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Ökumenischer Solidaritätsgottesdienst am 31. Januar 2010 - Für eine solidarische Zukunft im ReWir

Ökumenischer Solidaritätsgottestdienst am 31. Januar zum Thema "Für eine solidarische Zukunft"
Ökumenischer Solidaritätsgottesdienst am 31. Januar 2010 - Für eine solidarische Zukunft im ReWir

Ökumenischer Solidaritätsgottesdienst

Am 31. Januar findet im Rahmen des Themas "Für eine solidarische Zukunft im ReWir" ein ökumenischer Solidaritätsgottesdienst in der Pauluskirche in Marl statt. Beginn ist um 10:00 Uhr. Die Predigt wird von Kurt Hay gehalten, Landesbezirksleiter der IGBCE.

Der Gottesdienst wird von einem Branchen übergreifenden Bündnis veranstaltet.

Dessen Partner sind: Vertrauensleute Bergwerk Auguste Victoria, Vertrauensleute Gemeinschaftsbetriebe Marl, Vertrauensleute Vestische Straßenbahnen GmbH, Vertrauensleute Opel Bochum, Fatih Moschee, Kuba Moschee, Katholisches Dekanat Marl, Evangelische Stadt Kirchengemeinde Marl, Industrie und Sozialpfarramt im Ev. Kirchenkreis Recklinghausen, IGBCE.

Adresse: Römerstraße 57, 45772 Marl

mf

 

Eine Woche in Taizé - Heilsame Alltagsunterbrechung

Gemeinschaftstrip vom 5. bis zum 11. April für Jugendliche und Erwachsene nach Taizé (Burgund)
Eine Woche in Taizé - Heilsame Alltagsunterbrechung

Taizélieder

Vom 5. bis zum 11. April sind alle Interessierten eingeladen, mit einer Gruppe von Jugendlichen und Erwachsenen nach Taizé (Burgund) zu fahren.
Entspannung, Spiritualität, Sinnsuche, Gemeinschaft - darum wird es in diesen Tagen gehen. Die internationale ökumenische Gemeinschaft von Taizé wurde 1940 von Frère Roger gegründet. Heute gehören etwa 80 Brüder der Kommunität an. Etwa 5000 Menschen aus 75 Ländern, zumeist sind es junge Leute, verbringen um Ostern herum eine Woche auf dem Hügel von Taizé, nehmen an Gebetszeiten und Gesprächsgruppen teil, übernehmen auch tägliche Arbeiten, leben einfach und suchen gemeinsam nach einem guten Weg für ihr Leben. Viele kommen begeistert zurück und fahren jährlich wieder mit.

Veranstaltet wird die Fahrt von Pfarrer Thomas Damm, Ev. Stadtkirchengemeinde Marl. Weitere Infos: 02365/2967348 oder pfarrer-damm@esm.de

Konzert mit dem Duo „Trostbrot“ aus Schlüchtern

Konzert des Duos "Trostbrot", die Musik für jeden spielen
Konzert mit dem Duo „Trostbrot“ aus Schlüchtern

Das musikalische Duo "trostbrot"

Bewegende Texte, einfühlsame Musik, authentische Darbietung und eine gepflegte Performance – das und noch mehr erwartet die Besucher bei
einem Konzert mit dem Duo „Trostbrot“. Hinter dem Namen „Trostbrot“ steht das Duo Alexander Jacobi (Klavier/Vocals) und Siegbert Kühn (Gitarre/Vocals), das sich vor ca. einigen Jahren aus derMusikgruppe „ChoralTotal“ entwickelt hat. Anders als bei Konzerten mit „ChoralTotal“, bei denen Kirchenlieder und Choräle als moderne Pop- und Jazz-Arrangements mit Schlagzeug und E-Gitarre zu hören sind, haben sich die beiden Musiker für „Trostbrot“ die etwas leiseren Töne ausgesucht. In kurzweiligen Songs, die zum größten Teil aus der eigenen Feder der beiden stammen, erzählen sie Geschichten aus dem Leben von heute und damals, von Liebe, Hoffnung, Gefühlen und Beziehungen, die sich irgendwo zwischen Himmel und Erde abspielen.
„Trostbrot“ Konzerte sind nicht nur musikalische Darbietungen, sondern klangvolle Erfahrungsberichte und Mut machende Songs, die Zuhörer jeden Alters ansprechen. „Wir möchten mit den Liedern und Texten die Herzen der Menschen erreichen, Mut machen, Trost geben und Fragen stellen bzw. beantworten,“ sagt Alexander Jacobi, der mit seinem virtuosen Klavierspiel für Musikgenuss auf höchstem Niveau sorgt. Zusammen mit seinem Partner Siegbert, Kühn, der mit einfühlsamem Gitarrenspiel und angenehmer Stimme von Glaube, Liebe und Hoffnung erzählt, ist „Trostbrot“ beliebter Gast bei Veranstaltungen von Kirchen und Gemeinden. Die erste CD mit den Songs des sympathischen Duos ist 2007 erschienen. Ein Konzert mit „Trostbrot“ hinterlässt bei den Zuhörern vieles zum Nachdenken, Freuen und Dranbleiben.

Die Besucher dürfen sich auf einen Abend mit anspruchsvoller Musik und erfrischenden Inhalten freuen. coro armonico das sind Brigitte und Harald Schäfer, Eva und Laurenz Göllmann aus Dülmen. Sie freuen sich darauf gemeinsam mit Trostbrot Musik machen. Zusammen sind Trostbrot und coro armonico eine „echt ökumenische Mischung“ aus evangelischen, katholischen und freikirchlichen engagierten Christen.
Finanziell wird diese Konzert vom Freundeskreis Kirchenmusik der Evangelischen Kirchengemeinde Haltern e.V. unterstützt und vielleicht auch von Ihrer Spende am Ende des Konzerts.

Das Konzert findet in der Erlöserkirche (Hennewiger Weg) am Sonntag, dem 07.02.2010 um 17.00 Uhr, Eintritt frei

mf

Angebot für Paare

Ein Angebot für ein Paarseminar des evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen ab Januar 2010
Angebot für Paare

Eheberaterin Mechthild Gärtner und Pfarrer i.R. und Eheberater Siegfried Brinkmann

„Ein Paar, das nicht miteinander spricht, verlernt sich kennen.“ Diese Erfahrung ist der Hintergrund für ein Paarseminar, das die Erwachsenenbildung des Ev. Kirchenkreises im neuen Jahr anbietet. Jeweils mittwochs von 19.30 Uhr bis 22.00 Uhr werden im Haus des Kirchenkreises, Limperstr. 15,  in Recklinghausen Hilfestellungen angeboten, um miteinander ins Gespräch zu kommen und Ärger und Konflikte angemessen bewältigen zu können.
Die Leitung der Abende liegt in den Händen von Diplom-Psychologin und Eheberaterin Mechthild Gärtner und Pfarrer i.R. und Eheberater Siegfried
Brinkmann.

