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Neuer Beirat des Martin Luther Forum Ruhr mit prominenten Beratern
Altpräses der Evangelischen Kirche von Westfalen Dr. h.c. Alfred Buß ist neuer Beiratsvorsitzender des MLFR. (Foto: Bugzel)
Neuer Beiratsvorsitzender ist Dr. h.c. Alfred Buß, Altpräses der Evangelischen Kirche von Westfalen. Regina van Dinther, MdL, Landtagspräsidentin NRW a.D., bislang Schirmherrin des MLFR als Kulturhauptstadtprojekt, wechselt in den Beirat. Neu im Beirat vertreten sind der Schriftsteller Heinrich Peuckmann, Kamen, Superintendent Peter Burkowski, Evangelischer Kirchenkreis Recklinghausen, sowie Karola Geiß-Netthöfel, RVR-Regionaldirektorin, Essen.
Weiterhin im Beirat vertreten sind Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, Direktor des Ruhr Museums in Essen und Gabriele Isenberg, Direktorin a.D. der LWL-Archäologie Westfalen. Prof. Dr. Traugott Jähnichen, Evangelisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum gehört dem Beirat ebenso an wie Dr. Rüdiger Sareika, Beauftragter für Kultur der westfälischen Landeskirche.
Die Mitglieder des Beirates unterstützen die Arbeit des MLFR-Vorstands. Sie vermitteln z.B. wichtige Erkenntnisse zur regionalen Wirkungsgeschichte der Reformation. Sie beraten darüber hinaus das Ausstellungskonzept und das Veranstaltungsprogramm des Forums, das möglichst viele Aspekte der Reformation abdecken will und sorgen für die Vernetzung und Verankerung des Projekts in Region und Gesellschaft.
Neues Mitglied im Trägerverein des MLFR ist der Evangelische Kirchenkreis Recklinghausen, neu im Vorstand ist Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker, Oldenburg, ehemaliger Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten.
Link: Martin-Luther-Forum Ruhr
Bild/Text: Bugzel/red.
Neugotik an der Stever – 100 Jahre Erlöserkirche in Haltern
Gecks These: Im ländlichen Haltern trat die Gemeinde der katholischen Mehrheitsbevölkerung gegenüber weniger dezidiert nationalprotestantisch auf als im benachbarten Recklinghausen:
- Man nannte die neue Kirche konfessionsübergreifend „Erlöserkirche“, nicht „Lutherkirche“ (1888) oder „Reformationskirche“ (1911) wie in Recklinghausen.
- Die Recklinghäuser Christuskirche (1911) war ursprünglich eine protestantische Predigtkirche (Zentralbau mit Kanzelaltar; Abb. 1).
Kanzelaltar in der Christuskirche in Recklinghausen
Die Erlöserkirche ist ein traditioneller Bau mit einem vom Langhaus getrennten und über fünf Stufen zu erreichenden ,Hochaltar‘ im Zentrum des Chorraums (Abb. 2).
Hochaltar in der Erlöserkirche in den 50er Jahren des 20. Jhdts.
- Bei den Recklinghäuser Einweihungsfeiern wurden betont reformatorische Choräle gesungen, insbesondere „Ein feste Burg ist unser Gott“. Das war in Haltern nicht der Fall. Allerdings gibt es hier eine dezente Lutherrose über dem Hauptportal und an den Wangen der Kirchenbänke.
Die Lutherrose über dem Eingangsportal und an den Wangen der Kirchenbänke
Der Vortrag befasste sich auch mit anderen Aspekten des Baus wie der neugotischen Fassade, dem Chorgemälde von Heinrich Rüter (1877-1955) und der Kriegergedächtnistafel von 1921 in der Turmhalle. Die Tafel wurde kürzlich entfernt und als Kulturdenkmal in Verwahrung genommen. Geck betonte, dass die Gemeinde mit diesem Eingriff in die Ausgestaltung ihrer Kirche ein kritisches historisches Bewusstsein unter Beweis gestellt habe.
Im Anschluss an den Vortrag gab es eine angeregte Diskussion auch über die pragmatischen Aspekte des Kirchenbaus (Finanzierung, beteiligte Firmen, Material, Dauer, etc.).
Kindergartenfachtag erkundet Erfahrungslernen
Die verbreiteten Beobachtungsbögen, die seitens der Städte an Kindergärten zur Beurteilung der Entwicklung von Kindern zum Übergang auf die Grundschule ausgegeben werden, orientierten sich an den Defiziten von Kindern, erklärte Knüfken im Festspielhaus.
Die 250 Erzieherinnen und Erzieher entwickelten mit Prof. Gerd E. Schäfer (Uni Köln), Dipl. Päd. Angelika von der Beek sowie anderen Referentinnen und Leiterinnen von Bildungskindergärten auf der Tagung eigene theoretische und praktische Schritte für "Beobachtung und Bildung".
Mit einer Andacht unter musikalischer Begleitung von KMD Elke Cernysev gestaltete eine Gruppe um Pfarrerin Ulrike Baldermann (Herten) den Einstieg mit dem Bibelvers "Der Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an (1. Samuel 16,7). "Die Worte erinnern uns daran, dass das, was wir sehen, nicht die ganze Wahrheit ist. Die Kinder ebenso wie wir werden von Gott nicht streng beobachtet, sondern liebevoll angesehen", sagte Pfarrerin Baldermann.
Superintendent Peter Burkowski freute sich über den großen Zuspruch, den der vierte Fachtag in den Einrichtungen fand. "Vielleicht beginnt sogar alles Bemühen um Bildung Anderer damit, dass ich mich selbst als entwicklungsfähig, bildungsfähig und veränderbar wahrnehme. Neu anzufangen, nennt die Bibel Gnade", so Burkowski.
Mit seinem zweistündigen Vortrag führte Prof. Gerd E. Schäfer (Uni Köln) in die Grundlagen des Erfahrungslernens ein und zeigte dazu zahlreiche praktische Beispiele aus seiner Projektwerkstatt. Prof. Schäfer erläuterte, wie Kinder in naturnaher Umgebung lernen, gestalten und sich eigene Erfahrungen aneignen.
Der zweite Teil des Vortrags steht zum Nachhören im Internet zur Verfügung unter: http://tinyurl.com/7eopx9f
Im Anschluss an den Fachvortrag von Prof. Gerd E. Schäfer zum Thema 'Wahrnehmende Beobachtung' folgten zahlreiche gut besuchte Workshops, in denen die vielfältigen Anregungen diskutiert werden konnten.
