen zu den Öffnungszeiten erhältlich (Telefon 02361 206-203). Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite www.akademie-re.de.
Die Veranstaltungen der Evangelischen Akademie Recklinghausen für das 2. Halbjahr 2011 im Überblick
29.09.2011 Pfarrer Norbert Arntz Eine andere Kirche ist möglich!
04.10.2011 Prof. Dr. med. Arnd Büssing Spiritualität und Heilung
06.10.2011 Prof. Hadwig Müller Frei werden im Glauben
19.10.2011 Prof. Gotthard Fermor Spiritualität als Ressource
20.10.2011 Prof. Hermann Häring Basis-Ökumene heute
14.11.2011 Dr. Andrea Epplen Wir sind mehr als unsere Gene
20.11.2011 Dany Bober Eine jüdische Zeitreise
24.11.2011 Pfarrerin Elke Rudloff Kanzel, Kabel, Kamera
Bild/Text: uka