Am Mittwoch, den 20. Januar 2010, findet im Haus des Kirchenkreises in Recklinghausen, Limperstr.15 um 19.30 Uhr ein Informationsabend statt. Die weiteren Termine sind: 27. Januar;  03./10./17./ 24. Februar; 03./10./17. März.
Die Teilnahme am Informationsabend ist kostenfrei. Für die Seminarabende wird pro Paar ein Kostenbeitrag von 20.00 € erhoben.
Eine Anmeldung ist schriftlich oder per Fax oder e-mail  erfoderlich.
Beim Ev. Kirchenkreis Recklinghausen, Erwachsenenbildung, Limperstr.
15, 45657 Recklinghausen.
Fax-Nr. 02361/206199. e-mail: annegret.maletzki@kk-ekvw.de
Infotelefon: S. Brinkmann, 02361/109086

mf

Verschwenderischer Umgang mit dem Wort Gottes

VISITATION Visitatoren besuchten die Evangelische Kirchengemeinde Datteln
Verschwenderischer Umgang mit dem Wort Gottes

Pfarrer Thomas Mämecke freute sich mit dem Team des Marktcafés über den regen Besuch während der Visitationswoche.

WALTROP – Besuch aus dem Kirchenkreis bekam die Evangelische Kirchengemeinde Datteln im Oktober dieses Jahres. Unter Leitung von Superintendent Peter Burkowski waren Mitglieder des Kreissynodalvorstandes des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen mit weiteren Visitatoren in verschiedensten Gemeindeveranstaltungen zu Gast. Eine Woche lang machten sie sich ein Bild von den unterschiedlichen Angeboten in der Gemeinde, von Gottesdiensten über Kirchenmusik, von Frauenhilfe bis Seniorenstube, von der Kindertageseinrichtung bis zum Marktcafé, von der „KonfiTüre“ bis zum „Blickwechsel“. Es gab eigentlich keinen Bereich, den die Visitatoren nicht kennen gelernt hätten. Auch ein Besuch im Rathaus bei Bürgermeister Wolfgang Werner stand auf dem Programm.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde hatte der Kreissynodalvorstand zu einem gemeinsamen Abend ins Gemeindezentrum Pevelingstraße eingeladen. Viele haupt-, neben- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter folgten der Einladung, um mit den Gästen aus dem Kirchenkreis ins Gespräch zu kommen und sich gegenseitig auszutauschen.
Die vielfältigen Eindrücke der Visitationswoche werden nun ausgewertet und in einem Visitationsbericht zusammengefasst. Im Gespräch mit dem Presbyterium der Kirchengemeinde Datteln erfolgen dann weitere Verabredungen über den Umgang mit den Visitationsergebnissen.
Text und Foto: uka

Mit vielen Eindrücken zurück in die Heimat

ÖKUMENE Delegationsbesuch aus dem Partnerschaftskirchenkreis beendet
Mit vielen Eindrücken zurück in die Heimat

Dereck Lwekika (2.v.l.) besuchte mit seiner Frau Adelina und Reuben Mutashaga die Landessynode in Bielefeld-Bethel. Mit im Bild Ökumenerefent Detlef Pflaumbaum und der Leiter des landeskirchlichen Projektbüros „Der Grüne Hahn“, Hans-Jürgen Hörner.

Wieder zurück in ihrer Heimat sind District-Pastor Dereck Lwekika und seine Frau Adelina sowie Reuben Mutashaga im Magharibi-District angekommen. Noch voll von den Eindrücken ihres Aufenthalts im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen hat jetzt wieder der Alltag eingezogen. Viele Begegnungen und Gespräche standen auf dem Programm, nicht zuletzt die Verabschiedung von Pfarrer Dieter Borchers in der Philipp-Nicolai-Kirche in Recklinghausen-Süd. Neben Besuchen bei der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Wuppertal und der Kirchenmusikhochschule in Herford stand auch ein Besuch am Grab von Frau Dr. Ursula Olpp in Herford auf dem Programm. Sie war im Juli dieses Jahres im Alter von 91 Jahren verstorben.

Auf dem Rückweg machte die Gruppe mit Ökumenereferent Detlef Pflaumbaum noch Halt im Missionshaus der VEM in Bielefeld-Bethel und besuchte auch die Landessynode.


Text und Foto: uka

Alles hat seine Zeit

ADVENT Weihnachtsmarkt mit ökumenischer Andacht eröffnet
Alles hat seine Zeit

Heinz-Bernd Terbille, Pfarrer Christian Siebold und Propst Jürgen Quante (v.l.n.r.) gestalteten die ökumenische Andacht zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes in Recklinghausen.

RECKLINGHAUSEN – Buchstäblich ins Wasser fiel in diesem Jahr die Eröffnung des Weihnachtsmarktes auf dem Altstadtmarkt in Recklinghausen. Und so wunderte es auch nicht, dass aufgrund von Sturm und Regen sich nur wenige Besucherinnen und Besucher zur ökumenischen Andacht einfanden. Mittlerweilen ist es schon zu einer guten Tradition geworden, den größten Weihnachtsmarkt der Region erst nach dem Ewigkeitssonntag zu eröffnen.

Die ökumenische Andacht wurde gemeinsam von Pfarrer Christian Siebold, Vorsitzender des Evangelischen Gemeindeverbandes Recklinghausen, Propst Jürgen Quante und Heinz-Bernd Terbille als Vorsitzender des katholischen Stadtkomitees gestaltet.

„Was tun wir hier eigentlich“, fragte Propst Jürgen Quante nach dem Ziel dieser ökumenischen Andacht. „Wir bitten um den Segen Gottes, für eine gute Vorweihnachtszeit, für die, die bei Wind und Wetter hier auf dem Weihnachtsmarkt ihre Arbeit tun.“ Er erinnerte an einen Bibelvers aus dem Alten Testament: „Alles hat seine Zeit“. Adventszeit sei eine Zeit des Wartens, dass Gott in dieser Welt sein Werk tut und dass diese Zeit durchsichtig werde für jemand anderes, so Quante.

Der Recklinghäuser Weihnachtsmarkt ist bis zum 23. Dezember von morgens 10 Uhr bis abends 20 Uhr geöffnet.

Text und Foto: uka
 

Kreissynode beschließt Haushalt für 2010

Rücklagenentnahme nicht zu vermeiden
Kreissynode beschließt Haushalt für 2010

Die Synodalen im Haus der Ev. Gemeinde Oer-Erkenschwick

Die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen beschloss am Samstag in Oer-Erkenschwick auf ihrer Herbsttagung den Haushalt für das Jahr 2010 mit einem Umfang von 15,7 Mio. Euro. Die Finanzierung der Arbeit in den Kirchengemeinden und Diensten ist für das kommende Jahr gesichert. Jedoch kommt der Kirchenkreis nicht ohne Rücklagenentnahme aus. Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Pfarrer Günter Johnsdorf, sieht darin „die bittere Erkenntnis, daß wir vom Ziel eines ausgeglichenen Haushalts deutlich entfernt sind“; durch tarifliche Personalkostensteigerungen bei gleichzeitig stagnierenden oder sinkenden Kirchensteuern gehe die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben zwangsläufig auseinander. Drei Faktoren wirkten sich negativ für die evangelische Kirche aus: Die demographische Entwicklung gehe mit einer sinkenden Zahl evangelischer Erwerbstätiger einher. Allein in 2009 sei die Zahl der Gemeindemitglieder bis November bereits um 2.000 Personen (- 1,7 Prozent) zurückgegangen. Zudem führten die Entwicklung des Steuersystems und die konjunkturelle Lage zu einem geringeren Steueraufkommen. Vor allem aufgrund der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise seien sämtliche Prognosen zum erwarteten Kirchensteueraufkommen für das Jahr 2010 höchst unwägbar.