Text/Bild: hh
Mit Beate Leßmann Schule neu denken
Er zeigte am Beispiel des Deutschunterrichts die Grundzüge ihres pädagogischen Ansatzes auf. Nicht der Lehrer gibt Texte verschiedener Formen und Gattungen als Arbeitsblatt in die Klasse, um sie zu besprechen und zu analysieren, sondern die Schüler entwickeln motiviert durch Schreibanlässe oder eigene Erfahrungen und Erlebnisse frei eigene Texte. Diese werden in Schreibkonferenzen mit anderen Schülern beraten, verbessert und korrigiert. Die fertigen Texte können dann ausgestellt, vorgetragen oder in einem Portfolio gesammelt werden. Leßmann: “Wenn Kinder frei schreiben dürfen, macht es ihnen viel Spaß und motiviert sie zu weiteren Textproduktionen. Dabei produzieren die Kinder aus sich heraus – auch ohne Anweisungen – alle im Unterricht zu behandelnden Textgattungen wie Erzählung, Beschreibung, Fantasiegeschichte, Krimi, Drama, Märchen ...“.
Durch die Besprechung ihrer eigenen Texte erkennen und lernen die Kinder die Merkmale der verschiedenen Textgattungen: „Erkläre den anderen einmal, warum du bei der Geschichte von Lisa lachen musstest.“ Im Austausch mit den anderen Schülern und durch Impulse der Lehrer erkennen die Schüler zudem ihre Schwächen und ihren Lernbedarf. Die Schreibkartei bietet dann individuelle Lernwege und Arbeitsaufträge an, um Unsicherheiten durch Übungen zu überwinden. Da gibt es zum Beispiel eine „Wörterklinik“ in der falsch geschriebene und ähnliche Wörter durch die Schüler „behandelt“ und die richtige Schreibweise eingeübt wird.
Bei Leßmanns Unterrichtsansatz werden die Kinder als einzelne ernst genommen, zum Lernen motiviert und durch den Austausch mit anderen sozial kommunikationsfähig. Und zudem macht den Schülern, wie im Film zu bewundern war, diese neue Form von Schule Spaß und Freude. Schulreferent Holm Schüler freut sich, auch nächstes Jahr wieder Frau Leßmann begrüßen zu können: „Mit unseren Veranstaltungen wollen wir an einer Schule der Zukunft mitarbeiten, in der die Kinder wertgeschätzt werden und sie in einer gemeinschaftlichen Atmosphäre ihre Stärken entwickeln können“.
Text: hs
Evangelischer Religionsunterricht bekommt Verstärkung
Die Kursteilnehmer freuen sich über die neue Aufgabe als evangelische Religionslehrer (Foto: Kerstin Hemker)
Nach dem Verfassen eines Unterrichtsentwurfes und einem bestandenen Kolloquium wurden sie nun feierlich voziert. Damit dürfen sie nun neben ihren beiden bisherigen Fächern auch Evangelische Religionslehre in der Primar- und Sekundar I- Stufe unterrichten. Das Land Nordrhein-Westfalen finanziert diese Zertifikatskurse, um dem Mangel an Lehrkräften für das Fach Religion entgegen zu wirken.
„Der Kurs ist für die Verantwortlichen anstrengend und verlangt von uns eine intensive Vorbereitung. Aber es ist erstaunlich und erfreulich, mit welchem Engagement und welcher Ernsthaftigkeit gearbeitet und um theologische Erkenntnisse gerungen wird“, berichtet Schulreferent Holm Schüler, zusammen mit Pfarrerin Ina Bierbrodt Studienleiter des Kurses für das westliche Westfalen. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung kam auch die Spiritualität nicht zu kurz. Jeder Seminartag begann mit einer reihum verantworteten Andacht, in jeder Pause wurde in die Tasten gegriffen und herzhaft gesungen.
Zum nächsten Zertifikatskurs haben sich innerhalb der westfälischen Landeskirche wieder über 30 zukünftige Religionslehrer angemeldet. Schüler: „Da die Lehrer in unserer säkularisierten oft die „erste Bibel“ (und manchmal leider auch „einzige Bibel“ ) der Heranwachsenden sind, muss die Kirche den Religionsunterricht auch zukünftig mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln fördern und unterstützen“.
Text: hs
Neuer Kreissynodalvorstand gewählt
Superintendent Peter Burkowski, Werner Bartels, Ulrich Walter, Mechthild Wiedtemann, Jürgen Behrendt, Hannelore Klippel, Synodalassessor Frank Rüter (v.l.)
Daher wird Synodalassessor Frank Rüter aus Oer-Erkenschwick in der Übergangszeit die Amtsgeschäfte führen. Für die Aufgabe als stellvertretender Superintendent wurde er mit großer Mehrheit als Mitglied des neuen Kreissynodalvorstands gewählt. Zu dessen Schriftführer wurde Pfarrer Ulrich Walter (Marl) ernannt. Als nicht-theologische Mitglieder des Kreissynodalvorstands wählten die Synodalen Werner Bartels (Herten), Hannelore Klippel (Recklinghausen), Dr. Ulrike Preuß (Marl), Mechthild Wiedtemann (Haltern) und Jürgen Behrendt (Oer-Erkenschwick). Der neue Kreissynodalvorstand ist für die kommenden acht Jahre berufen. Die Amtseinführung des Gremiums wird am 2. September 2012 in einem Gottesdienst in der Johanneskirche in Oer-Erkenschwick gefeiert.
Bericht des Superintendenten
Mit seinem Bericht nahm Superintendent Burkowski Abschied von der Kreissynode, die er 16 Jahre lang leitete. Das vergangene Jahr 2011 sei für ihn stark geprägt vom Vorhaben der Vereinigung der Kirchenkreise Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen. Man sehe inzwischen „klarer, das wir wohl eine längere Zeit brauchen werden als ein Jahr, um wieder den Faden der Vereinigung aufnehmen zu können“, sagte Burkowski. Im Kirchenkreis Recklinghausen stellten sich nun Zukunftsfragen, wie zu gestalten sei, insbesondere in den Bereichen Kirchenmusik, Jugendarbeit und Seelsorge. “Rückbau allein ist noch keine Reform unserer Kirche“, rief Burkowski den Synodalen zu. Zahlreiche positive Erfahrungen seien mit den Aktivitäten zum zurückliegenden „Jahr der Taufe“ verbunden. Burkowski ermutigte die Synodalen daher auch zukünftig „auf die biblischen Grundlagen des Glaubens zu achten“. Abschließend bedankte er sich bei den langjährige Mitgliedern im Kreissynodalvorstand für ihr Engagement. Superintendent Burkowski wird am Freitag, dem 14. September 2012, mit einem Gottesdienst in der Christuskirche in Recklinghausen von Präses Annette Kurschus verabschiedet.