Dabei kämpft der Kreis Recklinghausen seit längerer Zeit mit besonders eklatanten Schwierigkeiten. In seinem Grußwort an die Synodalen bezeichnete der neu gewählte Landrat, Cay Süberkrüb (SPD), die Arbeitsmarktsituation des Kreises als „die schwierigste in ganz NRW“: Elf Prozent der Bevölkerung, nämlich 71,000 Personen, bezögen Hartz IV. Dies sei mehr als in als jede andere Kommune. Inzwischen lebten 30 Prozent der Familien von Hartz IV. Daher bliebe die Forderung nach kostenloser Bildung richtig.

Kirchliche Gemeinschaftsstiftung ernten und säen setzt Arbeit erfolgreich fort
Die kreiskirchliche Gemeinschaftsstiftung „ernten und säen“ unterstützt in diesem Jahr kirchliche Kindergärten, die sich dafür einsetzen, bedürftigen Kindern kostenlose Mittagessen bereitzustellen. Damit unterstreicht die Stiftung das Anliegen, Bildung für gesellschaftlich benachteiligte Gruppen zu fördern. Die Stiftung konnte im Jahr 2009 ihr Stiftungsvermögen aufstocken und inzwischen vier weitere Unterstiftungen aufnehmen, wie die Vorsitzende des Stiftungsrates, Dr. Ulrike Preuß, den Synodalen berichten konnte.
 

Verbund der Kindertagesstätten zieht positive Bilanz
Im März 2008 haben vier Kirchengemeinden - Waltrop, Datteln, Oer-Erkenschwick und Recklinghausen-Süd - ihre zehn Kindergärten in einen Verbund überführt. Diese zogen eine positive Bilanz ihrer Arbeit: In fast allen Kindergärten und -tagesstätten wurde die Betreuung ausgebaut, die Ganztagsbetreuung erhöht und die Aufnahme von unter dreijährigen Kindern erweitert. Die Einrichtungen wandelten sich in Bildungseinrichtungen, in denen Kinder ganzheitlich gefördert werden, so Pfarrer Frank Rüter aus Oer-Erkenschwick in seinem Bericht zur Entwicklung. Durch die Möglichkeit der gegenseitigen Aushilfe sei das Personal besser vor Entlassungen geschützt.

Forderungen zum humanitären Bleiberecht für Flüchtlinge
Einstimmig schlossen sich die Kreissynodalen die Forderungen der deutschen Bischofskonferenz und der EKD an, die gesetzlichen Bestimmungen zum Bleiberecht von Flüchtlingen zu verlängern und zu verbessern. Der Appell, die sog. Kettenduldungen zu beenden und ein humanitäres Bleiberecht zu sichern, wird vom Diakonischen Werk und vom Caritasverband unterstützt. 60.000 Menschen, die länger als sechs Jahre in Deutschland lebten, werde derzeit kein Aufenthaltsrecht zugesprochen und 30.000 Menschen drohten bis Ende 2009 ihre Aufenthaltserlaubnis „auf Probe“ zu verlieren.

Kopenhagen-Aufruf unterstützt
20 Millionen Flüchtlinge gelten inzwischen als sog. Klimaflüchtlinge, die wegen anhaltender Trockenheit oder Überschwemmungskatastrophen ihre Heimat verlassen mußten. Mit Blick auf die anstehende Klimakonferenz in Kopenhagen verschickten zahlreiche Synodale eine Postkarte mit Forderungen zum verbindlichen Klimaschutz an Kanzlerin Angela Merkel: Reiche Länder als Hauptverursacher des Klimawandels sollten sich verpflichten, ihre Treibhausemissionen im Jahr 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren und die Entwicklungsländer finanziell sowie technologisch zu unterstützen. Der Kurzfilm „Die Rechnung“ von germanwatch.org verdeutlichte den Synodalen das Anliegen - nicht ohne einen Schuss Ironie - in plastischer Form.

Text: hh; Bild: uka

Grenzenlos wachsende Freiheit führt ins Verderben

Präses Dr. hc. Alfred Buß am Buß- und Bettag 2009: Konzerne fahren Schlitten mit der Politik
Grenzenlos wachsende Freiheit führt ins Verderben

Präses Dr. h.c. Alfred Buß

Zum dritten Mal am Buß- und Bettag lud der Kreissynodalvorstand zum Empfang des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen in die Gustav-Adolf-Kirche ein. Superintendent Peter Burkowski begrüßte die geladenen Gäste mit einer Erinnerung an die Bedeutung des Buß- und Bettags: „14 Jahre nach der Abschaffung des gesetzlich geschützten Feiertags kommen in unseren Kirchen viele Menschen zusammen und nehmen den alten Sinn dieses Tages bis heute ernst: Buße heißt Umkehr, neue Orientierung für mich, für die Gesellschaft, den Staat und diese Welt: Umkehr. Am Bußtag wurde in der Vergangenheit auf falsche Wege und Sackgassen hingewiesen: auf Armut und Gewalt, Flüchtlingselend und Hunger – und um Umkehr gebetet.“ Obwohl die Ausrufung der Krisen nicht sogleich zu Veränderungen führe, seien die krisenhaft beschrittenen Irrwege Ausdruck des "Endes einer Welt wie wir sie kennen".

Wie die Wahrnehmung der Krisen aus evangelischer Perspektive ausfällt, stellte der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. hc. Alfred Buß “ aus Bielefeld dar.  Sein Gastvortrag stand unter dem Motto „Umkehr aus der Krise. Evangelische Antworten". Präses Buß brandmarkte die Versuche zur Selbsterlösung, wo die Grenzen der Freiheit im Blick auf Wirtschaft und Finanzmärkte ignoriert werden: „Verantwortungslosigkeit beginnt dort, wo die Grenzen der Freiheit mißachtet werden.“ 

Das marktradikale Konzept von Liberalisierung, Privatisierung und Deregulierung habe gezeigt, in welches Verderben die Überschreitung von Grenzen führe: „Konzerne wie Nokia und General Motors fahren immer noch Schlitten mit der Politik.“ Aber die Menschen seien der freien Marktwirtschaft, die in den letzten 20 Jahren herrschte, immer mehr überdrüssig. Die Politik muß die Rahmenbedingungen so ändern, „dass sich das System in eine soziale, ökologische und global orientierte Marktwirtschaft entwickelt.“

Die Finanz- und Wirtschaftskrise machten deutlich, wie wichtig Vertrauen für das Wirtschaften ist. Aber: „Bei Opel erleben die Mitarbeiter seit Monaten ein zynisches Pokerspiel der bekannten Art, ausgetragen auf ihrem Rücken. Die Art und Weise, wie hier von GM Katz und Maus gespielt wird, fördert das Mißtrauen gegenüber Konzernstrukturen und ihren Managern. Offenbar geht es nur um die Sicherung des technischen Know-how und nicht um Menschen.“ Alle derzeitigen Krisen zeigen nach Überzeugung von Präses Buß, wie dringend es ist, Freiheit und Verantwortung in das richtige Verhältnis zueinander zu bringen. Buß- und Bettag bedeute: „Umkehr zum Leben – Umkehr aus der Krise“.

Die Kirche habe dabei nicht die besseren ökonomischen und politischen Konzepte zu bieten. Aber die Motive, des Glaubens „können uns Wege zu einer verantwortbaren Gestaltung der Zukunft weisen“, erklärte der Theologe, der an der Spitze der mit 2,6 Millionen Mitgliedern viertgrößten Landeskirche in Deutschland steht. „Eine freiheitliche Wirtschaftsordnung wird in ihren Fundamenten beschädigt, wenn der erwirtschaftete Wohlstand nicht zum Motor des sozialen Ausgleichs und der globalen Verantwortung wird.“
Denn Freiheit wachse an ihren Grenzen. Unbegrenzt frei zu sein sei keine menschliche Möglichkeit: „Zu unserem Erdendasein gehört die Wahrheit, dass unsere Freiheit Grenzen hat.“ Jenseits dieser Grenzen führe die Freiheit ins Verderben. Dies führten alle gegenwärtigen Krisen vor Augen: Finanzmarkt, Wirtschafts-, Umwelt-, Klima-, Bevölkerungs- und Ernährungskrise. Verantwortliches Leben stehe dagegen in lebendigen Beziehungen: zu Gott, zu den Mitmenschen und zur Schöpfung. Im persönlichen Verhalten, in unternehmerischer Verantwortung, in politischer Regulierung und soziokultureller Orientierung müsse sich die „Umkehr aus verantworteter Freiheit“ vollziehen.

Musikalisch untermalt wurde der Empfang durch die Gruppe Swinging Brass aus Oer-Erkenschwick

Lotti und Walter Seeliger-Stiftung

„Im Gedenken an Lotti“ unter dem Dach von „ernten und säen“
Lotti und Walter Seeliger-Stiftung

Ruth Gotuk, Walter Seeliger, Ernst zur Nieden, Gonda Rose (v.l.)

Unter dem Dach der Kirchlichen Gemeinschaftsstiftung „ernten und säen“ ist es die neunte, im Bereich der Evangelischen Kirchengemeinde Herten-Disteln bereits die vierte Stiftung. Im Namen der Gemeinde bedankte sich Pfarrer Burkhard Müller bei Walter Seeliger. Der Stifter fühlt sich seiner Kirchengemeinde verbunden und möchte speziell die Seniorenarbeit fördern. Die „Lotti und Walter Seeliger-Stiftung“ wurde am 15. November nach dem Gottesdienst in der Friedenskirche der Gemeindeöffentlichkeit vorgestellt. 
Auch im Gedenken an seine im Sommer verstorbene Frau hat Walter Seeliger jetzt die Stiftung gegründet. Noch gemeinsam hatte das Ehepaar von den anderen Stiftungen in Disteln gehört und beschlossen: „Das wollen wir auch machen!“ Es ist auch als ein Zeichen der Dankbarkeit gemeint für die lange Zeit, die das Ehepaar Seeliger gemeinsam verbringen durfte. Die beiden waren 59 Jahre verheiratet, als Lotti Seeliger im Juni starb. „Grabsteine halten einen Namen in Erinnerung – eine Stiftung noch viel mehr“, auch diese Idee schwingt bei Walter Seeliger mit – und er möchte damit auch Vorbild sein für Menschen, die vielleicht ähnlich denken.
Walter Seeliger hat sich mit seiner Stiftung von 10.000 Euro unter das Dach der Kirchlichen Gemeinschaftsstiftung „ernten und säen“ begeben. Diese bietet einen verlässlichen und unbürokratischen Rahmen für persönliche Stiftungspläne im kirchlichen und diakonischen Bereich. Seitens der Dachstiftung wurde Walter Seeliger von Ernst zur Nieden, Mitglied des Stiftungsrates und Presbyter in Disteln, herzlich begrüßt. Pfarrer Günter Johnsdorf vom Kirchenkreis überreichte die Zustiftungsvereinbarung.
Die „Kirchliche Gemeinschaftsstiftung für Kirche und Diakonie im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen“ wurde im Herbst 2005 errichtet. Durch Spenden, Vermächtnisse und Zustiftungen können Einzelpersonen und Gruppen das Anliegen der Stiftung unterstützen. Bei einer Zustiftung ab 5.000 Euro kann ein spezieller Verwendungszweck im großen Spektrum kirchlicher und diakonischer Aufgabenbereiche bestimmt werden, dann kann die Stiftung auch einen eigenen Namen bekommen, auf Wunsch auch den der Stifter. Die neue „Lotti und Walter Seeliger-Stiftung “ ist dafür ein Beispiel. Weitere Informationen gibt es bei Pfarrer Günter Johnsdorf (Tel. 02361 206 241) oder unter www.ernten-und.säen.de

Text: gj/Foto: privat

 

"Ernten und säen" - Früchte ohne Ende

Kirchliche Gemeinschaftsstiftung verdoppelt ihr Vermögen - Mit 200.000 Euro, die von der Kreissynode zur Verfügung gestellt wurden, ging es an den Start. Im Herbst 2009 hat das Stiftungsvermögen mit über 400.000 Euro die Verdoppelung erreicht. Die Gemeinschaftsstiftung für Kirche und Diakonie im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen hat in den letzten beiden Jahren eine Entwicklung genommen, die allen Beteiligten zugute kommt.

Ohne unnötige Formalitäten und bürokratische Hürden werden die "Unterstiftungen" nach den jeweiligen Vorgaben treu verwaltet. Für Stifterinnen und Stifter ist "ernten und säen" somit der verlässliche Rahmen für ihr eigenes Anliegen. So hat es zuerst Hartmut Gerlach gesehen, dann die Eheleute Brandt-Sperling, Frau Gonda Rose, die Eheleute Stange und zuletzt die Geschwister Gotuk; ebenso eine anonyme Stifterin und die Kirchengemeinde Herten-Disteln sowie ein Erblasser. Und die beiden nächsten Stiftungen befinden sich schon in der Anbahnung.

Ist eine Stiftung nur etwas für Leute mit ganz viel Geld? Nein, denn "ernten und säen" ist eine Gemeinschaftsstiftung. Durch Zustiftungen kann jede(r) mit einem beliebigen Beitrag zur Stiftergemeinschaft dazugehören. Ab 5.000 Euro ist dann die eigene Stiftung möglich: für einen selbst bestimmten Förderzweck, mit einem selbst gewählten Namen, vielleicht dem eigenen. Und dies ist dauerhafter und vielleicht auch sinnvoller als ein Grabstein; die eigene Stiftung zeigt, was einem im Leben wichtig ist oder war.

Zugute kommen die Unterstiftungen bisher der Kindergartenarbeit in Datteln, der Kinder- und Jugendarbeit in Haltern, der Frauen-, Senioren und allgemeine Gemeindearbeit in Herten-Disteln, der Kirchenmusik in Oer-Erkenschwick, der Unterstützung für Frauen in Not und der Flüchtlingsarbeit - wirklich ein bunter Strauß guter und wichtiger Förderzwecke im kirchlichen und diakonischen Bereich.