Finanzbericht
Nach dem Tiefpunkt der Kirchensteuereinnahmen im Jahr 2005 sind diese derzeit „geprägt von einer stabilen Konjunktur und sinkenden Arbeitslosenzahlen“, beschrieb der Vorsitzende des Finanzausschusses Pfarrer Günter Johnsdorf die aktuelle Lage in seinem Finanzbericht. „Die gute Gesamtsituation hat uns eine erfreuliche Verbesserung gegenüber der Haushaltsplanung beschert“, so Johnsdorf. Positiv sei zu verzeichnen, dass die Gemeindespende - das sog. 'freiwillige Kirchgeld‘ - mit einem Zuwachs von 5,4 Prozent auf 241.000 Euro angestiegen sei. Zudem verfüge die Stiftung ‚ernten und saen‘ inzwischen über ein Vermögen von einer halben Million Euro. Nach einer Phase des Rückgangs sei seit 2009 eine Seitwärtsbewegung des Kirchensteueraufkommens zu verzeichnen. „Die aktuelle Stabilität wird für die Vorsorge genutzt. Der Optimismus ist im Sommer 2012 etwas verhaltener als vor einem Jahr“, hielt Johnsdorf fest. Dennoch prophezeite er den Synodalen zukünftig weitere finanzielle Rückgänge: „Mit Sicherheit wird die demografische Entwicklung dafür sorgen, dass wir auf Dauer einen negativen Trend bei den Kirchensteuern haben.“
Die Nächste Kreissynode ist für Samstag, den 24. November 2012 angesetzt.
Text: hh, Foto: uka
Gottes Liebe spürbar machen
Superintendent Peter Burkwoski (links) verabschiedete Pfarrer Andreas Weyer aus seinem Dienst als Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Westerholt-Bertlich. (Foto: Sylke Seiß)
„Du hast deutlich gemacht, worum es im Kern bei uns geht: um Gemeinschaft mit Gott, um die Gemeinschaft untereinander, um Hoffnung und Geborgenheit“, sagte Superintendent Peter Burkowski in seiner Ansprache zur Verabschiedung. „Während Deiner Amtszeit wurde vieles angepackt und nahm sichtbar Gestalt an: Familiengottesdienste, Taufgottesdienste, Krabbelgruppen, Spielgruppen, Kirche und Kunst, das Gospelprojekt und vieles mehr“, zählte der Burkowski einige der zahlreichen Projekte auf. Er habe Andreas Weyer immer behutsam einladend und werbend erlebt, Menschen einzuladen zu Gott und zum Glauben.
Aber auch Klärungen und Konflikte spielten in seiner Amtszeit eine Rolle. Gewachsene Strukturen mussten sich verändern. Aufgrund der demographischen und finanziellen Entwicklung stellten sich Fragen des Rückbaus und Umbaus in der Gemeinde. „Du hast – gemeinsam mit anderen – in dieser Gemeinde viel bewegt“, würdigte der Superintendent das Wirken Andreas Weyers. „Wir danken Gott für Deinen Dienst, für den Einsatz Deiner Gaben und Kräfte.“ Pfarrer i.R. Karl-Heinz Heidbreder als amtierender Vorsitzender des Presbyteriums dankte Pfarrer Weyer für elf Jahre engagierter Gemeindearbeit.
Nach dem Gottesdienst nutzten viele Gemeindeglieder die Möglichkeit, sich beim anschlie-ßenden Empfang persönlich von Andreas Weyer und seiner Familie zu verabschieden. Viele Worte des Dankes und der guten Wünsche wurden ausgesprochen. Pfarrer Weyer bedankte sich, auch im Namen seiner Familie für alle Unterstützung und alles Mittragen. Sein Anliegen sei es immer gewesen, in den Gottesdiensten wie auch im Miteinander von jung und alt etwas von der Liebe Gottes spürbar zu machen. „Letztlich macht das eine Gemeinde einladend. Das dies so bleibt, das wünsche ich der Gemeinde weiterhin auf ihrem Weg“, sagte Andreas Weyer zum Abschied. Wohin ihn sein Weg führe, wisse er noch nicht genau.
Am ersten Juli-Sonntag soll bereits Pfarrerin Martina Heubach, die seit 2010 als Pfarrerin im Entsendungsdienst in Westerholt-Bertlich tätig ist, als Nachfolgerin von Andreas Weyer in einem Wahlgottesdienst durch das Presbyterium in die 1. Pfarrstelle der Kirchengemeinde gewählt werden.
uka
Text: Ulrich Kamien, Ev. Kirchenkreis Recklinghausen, Öffentlichkeitsarbeit
Foto: Sylke Seiß, Ev. Kirchenkreis Recklinghausen, Kreiskirchenamt
Kirchenkabarett: Letzter Auftritt in Haltern am See
Reiner Rautenberg und Uwe Kaminski (v.l.) als dem Gottesdienst entwöhntes Ehepaar, das sich angestrengt-komisch um angemessenes Benehmen in der Kirche bemüht (Foto: Johnsdorf)
Im Rahmen der Festdekade zum 100-jährigen Jubiläum der Erlöserkirche trat das dienstälteste Kirchenkabarett in Westfalen auf, die „Schwester & Bruder GmbH“ mit Reiner Rautenberg und Uwe Kaminski – „die Schwester ist ihnen zwischenzeitlich abhanden gekommen“, stellte Henschel richtig fest. Die ersten zehn Jahre (1991–2011) gehörte Sabine Henke zum Ensemble, seit 1995 der Kirchenmusiker Uwe Kaminski; von Anfang an dabei war Reiner Rautenberg, im Hauptberuf Mitarbeiter der Dortmunder Diakonie.
Dieser überraschte das Publikum mit der Ankündigung, dass die „Schwester & Bruder GmbH“ sich mit dem Auftritt in Haltern für immer von der Bühne verabschiede. So mancher fragte sich da noch, ob dies ernst gemeint oder schon Teil des Kabaretts war.