Auch das allgemeine Stiftungsvermögen ist etwas gewachsen, von ursprünglich 200.000 Euro durch Zustiftungen auf 214.000 Euro. Aus den Erträgen wurde 2008 das in seiner Existenz bedrohte Ökumenische Arbeitslosenzentrum Recklinghausen unterstützt. In diesem Jahr kommt das Geld neben zwei kleineren Projekten vor allem Kindergärten zugute, die auch bedürftigen "Übermittag-Kindern" eine warme Mittagsmahlzeit ermöglichen.

In einer Zeit mit weiteren Rückgängen bei der Kirchensteuer reicht Sparen allein nicht aus. Es müssen neue Einnahmequellen für die wichtigen Aufgaben in Kirche und Diakonie gefunden werden. Die meisten Kirchengemeinden im Kirchenkreis Recklinghausen sammeln recht erfolgreich eine "Gemeindespende" für ihre laufende Arbeit, hinzu kommen Spendenaktionen für spezielle Zwecke. Stiftungen stellen ein weiteres Standbein dar: Spenden sind wichtig, weil sie sofort der laufenden Arbeit zugute kommen - Stiftungsmittel jedoch bleiben auf Dauer erhalten, sie werden angelegt und nur der jährliche Ertrag steht zur Verfügung.

Spenden und Stiftungen haben also einen verschiedenen Ansatz, aber sie ergänzen sich, und beide bieten steuerliche Vorteile. "Kirchensteuern, Spenden und Stiftungen - allein in diesem Dreiklang wird sich in Zukunft die kirchliche und diakonische Arbeit finanzieren lassen", ist Pfarrer Günter Johnsdorf, im Kirchenkreis der zuständige Fachmann, überzeugt. Bei ihm (Tel. 02361 / 206241) kann man sich weiter informieren oder beraten lassen. Der Erstkontakt ist natürlich auch in jeder Kirchengemeinde möglich.
 

Kirchenkreis gibt Auszeichnung der Agenda 21 weiter an Gärtnerei Fromm

Wanderpreis wechselt die Station
Kirchenkreis gibt Auszeichnung der Agenda 21 weiter an Gärtnerei Fromm

Für den Kirchenkreis gibt Hans-Jürgen Hörner den Wanderpreis der Agenda 21 weiter an Harald und Violeta Fromm (v.r.)

Im Jahr 2008 ging die Auszeichnung der lokalen Agenda 21 zu gleichen Teilen an die Unternehmensgruppe Wallstein, die stark im Bereich von Energierückgewinnung im Großanlagenbau vertreten ist, den Ev. Kirchenkreis Recklinghausen für seine Anstrengungen zur CO2-Reduktion und an die Gärtnerei Fromm in Recklinghausen.

Fromm verkauft Rosen, die das Gütesiegel des Flower Label Programms (FLP) tragen. Die Blumen werden in Afrika und Lateinamerika unter menschenwürdigen und umweltschonenden Bedingungen angebaut. Die produzierenden Farmen müssen eine Reihe von Gütekriterien erfüllen: Existenzsichernde Löhne, Gewerkschaftsfreiheit, Verbot von Kinderarbeit, Gesundheitsvorsorge, Verbot hochgiftiger Pflanzenschutzmittel und einen verantwortlichen Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Der Evangelische Kirchenkreis Recklinghausen gibt den Wanderpreis in Form einer Stele nun nach drei Monaten weiter an die Gärtnerei Fromm.

Text/Bild: hh

Sechs Predigten an sechs Orten zur Barmer Theologischen Erklärung

Dokumentation einer Predigtreihe im Kirchenkreis Recklinghausen: Vom 29. – 31. Mai 1934 kamen evangelische Christen aus allen Teilen Deutschlands in der reformierten Kirche zu Barmen-Gemarke zur ersten Tagung der Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche zusammen. Wohl kaum jemand ahnte damals, dass er Zeuge eines weit in die Zukunft reichenden historischen Ereignisses war. „Barmen“ hat Spuren in unserer Kirche hinterlassen. Wir haben Grund, uns heute – 75 Jahre später – an die Synode in Barmen zu erinnern.
Sechs Predigten an sechs Orten zur Barmer Theologischen Erklärung

75 Jahre Barmer Theologische Erklärung

Die Theologische Erklärung der Barmer Bekenntnissynode 1934 war die wichtigste Antwort der Evangelischen Kirche auf die Herausforderungen der damaligen Zeit. Sie war eine theologische Erklärung. Sie benannte in ihren Thesen sechs 'evangelische Wahrheiten' und verwarf die 'falschen Lehren', die seit langem in der Evangelischen Kirche latent oder offen vorhanden waren. Durch die Umbrüche des Jahres 1933 sowie durch den Herrschaftsanspruch der Deutschen Christen traten sie nun sehr deutlich hervor. Die Deutschen Christen wollten ihre Begeisterung für Führer, Volk und Vaterland mit der Botschaft des Evangeliums verbinden. Sie wollten die Kirche
öffnen für den Nationalsozialismus, um damit das nationalsozialistisch fühlende Volk für die Kirche zurück gewinnen.
Dagegen standen die anderen, die die Unabhängigkeit der Kirche bewahren wollten. Das Bekenntnis von Barmen wies den Totalitätsanspruch des nationalsozialistischen Staates zurück. Es war ein theologischer Ruf zur Besinnung auf das Evangelium und war zugleich ein politisches Zeugnis des christlichen Glaubens.

Mit den sechs Predigten an sechs Orten erinnern wir an die Bedeutung der Barmer Theologischen Erklärung vor 75 Jahren. Es predigten Pfr. Andreas Becker (Haltern), Pfr. Thomas Mämecke (Datteln), Pfr.in Silke Niemeyer (Recklinghausen), Sup. Peter Burkowski (in Datteln), Pfr. Burkhard Müller (Herten) und Synodalassessorin Ursula August (Marl). Die Predigtdokumentation läßt sich hier als pdf-Dokument herunterladen und kann selbst ausgedruckt werden.

Aus Kostengründen können wir die Broschüre derzeit leider nicht in gedruckter Form ausliefern. Wer an einer Druckversion interessiert ist, möge bitte eine Mail senden. Melden sich mehr als 100 Interessenten für einen Druck, kann die Broschüre gegen einen Selbstkostenbeitrag von 3-5 Euro + Versand in Auftrag gegeben werden.

hh

Dreißig Jahre im Dienst der Gemeinde

VERABSCHIEDUNG Pfarrer Klaus Wöhrmann in den Ruhestand verabschiedet
Dreißig Jahre im Dienst der Gemeinde

Verabschiedeten Pfarrer Klaus Wöhrmann (Mitte) aus dem aktiven Dienst: (v.l.n.r.) Superintendent Peter Burkowski; Pfarrerin Heike Richter, Pfarrer i.R. Albrecht Hoffmann, Pfarrer Martin Janus, Pfarrer Hans-Jürgen Roch, Pfarrer Dieter Borchers und der kath

RECKLINGHAUSEN - Nach mehr als dreißigjährigem Dienst in Hochlarmark ist Pfarrer Klaus Wöhrmann mit einem festlichen Gottesdienst in der voll besetzten Reformationskirche in den Ruhestand verabschiedet worden. Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Jubilate-Chor unter Leitung von Kantorin Friedgard Schultner-Nöthe mitgestaltet.