UNSERE KIRCHE fragte in der Pause nach. Reiner Rautenberg bestätigte: „Ja, wir hören wirklich und endgültig heute auf“. Nach 600-700 Auftritten („Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen“), in den besten Zeiten ca. 80 pro Jahr, sei man irgendwann mit allen Themen durch, jedes neue Programm bedeute immens viel Aufwand und Arbeit, das Herumreisen zehre an den Kräften. Außerdem freue er sich darauf, zum Beispiel den Kirchentag selbst als Besucher mitzuerleben und nicht mehr nur mit Programm, Auftritten und Organisation beschäftigt zu sein.
Eine bunte Abfolge von Texten und Liedern, unterbrochen von eingespielten „Werbespots“, thematisierte an diesem Abend noch einmal die zahlreichen Schwachstellen der Kirche und der in ihr Handelnden – von den Theologinnen und Theologen bis zu den ehrenamtlich Mitarbeitenden. Dabei war der kritische Blick auf die Kirche und ihre Probleme letztlich immer getragen von einer aufrichtigen Zuneigung und Verbundenheit. Am Ende sang auch das Publikum mit bei „Du bist Kirche“.
Zum Schluss präsentierten Reiner Rautenberg und Uwe Kaminski noch einmal den „Pfarrersong“, mit dem vor 20 Jahren westfälisches Kirchenkabarett begann. Stellvertretend bedankten sie sich beim Halterner Publikum für das jahrelange große Interesse an ihren Programmen. „Was kann denn Kirchenkabarett bewirken?“ fragte Rautenberg, um selbst zu antworten: „Eine gewisse Leichtigkeit inmitten aller Probleme der Kirche, und ein Lächeln bei denen, die sonst mit großer Ernsthaftigkeit hier ihre Arbeit tun. Always look on the bright side of church! Gönnen Sie sich mal was, gehen Sie nächsten Sonntag in die Kirche!“
Den Halternern hat das Programm wohl gefallen. Mit stehendem Applaus verabschiedeten sie die „Schwester & Bruder GmbH“ in den Ruhestand.
Text/Bild: Alexander Johnsdorf
Das war ein Fest!
Und so viele Menschen kamen in der noch jungen Geschichte des Gospelkirchentages bisher noch nie zusammen. Mit rund 6.000 Mitwirkenden in 150 Chören und ca. 80.000 Besucherinnen und Besucher brach der diesjährige Gospelkirchentag alle Rekorde. Aus der gesamten Republik wie auch aus anderen Teilen Europas machten sich die Menschen auf den Weg nach Dortmund. Und die Stadt war darauf gut vorbereitet.
Bereits am Eröffnungsabend trafen sich Tausende auf dem Hansaplatz und lauschten den Klängen des „German Gospel Choir“ unter Leitung von Hans-Martin Sauter. Dabei handelte es sich um einen Chor aus Gospelchorleiterinnen und -leiter. Moderiert wurde der Eröffnungsabend von WDR 2-Moderator Uwe Schulz, der gekonnt und unterhaltsam durch den Abend führte. Er interviewte u.a. Präses Annette Kurschus, die den Gospelkirchentag offiziell eröffnete.
Der Abend endete mit einer langen Gospelnacht, in der über 120 Gospelchöre in 32 Kirchen und anderen Veranstaltungsorten ein begeisterndes und vielfältiges Gospelprogramm boten. Auch aus dem Kirchenkreis Recklinghausen wirkten einige Gospelchöre mit. In der überfüllten Marienkirche in der Dortmunder Innenstadt trat der Gospelchor Waltrop unter Leitung von Andrea Neuleben auf. Die „Arche Gospel Singers“ aus Recklinghausen-Ost unter Leitung von Reinhard Buskies waren in der Evangelischen Kirche in Unna-Lünern zu hören. In der Evangelischen Kirche in Dortmund-Lanstrop war „GospelVESTcination“ aus Datteln zu Gast und der Gospelchor „Nameless Joy“ aus Marl sang und spielte in der St.-Georgs-Kirche in Lünen.
Der Samstag stand im Zeichen zahlreicher Workshops. Bekannte Referentinnen und Referenten der deutschen und europäischen Gospelszene boten zu unterschiedlichen Themen Interessantes und Wissenswertes an. Da war für jede und jeden etwas dabei. Man konnte hineinschnuppern, Verschiedenes ausprobieren und war Teil der großen Gospelgemeinschaft. Auf den Bühnen in der Dortmunder Innenstadt gab es ständig Konzerte von unterschiedlichsten Gospelformationen. Zudem war am Samstag auch der Gospelkirchen ein Teil des „Day of song“ im Ruhrgebiet.
Der Abend endete mit einem Galakonzert in der Dortmunder Westfalenhalle. Viele kamen natürlich wegen des Auftritts einer der bekanntesten A-Capella-Formationen Deutschlands, den „Wise Guys“ aus Köln, die auch auf Kirchentagen ein großes Publikum anziehen. Der Gospelkirchentag endete am Sonntag mit einem großen Abschluss-Gottesdienst in der Westfalenhalle mit allen Beteiligten, Künstlern, Sängerinnen und Sängern. Die Predigt hielt die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Katrin Göring-Eckardt.
Der Gospelkirchentag setzte sich unter dem Motto „Gospel für eine gerechtere Welt“ auch Hilfsprojekte der Aktion „Brot für die Welt“ in Kamerun ein. Veranstaltet wurde der diesjährige Gospelkirchentag von der „Creativen Kirche“ mit Sitz in Witten sowie der Westfälischen, der Rheinischen und der Lippischen Landeskirche und den Vereinigten Kirchenkreisen Dortmund. Der nächste Gospelkirchentag findet im Jahr 2014 in Kassel statt, zu dem die Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeck eingeladen hat.
Bild/Text: uka
Gospel für Kirche- und Gemeindechöre
Und auch Kirchen- und Gemeindechöre konnten in einem Workshop mit dem Popkantor der Evangelischen Kirche von Westfalen, Kirchenmusikdirektor Matthias Nagel, in die Gospelmusik hinein schnuppern. Hier konnten Chöre ihr Repertoire an kirchlicher Popularmusik erweitern. Auch aus dem Kirchenkreis Recklinghausen waren Sängerinnen und Sänger aus Herten und Oer-Erkenschwick dabei.
Matthias Nagel zeigte anhand klassischer Spirituals und Gospels unterschiedliche Möglichkeiten der Interpretation auf. Dabei wies er auf besondere Feinheiten hin und stellte verschiedene Variationen vor. „Der Workshop soll zeigen, wie man mit solchen Stücken umgeht“, so Matthias Nagel. Neben dem Ursprung und der Entstehung der einzelnen Lieder gab er auch Tipps und Informationen zur Instrumentierung und einer eventuellen notwendigen Verstärkung der Musik.