In seiner Ansprache dankte Superintendent Peter Burkowski Pfarrer Klaus Wöhrmann für dreißig Jahre treuer Arbeit im Pfarramt. „Das waren auch dreißig Jahre voll aufregender äußerer Veränderungen, dreißig Jahre innerkirchliche Herausforderungen und zum Teil heftiger Debatten über den Weg und die Gestalt der Kirche, über die Einmischung in gesellschaftliche Fragen, über die richtigen Formen, in denen das Wort Gottes zu verkündigen ist“, umriss der Superintendent die lange Zeit seines Dienstes.

Burkowski hob den Theologen Wöhrmann hervor, dem es immer wichtig gewesen sei, ein theologisch begründetes Urteil zu finden. Ein weiterer Schwerpunkt seines Dienstes sei die Seelsorge gewesen, so der Superintendent. Burkowski bedankte sich auch für das Engagement von Klaus Wöhrmann über den Einsatz in der Gemeinde hinaus: im Kirchenkreis als Fortbildungsbeauftragter oder auch als Mentor für Vikare. „Ab heute sind Sie frei von den dienstlichen Pflichten, die Ihnen durch das Amt des Pfarrers der Evangelischen Kirchengemeinde Recklinghausen-Süd auferlegt wurden“, so der Superintendent und wünschte ihm und seiner Familie für die neue Lebensphase alles Gute und Gottes begleitenden Segen.

Nach dem Gottesdienst bestand im überfüllten Jochen-Klepper-Haus Gelegenheit, sich persönlich von Pfarrer Wöhrmann zu verabschieden. Auch der Recklinghäuser Bürgermeister Wolfgang Pantförder nutzte die Gelegenheit und wünschte Pfarrer Wöhrmann für die Zukunft alles Gute. Für die Kirchengemeinde dankte Presbyterin Hannelore Klippel Klaus Wöhrmann für seinen langjährigen Dienst als Seelsorger, Wegbegleiter und Gesprächspartner. „Alles hat seine Zeit“, zitierte sie ein Bibelwort aus dem Buch der Prediger. „Möge unser Gott Euch eine gute Zeit schenken.“

Grüße aus der Partnergemeinde in Berlin-Malchow überbrachten Pfarrer i.R. Albrecht Hoffmann und seine Nachfolgerin Pfarrerin Heike Richter aus der nunmehr vereinigten Kirchengemeinde Malchow-Wartenberg. Sie bedankten sich für die 1980 entstandene Partnerschaft und das Zusammenwachsen zwischen Malchow und Hochlarmark, „längst bevor zusammen gewachsen ist, was zusammen gehört“.

Für den theologischen Ausschuss des Kirchenkreises bedankte sich der Vorsitzende, Pfarrer Andreas Becker aus Haltern am See für die viele Arbeit und Treue in der Arbeit, die Pfarrer Wöhrmann sich gemacht hat. Auf seine Initiative hin wurde der theologische Ausschuss von der Kreissynode berufen, deren Vorsitzender er mehr als zwanzig Jahre war. „Schwierige theologische und ethische Fragen haben Sie bearbeitet und sich manchmal mehr Beachtung gewünscht“, so Becker. Auch die katholische Gemeinde bedankte sich bei Pfarrer Wöhrmann für die gute Zusammenarbeit in der Ökumene, an der er maßgeblich beteiligt gewesen ist.

In seinem Schlusswort bedankte sich Klaus Wöhrmann bei allen, die an der Verabschiedung beteiligt waren, im Gottesdienst und beim anschließenden Empfang. „Ich war gerne hier“, sagte er über seine 31 Jahre in Hochlarmark, wo er 1978 als Pastor im Hilfsdienst begann. Er wollte Pfarrer, Hirte sein. „Ob mir das immer gelungen ist, mögen Sie entscheiden.“ Manches sei zum Abschluss gekommen, manches auch zum guten Abschluss, resümierte er über seine Zeit in Recklinghausen. „Jetzt gönne ich mir zunächst einmal Zeit, viel Zeit“, blickte Wöhrmann in die Zukunft und bedankte sich in besonderer Weise bei seiner Frau und seinen Kindern für die Unterstützung während seines Dienstes. Jetzt möchte er Platz machen und das Feld räumen und wünschte den Verantwortlichen der Kirchengemeinde Recklinghausen-Süd viel Kraft für die weitere Entwicklung.

Text und Foto:uka
 

Mit der Zauberbrille unterwegs

Wie der Blick auf sechs Milieus die Gemeindearbeit verändern kann. Den Wunsch nach Rezepten, die Sicherheit und unumstößliche Eindeutigkeit bieten, will der praktische Theologe Prof. Eberhard Hauschildt von der Universität Bonn den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Pfarrkonferenz Recklinghausen nicht befriedigen. Was im Arbeitsalltag in der Gemeinde übersehen wurde, kann mit der 'Zauberbrille' der Milieus neu entdeckt werden.
Mit der Zauberbrille unterwegs

Prof. Eberhard Hauschildt, Uni Bonn

Mit seiner Perspektive 'Milieus praktisch“ geht es Hauschildt darum, „Handlungsspielräume auszuloten, damit vor Ort das Passende in Eigenverantwortung gefunden werden kann".

Im Raum der evangelischen Kirchen macht er sechs abgrenzbare Milieus aus. Diese Gruppen nehmen die kirchlichen Angebote verschiedenartig wahr, weil sie aus unterschiedlichen Lebenslagen kommen: Den „Hochkulturellen“ gefällt im Raum von Kirche insbesondere das anspruchsvolle kirchenmusikalische Angebot, wie die „Johannespassion“, den „Bodenständigen“ spricht eher die ‚traditionelle Hochzeit in weiß‘ an, die „Geselligen“ fühlen sich vor allem beim Kindergartenfest wohl, die „Kritischen“ mögen die gesellschaftskritische Aktionsgruppe, die „Mobilen“ schätzen den Technogottesdienst und die „Zurückgezogenen“ erinnern sich noch gut an die im Fernsehen übertragene Beerdigung von Prinzessin Diana, wenn sie alle gefragt werden: "Welche kirchliche Angebote haben Ihnen zugesagt?"

Statt Alter und vergleichbarem Einkommen verbinden die sechs Gruppen vor allem ihre gemeinsamen kulturellen Orientierungsmuster und Vorzüge. Hauschildt regt deshalb an, den eigenen Arbeitsalltag in der Gemeinde neu zu betrachten: „Welche Gruppen habe ich in meinen Veranstaltungen? Wo treffe ich auf Gemeinde- und Nicht-Gemeindemitglieder?“ Und er macht klar: Die unterschiedlichen Gruppen grenzen sich von einander ab, haben immer eine Art „Feindbild“. Daher sei es nicht zu erwarten, mit einem Angebot „alle Gruppen zu bedienen“. Dennoch könnten vor allem Symbole die unterschiedlichen Gruppen zueinander führen. Dies geschehe beispielsweise beim Abendmahl, wo Menschen die Grenzen ihrer eigenen Milieus gemeinsam überschreiten könnten.