Den mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops machte das gemeinsame Einüben und Singen sichtlich Freude, bestand doch die Möglichkeit, mal in einem großen Chor gemeinsam zu singen. Und Matthias Nagel machte es mit seiner freundlichen und unverkrampften Art den Sängerinnen und Sängern wirklich leicht, in die Gospelmusik einzutauchen. Am Ende waren sich alle einig, dass diese Form von Workshop wiederholt werden sollte.
Bild/Text: uka
Die Stiftung "Miteinander im Vest" wirbt um Aufmerksamkeit für gute Zwecke
Mit einem neuen Faltblatt machen der Vorsitzende des Kuratoriums, der Kämmerer der Stadt Recklinghausen, Christoph Tesche, die Vorsitzende des Vorstands, Heide Grundmann und Vorstandsmitglied Eberhard Schübel auf die Ziele der Stiftung aufmerksam.
"Wir fördern Einzelpersonen und Einrichtungen, z.B. im Bereich des Diakonischen Werkes oder der Caritas. Wir wollen ein Stück Lebensqualität für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen erreichen", berichtet die Vorstandsvorsitzende Heide Grundmann. Die Stiftung verfüge inzwischen über einen Grundstock von 500.000 Euro und habe in den letzten zehn Jahren pro Jahr stets zehn bis zwölf Tausend Euro Fördermittel zur Verfügung stellen können. "Wir leiden unter dem derzeit niedrigen Zinsniveau", beschreibt Eberhard Schübel die gegenwärtige Situation vieler Stiftungen, die satzungsgemäß ihr Vermögen in mündelsichere, festverzinsliche Anlagen investieren müssen.
Die bisherige Hilfe reicht von konkreter Einzelfallhilfe, wenn jemand Fahrkarten zu therapeutischen Einrichtungen oder Beihilfen bei einer Möblierung benötigte, bis zur Fortbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter der Telefonsseelsorge, um die Chatseelsorge einzurichten. Neu in der Förderung der Stiftung sei, so Eberhard Schübel, die Förderung einer ehrenamtlichen Organisation, die sich um die Kinder psychisch erkrankter Eltern kümmert, und die Förderung der Arbeit mit Demenzkranken.
Selbsthilfegruppen, Initiativen und Vereine können Anträge an die Stiftung stellen, die möglichst zügig bearbeitet werden. Die ehrenamtlichen Mitglieder des Stiftungsvorstands tagen auch für Einzelfälle und sind in der Lage, bei Anfragen kurzfristig Entscheidungen zu fällen. "Wir verstehen unsere Hilfe als Hilfe zur Selbsthilfe und fördern mit 75 Prozent der fraglichen Mittel", so Heide Grundmann. Kontinuierliche Förderungen oder Patenschaften übernimmt die Stiftung nicht.
Für den Kuratoriumsvorsitzenden Christoph Tesche steht die Stiftung als "Ausdruck hohen bürgerschaftlichen Engagements", das für ihn dazu beitrage, "immer wieder geerdet zu werden, wo für manche Menschen kleine Probleme eine ganz große Bedeutung haben."
Die Stiftung freut sich über Einzelspenden oder auch Zustiftungen, die eine dauerhafte Förderung der Stiftungszwecke sicherstellen. Der Vorstand nimmt gern Fragen und Anregungen zur Stiftungsarbeit unter folgender Adresse entgegen:
Stiftung 'Miteinander im Vest', Evangelischer Kirchenkreis Recklinghausen, c/o Heide Grundmann, Vorsitzende des Vorstands, Limperstr. 15, 45657 Recklinghausen.
Kontoverbindung: KD-Bank e.G. Bank für Diakonie und Kirche, Kto 201 970 5016, BLZ 350 601 90
Bild/Text: hh
Die evangelische Kirchengemeinde Haltern feiert das 100-jährige Jubiläum der Erlöserkirche
Das Programm zum Jubiläum startet am Freitag, dem 15. Juni 2012:
- Fr., 15. Juni 18.00 Uhr Empfang zur Eröffnung
- Sa., 16. Juni 19.00 Uhr Kirchenkabarett mit Schwester & Bruder GmbH
- So., 17. Juni 10.00 Uhr Festgottesdienst mit Posaunenchören und Superintendent
- Mo., 18. Juni 15.00 Uhr Seniorennachmittag
- Di., 19. Juni 19.30 Uhr Kirchengeschichte "Neugotik an der Stever - 100 Jahre Erlöserkirche" - Vortrag von PD Dr. Albrecht Geck, Institut für Kirchliche Zeitgeschichte des Kirchenkreises Recklinghausen
- Mi., 20. Juni 19.00 Uhr Abend der Chöre „Jauchzt dem Herrn alle Welt“
- Do., 21. Juni 18.30 Uhr Begegnung mit Gästen aus Kraplau und Norwich
- Fr., 22. Juni 18.00 Uhr Ökumene mit Humor
- Sa., 23. Juni 18.00 Uhr Keep on rocking (Jugendbands)
- So., 24. Juni 11.00 Uhr Gemeindefest rund um die Erlöserkirche
Kontakt und Infos:
Gemeindebüro Telefon: 02364 / 2672 oder RE-KG-Haltern@kk-ekvw.de
Veranstaltungsplakat als pdf
Superintendent Peter Burkowski geht ab Oktober nach Berlin
"Der Theologe Peter Burkowski wird zweiter Vorstand der Führungsakademie für Kirche und Diakonie (FAKD) in Berlin. Die Themenfelder „Führen und Leiten in der Kirche“ werden seine Schwerpunkte bilden.
Der Aufsichtsrat der FAKD berief den 53-Jährigen, nachdem der Rat der EKD Burkowski für die Stelle nominiert hatte. Burkowski ist seit 1996 als Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen tätig. Zuvor studierte der gebürtige Mindener Theologie und Pädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (1977-1983) und war nach seinem Gemeindevikariat in Gelsenkirchen und einem Sondervikariat im Sozialamt der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) von 1985-1996 Gemeindepfarrer in Marl.
Neben seinen Hauptämtern gehörte Burkowski mehreren Gremien an, die mit Kirchenreform auf der Ebene der Landeskirche befasst waren. So war er von 1999-2002 Vorsitzender des Struktur- und Planungsausschusses der EKvW, dann von 2002-2005 Vorsitzender des Prozess-Lenkungsausschusses „Kirche mit Zukunft“ und stand von 2006-2008 der Perspektivkommission der EKvW vor. Seit 2004 gehört Burkowski der Kirchenleitung der EKvW an. Auf der Ebene der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist er seit 2010 Mitglied im „Beirat für Leitungshandeln in der evangelischen Kirche“ und gehörte 2009/2010 der Arbeitsgruppe „Stärkung der Führungs- und Leitungsverantwortung“ an. Außerdem ist Burkowski als Publizist und Autor tätig. Zahlreiche Veröffentlichungen zu theologischen Themen und zum Thema Kirchenreform sind in den vergangenen zehn Jahren von ihm erschienen.
Burkowski ist verheiratet und hat drei Kinder und zwei Enkelkinder. Er wird seine Stelle an der Führungsakademie in Berlin voraussichtlich im Oktober antreten.
Die Führungsakademie für Kirche und Diakonie (FAKD) ist eine der zentralen Aus- und Fortbildungsstätten für Führungskräfte in Kirche und Diakonie. Die FAKD verfolgt das Ziel, den Erfahrungsaustausch sowohl zwischen Kirche und Diakonie als auch mit anderen Gesellschaftsbereichen in Blick auf Leitungsfragen zu intensivieren. Ein besonderer Schwerpunkt der FAKD liegt in der Frage des geistlichen Leitens und der Entwicklung einer spezifischen evangelischen Leitungskultur. Das Angebot schließt sowohl kulturelle, strukturelle, instrumentelle und personelle Dimensionen des Leitungsgeschehens ein.
Die FAKD ist eng verbunden mit der Bundesakademie für Kirche und Diakonie (BAKD). Diese ist seit 2006 eine gemeinsame Akademie des Bundesverbandes der Diakonie und der Evangelischen Kirche in Deutschland und zielt auf die Fort- und Weiterbildung Mitarbeitender in Kirche und Diakonie."
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kirchenkreises gratulieren Herrn Burkowski sehr herzlich und wünschen ihm Gottes Segen für seine neue Aufgabe in Berlin.
Red./Bild: hh
Schulsozialarbeit schlägt Brücken zu Beratungsstellen
Stellten ihre Arbeit bei den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Telefonseelsorge vor: (v.l.) die Schulsozialarbeiterinnen Sabine Stolz und Renate Oendorf mit Pfarrerin Gunhild Vestner und Dr. Werner Greulich von der Telefonseelsorge.
Im vergangenen Jahr wurde die Telefonseelsorge Recklinghausen ca. 4.000 mal von Jugendlichen angerufen. Ging es einerseits um Zeitvertreib oder Provokation, so stellten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge fest, dass immer mehr Jugendliche sich mit ihren Problemen und Sorgen an die Telefonseelsorge wenden. Rund 775 Anrufe gab es von Jugendlichen mit wirklichen Problemen. „Häufig entwickeln sich dann Gespräche, die sehr tief gehen“, weiß Pfarrerin Gunhild Vestner, Leiterin der Telefonseelsorge Recklinghausen, zu berichten.
Besonders beschäftigen Beziehungskonflikte die Jugendlichen, sei es zu Hause mit den Eltern oder in der Clique, der Verlust der ersten Liebe. Aber auch die Angst, schwanger zu sein und die Erfahrung von Alkoholmissbrauch und sexualisierter Gewalt sind Themen am Telefon. Außerdem werden auch Erfahrungen in der Schule wie Mobbing, Leistungsdruck und Versagensängste angesprochen. „In den Gesprächen geht es um Entlastung und um die Entwicklung neuer Perspektiven“, erläutert der stellvertretende Leiter der Telefonseelsorge Recklinghausen Dr. Werner Greulich.
Renate Oendorf, Schulsozialarbeiterin am Kuniberg-Berufskolleg und Sabine Stolz, Schulsozialarbeiterin am Herwig-Blankertz-Kolleg berichteten über ihre Arbeit, in der sie mit vielen Problemen von Jugendlichen konfrontiert werden. Ihr Arbeitsplatz liegt direkt in der Schule und bietet ein niederschwelliges Angebot. Die Schulsozialarbeit ist für persönliche Beratung zuständig. „Wir haben einen hohen Bekanntheitsgrad in der Schule“, macht Sabine Stolz deutlich.
Konflikte, sei es in der Schule, in der Clique oder zu Hause entstehen oft aufgrund von Kommunikationsproblemen. Hier dient die Mediation als spezifisches Hilfsangebot. „Aus einem Mediationsgespräch soll eine Win-Win-Sitauation entstehen, in der alle sich besser fühlen“, so Renate Oendorf. Schülerinnen und Schüler sollen eine wertschätzende Haltung gegenüber ihren Mitmenschen gewinnen.
Für ihre Arbeit in den Schulen sei ein guter Kontakt zu den Lehrerinnen und Lehrern wichtig, erläutern die beiden Schulsozialarbeiterinnen. Beide profitieren voneinander. Die Schulsozialarbeit arbeitet mit einem systematischen Beratungsansatz, der ganzheitlich das Umfeld mit einbezieht. Sie sind zu allen Seiten hin vermittelnd tätig. Dabei arbeitet die Schulsozialarbeit mit verschiedenen Partnern wie psychologischen Beratungsstellen, der Drogenberatung, der Telefonseelsorge oder der Agentur für Arbeit zusammen.
Jugendliche brauchen Zeit, zu erkennen, dass sie Hilfe brauchen. „Unsere Arbeitet zielt darauf ab, Jugendlichen zu vermitteln, dass es immer einen Plan B gibt. Jugendliche sollen Verantwortung für für ihr eigenes Handeln übernehmen und eigene Ressourcen entdecken, die sie vorher noch nicht kannten“, erläuterte Reante Oendorf die Ziele der Arbeit. „Wir sind persönlich und per Mail erreichbar“, ergänzte Sabine Stolz. „Wir wollen Jugendliche ermutigen, zu uns zu kommen und ihre Probleme nicht aussitzen.
Text und Foto: uka
Irische Nacht
Den Anfang machte die neu gegründete Jugendband „7 Volt“, die bereits bei einer Konfirmation zu hören gewesen ist. Seit einigen Monate erst machen die jungen Leute gemeinsam Musik. Jedoch kann sich ihr noch bescheidenes Repertoire hören lassen.
Neue geistliche Lieder in modernem Gewand mit Gitarren und Schlagzeug, dazu drei Sängerinnen füllten den Raum der Friedenskirche. Die Besucherinnen und Besucher dankten es mit viel Applaus.