Hauschildt will Pfarrerinnen und Pfarrern mit seinem Blick auf "Milieus praktisch" ein "Instrument bieten, das einem hilft, Aufgaben anders zu machen und mit erweitertem Handlungsspielraum zu arbeiten". Er plädiert für eine „Theologie des Milieus“, die sich dafür interessiert, für die jeweiligen Gruppen eine verständliche Sprache, passende Bilder und vermittlungsfähige theologische Anliegen zu entdecken. Aus dieser Perspektive ergänzen sich die gemeindebezogenen und die übergemeindlichen Angebote, denn sie erreichen jeweils unterschiedliche Zielgruppen, die zumeist nicht miteinander in Berührung kommen. Daher ermuntert Hauschildt die Pfarrerinnen und Pfarrer, untereinander dafür zu sorgen, dass "nicht alle Gemeinden das Gleiche anbieten". Mit der Brille für den Blick auf die Milieus im Raum von Kirche böte sich ein Instrument, solche Angebote zu entwickeln, so Hauschildt.

Text/Bild: hh
 

Literaturhinweis:
Milieus praktisch : Analyse- und Planungshilfen für Kirche und Gemeinde ; mit 6 Tabellen / Claudia Schulz/Eberhard Hauschildt/Eike Kohler, Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2008

 

Gäste aus dem Partnerkirchenkreis Magharibi in Tansania eingetroffen

Besuchsprogramm bis Mitte November
Gäste aus dem Partnerkirchenkreis Magharibi in Tansania eingetroffen

Detlef Pflaumbaum, Dieter Borchers, Reuben Mutashaga, Derrick Lwekika, Ulrich Gallwitz, Diederike Forster, Dieter Müller (v.l.))

KIRCHENKREIS In diesen Tagen freut sich der Ev. Kirchenkreis Recklinghausen über seine ökumenischen Gäste aus dem Partnerkirchenkreis Magharibi in der Region Bukoba Tansania.

Anlässlich der anstehenden Verabschiedung von Pfarrer Dieter Borchers in den Ruhestand sind District Pastor Derrick Lwekika, seine Frau Adelina und Reuben Mutashaga, der als Chronist arbeitet und Mitglied des Partnerschaftskomitees in Magharibi ist,  in den Kirchenkreis gekommen. 

In der Zeit vom 1.10. bis 14.11.2009 werden die Gäste über die Fortsetzung der Partnerschaft, die im nächsten Jahr seit 30 Jahren besteht, mit zahlreichen Gesprächspartner in den Gemeinden diskutieren. Weitere Vereinbarungen über die zukünftige Zusammenarbeit sollen gemeinsam entwickelt werden. Da sich den Gemeinden des Kirchenkreises vieles durch Gemeindefusionen verändert hat, sollen die Auswirkungen auf die Partnerschaftsarbeit in den Blick genommen werden.

Ausserdem steht der Strukturwandel im Ruhrgebiet und der Besuch von Schulen im Kirchenkreis Recklinghausen auf dem Besuchsprogramm.

Daneben werden die Auswirkungen des Klimawandels ein weiteres aktuelles Thema sein, z.B. die Frage, welche Auswirkungen der Klimaveränderung bereits gegenwärtig in Magharibi und in der Nord West Region Tansanias erkennbar sind ? 
Zum „Klima der Gerechtigkeit“, wird die Ausstellung der Vereinigten Evangelischen Mission (VEM) ab dem 25. Januar 2010 im Kirchenkreis Recklinghausen Limperstr. 15 eröffnet. An drei Standorten ist sie zu sehen: im Haus des Ev. Kirchenkreises Recklinghausen, in der Kirchengemeinde Oer-Erkenschwick und in Waltrop.

Text: dp/hh; Bild:hh

„In dieser Kirche habe ich schwimmen gelernt“

STUDIENFAHRT Schulreferat besuchte russische Metropolen
„In dieser Kirche habe ich schwimmen gelernt“

Der Pfarrer der Evangelischen Gemeinde St. Petersburg, Matthias Zierold, freut sich über die Gäste aus dem Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen.

KIRCHENKREIS – „In dieser Kirche habe ich schwimmen gelernt.“ Die 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Studienreise des Schulreferates des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen staunten in St. Petersburg nicht schlecht über diese Bemerkung einer russischen Dame vor der St. Petri Kirche. Nach der Oktoberrevolution wurde die größte lutherische Kirche Russlands mit 3.000 Sitzplätzen 1937 vom stalinistischen Terror endgültig entweiht, Pastor Paul Reichert und sein Sohn ermordet und die Gemeinde aufgelöst. Nachdem das Kirchengebäude über 20 Jahre als Lagerraum diente, ließ es Staats- und Parteichef Nikita Chrustschow 1962 zum Schwimmbad und Leistungszentrum mit Sprungturm, Duschen und Zuschauertribüne umbauen.

Heute ist die Stadtkirche wieder das lebendige Zentrum der 250 Gemeindeglieder, von denen viele mit ihrem Pfarrer Matthias Zierold ein aktives Gemeindeleben gestalten und in verschiedenen diakonischen Projekten engagiert sind. Dem Gebäude ist jedoch seine bewegte Vergangenheit anzusehen. Aus statischen Gründen konnte das Schwimmbecken nicht entfernt werden ohne die Kirche zu gefährden. Jetzt ist die Kirche ca. zehn Meter niedriger, da erst auf dem Beckenrand der neue Boden eingezogen werden konnte. Zudem bildet die ehemalige Zuschauertribüne nun die Empore. Im Raum unter dem Beckenboden bewunderten die Besucher aus unserem Kirchenkreis Kunstobjekte und Wandmalereien des bekannten amerikanischen Künstlers Matt Lamb. „Das sind unsere Katakomben“ erklärt Zierold nachdenklich, „sie erinnern an die Zeit der Verfolgung unserer Kirche“.

Auf dem Weg zum Bus überquert die Besuchergruppe direkt vor der Kirche den Newski-Prospekt, eine sehr belebte Straße mit luxuriösen Geschäften, amerikanischen Fast-Food-Ketten, teuren Autos und vielen gut gekleideten vorwiegend jungen Leuten. Nicht nur das Christentum, auch ein gewisser Wohlstand ist in diese wunderschöne Stadt zurückgekehrt.


Schulreferat Russlandreise 2009
Pfarrer Matthias Zierold erläutert den Besuchern mit Hinweis auf die Zuschauerränge, dass die evangelische St. Petri-Kirche bis 1992 als Schwimmbad genutzt wurde.

Mit dem Schiff ging die nächsten vier Tage die Reise nach Moskau weiter. Nach der Stadtbesichtigung, Fahrten durch die prachtvollen Metrostationen und einem Besuch des Kremls und des neuen Jungfrauenklosters kam der Pfarrer der Moskauer evangelischen Gemeinde, Fridtjow Amling, zu einem Gespräch auf das in der ehemaligen DDR gebaute Fluss-Kreuzfahrtschiff. Anschaulich führte er in die Orthodoxie ein, beschrieb die zarten ökumenischen Bemühungen zwischen der Russisch-orthodoxen und der Evangelischen Kirche und zeigte sich verwundert über die fast ausschließlich negative Berichterstattung der deutschen Presse über Russland. Die sozialen und politischen Bemühungen dieses riesigen Landes sollten seiner Meinung nach auch im Westen zur Kenntnis genommen und entsprechen gewürdigt werden.