"Five Guiness" (Foto: Ulrich Kamien)
Im Anschluss brachte die Formation „Five Guinness“ Irish Folk zum Besten. Die Gruppe um Tobias Straka, der auch den Abend organisiert hatte, spielte unterstützt von atmosphärischen Bildern irisch-schottische Musik aller Stilrichtungen, von Balladen bis zum irischen Tanz. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt.
Text: uka
„Bitte frei machen!“
Clemens Bittlinger spielte bei der Nacht der offenen Kirchen in der Reformationskirche. Im Bildhintergrund Adax Dörsam (links) und David Kandert.
Einen besonderen Gast hatte sich die Evangelischen Kirchengemeinde Recklinghausen-Süd zur Nacht der offenen Kirchen eingeladen. Der bekannte Musiker Clemens Bittlinger war mit seiner Combo am Abend des Pfingstsonntags zu Gast in der Reformationskirche in Hochlarmark. Der Auftritt hatte sich auch über die Grenzen des Kirchenkreises herumgesprochen, so dass Pfarrer Martin Janus auch Besucherinnen und Besucher aus der Umgebung in der gut besetzten Reformationskirche begrüßen konnte.
„Bitte frei machen!“ heißt das neue Programm des beliebten Pfarrers und Liedermachers. „Wir spielen heute ein Konzert zum Lieblingsthema unseres Bundespräsidenten: Freiheit“, eröffnete Clemens Bittlinger den Abend. Dabei nahm er die Besucherinnen und Besucher gleich mit, lud bei zahlreichen Liedern zum Mitsingen ein. Und die ca. 100 Gäste machten mit und ließen sich hinein nehmen in die Lieder und Gedanken dieses exzellenten Musikers und seiner Combo.
Clemens Bittlinger war nicht allein in die Reformationskirche gekommen. Begleitet wurde er von Adax Dörsam, einem der gefragtesten Gitaristen Deutschlands und David Kandert an den Percussions. Diese hochkarätige Begleitung mit sprachlich geschliffenen Texten sorgte für einen atmosphärisch dichten Abend. Nicht zuletzt die virtuosen Gitarrensolos von Adax Dörsam waren immer wieder ein musikalischer Hochgenuss.
„Wie ist die Stimmung?“, fragte Bittlinger zwischendrin die Anwesenden in der Reformati-onskirche, stimmte die Saiten seiner Gitarre durch und meinte dann: „Gut.“ In seinen Liedern ließ er auch aktuelle Themen nicht aus. „Aus der Nähe stellt sich manches anders dar“, stellte Clemens Bittlinger in seinen tiefgründigen Texten dar. So griff er u.a. die Frage des Sonntagsschutzes auf. „Bei den 10 Geboten heißt es im 3. Gebot: Bitte frei lassen.“
Neben zahlreichen neuen Stücken gab es natürlich auch Bekanntes zu hören, wo die Besucherinnen und Besucher gleich einstimmten. Sie zeigten sich zufrieden über einen gelungenen Abend, der noch lange nachklingen wird.
Text und Foto: uka
„Gottes Geist erweitert Horizonte“
Die Pfarrer Rüdiger Funke (links) und Reinhard Vehring freuten sich über so viele Gottesdienstbesucherinnen und -besucher beim Wald-Gottesdienst in der Haard.
Die Pfarrer Rüdiger Funke von evangelischer Seite und Reinhard Vehring von katholischer Seite freuten sich über diesen überaus guten Besuch. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde und der ökumenischen Chorgemeinschaft unter Leitung von Kirchenmusiker Michael Schulze mit ca. 50 Sängerinnen und Sängern.
Unter dem Thema „Gottes Geist erweitert Horizonte“ stellten Menschen aus der evangelischen und aus den katholischen Gemeinden verschiedene Partnerschaften und Projekte vor, die von den Gemeinden unterstützt und gepflegt werden. Von evangelischer Seite wurden die Partnerschaft mit dem Magharibi-District in Tanzania und Tula in Russland sowie das Engagement in der Rumänienhilfe zugunsten eines evangelischen Altenheims in Schweischer in Siebenbürgen vorgestellt.
Die katholische Gemeinde St. Marien unterstützt seit 15 Jahren ein Heim für Straßenkinder in Paraguay, die Gemeinde Peter und Paul unterhält eine Partnerschaft nach Peru und St. Josef unterstützt die Leprahilfe in Ostafrika. „Diese verschiedenen Partnerschaften und Kontakte zeigen etwas von der Vielfalt der Gemeinde Gottes hier vor Ort und weltweit“, sind sich Funke und Vehring sicher.
Text und Foto: uka
Der Krankenhausseelsorger Pfarrer Hartmut Wortmann wechselt von Herten nach Haltern
Mit Rückblick auf seine Arbeit am St. Elisabeth-Krankenhaus resümiert er: „Mir hat die immer wieder neue Begegnung mit den Menschen über die vielen Jahre großen Spaß gemacht. Was ansonsten nur in den Gemeinden erlebt wird, habe ich hier im Krankenhaus erfahren.“ Ganze Familien konnte er begleiten, wenn deren Angehörige ins Krankenhaus mussten und er einzelne Familienmitglieder bereits zuvor kennen gelernt hatte.
Hartmut Wortmann ist als Kind in der Nachbarschaft der Klinik, nämlich in Gelsenkirchen-Resse, groß geworden. Daher war ihm das Gelände mit dem Schlosspark aus seiner Jugendzeit „als verbotenes Paradies“, wie er sagt, bereits vertraut. So verband ihn über die Jahre stets ein Heimatgefühl mit dem Haus der Klinik. Seinen Dienst in der Klinik übte er immer im „Räuberzivil in Jeans und T-Shirt“ aus, wie er erzählt. „Das war manches Mal ein Türöffner, wenn Menschen in den Krankenzimmern mich für den bereits erwarteten Elektriker oder Klempner hielten und wir so ins Gespräch kamen“.
Der Verabschiedungsgottesdienst in der Kapelle des St. Elisabeth-Krankenhauses bewegte sich um den bekannten Vers „Alles hat seine Zeit“ aus dem Buch Kohelet (Pred 3). „Der Text beschreibt eindringlich die Situation des Ratsuchens und Zweifelns. Daher steht er uns modernen Menschen sehr nahe. Die Hoffnungslosigkeit liegt für Kohelet in der fehlenden lebendigen Gottesbeziehung begründet“, beschrieb Pfarrer Wortmann die Erfahrungen höchst unterschiedlicher Zeiten in seiner Tätigkeit.
Superintendent Peter Burkowski fragte in seiner Ansprache: „Was steht im eigentlich Mittelpunkt des Pfarrberufs; was steht im Zentrum des Tuns eines Seelsorgers? Es ist – zuerst und im Kern die Verkündigung des Evangeliums; in Freiheit weiter zu sagen und weiter zu leben, was Gott uns zum Geschenk gemacht hat: Nämlich Im Vertrauen auf ihn das Leben zu wagen – auch an den Grenzen, auch wenn es schwer wird, auch „im finsteren Tal“ – wie es die Bibel sagt. Im Vertrauen auf Gott im Alltag der Welt mutig und getröstet zu leben, zu lieben, zu arbeiten.“
Zum 1. Juni 2012 wird Pfarrer Hartmut Wortmann nach Haltern an das Sixtus-Hospital wechseln. Außerdem wird er als Seelsorger dort an drei Altenheimen tätig sein.
Text/Bild: hh
Erstes interkulturelles nachösterliches Frühstück im Barbarazentrum Herten
Hodscha Mustapha Okur und Heinz Arns aus der katholischen Gemeinde beim Ostereier-Test: Welches Ei bleibt heil ? (Foto:privat)
Dazu hatten die katholische Gemeinde St. Antonius-Barbara, sowie die Ev. Kirchengemeinde Herten ein nachösterliches interkulturelles Frühstück vorbereitet. Dieses fand am 12. Mai im Foyer des ökumenisch genutzten Barbarazentrums statt. Auch zahlreiche Interessierte aus den christlichen Gemeinden nahmen daran teil.
Nach einer kurzen Betrachtung des Osterfestes durch die Pfarrer langten die Gäste in heiterer Atmosphäre kräftig zu. Auch wenn es mit dem Humor in der Religion ja eine heikle Angelegenheit ist, so wurden doch zum Abschluss des Vormittages Witze aus der jüdisch-christlichen, wie aus der islamischen Tradition ausgetauscht, was große Lacher hervorrief.
„Das sollte auf jeden Fall wiederholt werden!“ war die einhellige Meinung nach diesem gelungenem, ersten interkulturellen nachösterlichem Frühstück im Barbarazentrum Herten.
Text: Bernhard Stahl
Stiftung „erntenundsäen“ mit gutem Erfolg 2011
Foto (privat): Stifterinnen und Stifter sowie Mitglieder des Stiftungsrates von „ernten und säen“ – mit Fritz Tüns (vorne 2.v.l.), Anette Rentrop und Ulrich Gallwitz (hinten, 1.u.3.v.l.) von der Johanneskirche Herten-Süd
Die Vorsitzende des Stiftungsrates begrüßte die Teilnehmenden am 11. Mai in der Johanneskirche in Herten-Süd. Das Treffen diente dem weiteren gegenseitigen Kennenlernen, aber auch der Austausch über die Entwicklung der Stiftung kam nicht zu kurz.
Superintendent Peter Burkowski, kraft seines Amtes Mitglied im Stiftungsrat, hielt zu Beginn eine Andacht über die „Speisung der 5.000“. Ein Kind macht in dieser biblischen Geschichte den Anfang, und siehe da: Wenn alle geben, was sie haben, wird jeder satt. Auch Stiften kann so eine Vorbildfunktion haben.
Für die verschiedenen Förderzwecke von „erntenundsäen“ standen in 2011 ingesamt 11.450 Euro zur Verfügung. Von diesen Erträgen konnten die inzwischen 14 Stiftungsfonds („Unterstiftungen“) 5.950 Euro ihrem jeweiligen Förderzweck zuleiten.
Die Erträge aus dem allgemeinen Stiftungsvermögen flossen in 2011 mit je 2.500 Euro vor allem in zwei „Sozialraumprojekte“, in denen Kirchengemeinden in besonderer Weise sozialdiakonisch in ihren Stadtteil hineinwirken:
In Marl wurde nach einjähriger Planungszeit im Juli 2011 das Projekt „Stadtteiltreff Sinsen“ offiziell eröffnet. Kirchengemeinde und Diakonie setzen dabei auf Zusammenarbeit und Vernetzung mit den örtlichen Vereinen und Institutionen sowie der Stadt. Mit dem Geld von „erntenundsäen“ konnte die komplette Sachmittelausstattung bezahlt werden.
In Herten-Süd müssen seit einigen Jahren die Betriebskosten der Johanneskirche durch Spenden aufgebracht werden, ansonsten droht die Schließung. In dieser Situation entstanden viele neue Aktivitäten, die Gemeinde öffnete sich bewusst in den Stadtteil hinein und bemühte sich um die verschiedensten Bevölkerungsgruppen. Die Stadt Herten honorierte dies zweimal durch Verleihung des Bürgerpreises (2009 für Integration, 2011 für Kultur).
Bezirkspfarrer Ulrich Gallwitz, Fritz Tüns und Anette Rentrop vom Bezirksausschuss der Johanneskirche berichteten beim Stiftertreffen mit Videodokumenten von der Entwicklung in den letzten Jahren.
Von einer erfreulichen Entwicklung der Stiftung im Jahr 2011 konnte Dr. Ulrike Preuss berichten. Sie bezog sich dabei auf den kürzlich fertig gestellten Jahresbericht von „erntenundsäen“. Mit zwei neuen Stiftungen („Marga Martin-Stiftung“ für die evangelischen Kindergärten in Datteln, „Dr. Armin Frowein-Stiftung“ für die Kirchenmusik im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen,) stiegt die Zahl der Stiftungsfonds auf nunmehr 14. Außerdem wurden etliche Stiftungsfonds von ihren Stifterinnen und Stiftern aufgestockt, so dass das Stiftungsvermögen am Reformationstag 2011 die erste halbe Million Euro überschritt und am Jahresende rund 519.000 Euro betrug.
Die Gemeinschaftsstiftung ist jederzeit offen für Zustiftungen oder Spenden für die laufende Arbeit. Bei Zustiftungen ab 5.000 Euro haben Stifterinnen und Stifter die Möglichkeit, einen eigenen Stiftungsfonds unter dem Dach von „ernten und säen“ zu begründen. Aus dem weiten Spektrum kirchlicher und diakonischer Aufgaben wird dann der Förderzweck des Stiftungsfonds festgelegt, ebenso seine Bezeichnung. Wenn gewünscht, kann dies gern der eigene Name der Stifter sein. Weitere Informationen und den Jahresbericht 2011 gibt es bei Pfarrer Günter Johnsdorf im Evangelischen Kirchenkreis (Tel. 02361-206241) oder hier als PDF-Datei.