Der Identitätsfindungsprozess des russischen Volkes ist am „Roten Platz“ augenscheinlich: Das zumeist von Touristen besuchte Lenin-Mausoleum liegt direkt dem, wegen der hohen Preise weitgehend von Russen verlassenem, Luxuskaufhaus GUM gegenüber. Ob Lenin das wohl zu Lebzeiten für möglich gehalten hätte? Die meisten Moskauer dagegen trifft man andächtig in der kürzlich aufgebauten orthodoxen Kirche gegenüber der Kremlmauer wieder.

So hatte vielleicht auch der Geburtstagskanon „Viel Glück und viel Segen“, den die Gruppe einer Teilnehmerin um Mitternacht auf dem „Roten Platz“ sang, symbolischen Charakter.

Text und Fotos: HSch
 

Materialien zur Kampagne gegen Kinderarmut

40 Ideen zum Spielen und Bewegen, Bauen und Basteln
Materialien zur Kampagne gegen Kinderarmut

Titelbild der Broschüre zur Kampagne gegen Kinderarmut

Glaubt man an Zufälle, an einen Plan oder einen Traum?
Oder wie kommt es, dass ein Kater eine Maus nicht
frisst und ein Wetterhahn plötzlich sprechen kann?
Hoch über der Stadt, knapp unter den Wolken,
kommen vier seltsame Wesen zusammen.
Gemeinsam verfolgen sie einen Plan:
Sie wollen einer immer grauer werdenden Welt,
in denen es vielen Menschen und den Tieren
nicht so gut geht, die bunten Ideen der Kinder
entgegen setzen. Dafür haben sie 40 Tage Zeit,
denn dann ist Ostern.
40 Tage auf dem Turm ist kein Fastenkalender,
aber Fast ein Kalender für Kinder und dies
nicht nur für die Fastenzeit.
Eingebettet in die Geschichte der Maus Adiva und
ihren Wegbegleitern findet man hier 40 Ideen
zum Spielen und Bewegen, Bauen und Basteln
sowie günstige und gesunde Rezeptideen.
Fast alle Ideen und Vorschläge sind schnell
umzusetzen, kosten nichts bis wenig Geld und
warten darauf gespielt, gebaut, gekocht oder
gebacken zu werden.
Wer Lust dazu hat, etwas mit anderen zu tun,
findet für 40 Tage Anregungen, Vorschläge und
alte und neue Ideen: Damit die Welt nicht grau bleibt! 

Das 130-seitige Buch ist zu günstigen Staffelpreisen zwischen 3 € und 5 € beim Amt für Jugendarbeit der EKvW zu erwerben:
Amt für Jugendarbeit der EKvW
Iserlohnerstr. 25
58239 Schwerte
Tel.: 02304/755-180
simone.hilgers@afj-ekvw.de

Staffelpreise:
1 Stk. 5 Euro
ab 5 Stk. je 4,50 Euro
ab 10 Stk. je 4,00 Euro
ab 20 Stk. je 3,50 Euro
ab 50 Stk. je 3,00 Euro
(zzgl. Versand)

Virtuelle Welten – zwischen Faszination und Unbehagen

TELEFONSEELSORGE Einblick erleichtert Einschätzung
Virtuelle Welten – zwischen Faszination und Unbehagen

Helmut Verboom (hinten rechts) und Stefan Kuck (vorne rechts) vom Computerclub Datteln haben Pfarrerin Gunhild Vestner und Dr. Werner Greulich sowie 31 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Telefonseelsorge Recklinghausen verschiedene virtu

KIRCHENKREIS – Das Internet prägt heute fast alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Diese virtuellen Welten haben auch Auswirkungen auf die Arbeit der Telefonseelsorge, die sich mit der veränderten Mediennutzung in der Gesellschaft auseinander setzt.

Seit Januar 2008 bietet die Telefonseelsorge Recklinghausen als eine von bundesweit 23 Telefonseelsorgestellen neben der Beratung am Telefon auch Chat-Beratung an. Der Chat ist durch ein spezielles Sicherheitsportal geschützt. Ein Chat muss gebucht werden und ist auf fünfzig Minuten begrenzt. 28 ausgebildete ehrenamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger arbeiten in der Chat-Beratung der Telefonseelsorge Recklinghausen mit. Sie haben sich nach mindestens zweijähriger Erfahrung mit der Beratung am Telefon für ihre Aufgabe im Chat speziell fortgebildet und werden durch Supervision und eigene Chat-Fortbildungen begleitet. Zudem werden neben der regelmäßigen Weiterbildung auch Workshops zur Chat-Beratung und Gespräche mit Experten zur Internetnutzung angeboten.

Im Jahr 2008 wurden 750 Chat-Beratungen durchgeführt. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass jeder eingebuchte Termin auch genutzt wird“, berichtet Pfarrerin Gunhild Vestner, Leiterin der Telefonseelsorge Recklinghausen. Die Ratsuchenden kommen vornehmlich aus dem Kreis Recklinghausen, aber auch aus dem deutschsprachigen Ausland, aus Skandinavien, Südamerika und Asien. Davon sind mehr als Zweidrittel Frauen. Über die Hälfte der Ratsuchenden ist jünger als dreißig Jahre. Und: Über den Chat können auch Gehörlose erreicht werden.

Die Chatberatung bietet für den Ratsuchenden ein hohes Maß an Anonymität. „Es geht leichter, über Themen zu schreiben als darüber zu reden. Aber es kommen auch schneller Emotionen rüber und man kommt sich ein Stück näher. Obwohl man die Person nicht sieht, hat man ein Bild vom Gegenüber“, beschreibt Gisela Potisch, ehrenamtliche Mitarbeiterin in der Telefonseelsorge und Chat-Beraterin, diese seltsame Spannung zwischen Distanz und Nähe. „Die Beratung erfolgt individuell der Person und der Situation angemessen. Es werden keine Checklisten abgehakt“, ergänzt ihre Kollegin Sabine Schmidt-Jünemann.

Der Chat zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten, die dieses Medium nutzen. Gerade Menschen, die vereinsamt sind, bewegen sich viel im Internet. Dabei ist der Chat mit vielen Sehnsüchten und Hoffnungen verbunden. Fragen zu Beziehungen und Partnerschaft spielen eine große Rolle. Viele Ratsuchende im Chat haben Traumatisierungen erlebt. Jeder zweite Ratsuchende thematisiert eine psychische Erkrankung. Dabei geht es um Depressionen, Selbstverletzungen, Essstörungen und sonstige psychische Erkrankungen. Deutlich häufiger Thema in der Chat-Beratung als am Telefon sind Gewalt und Suizid. Ein weiteres großes Thema sind Erziehungsfragen und damit verbundene Konflikte.

„Wenn man in die Internetberatung einsteigt, ist es wichtig, die Kontexte zu kennen“, meint Pfarrerin Gunhild Vestner. Aus diesem Grund haben sich 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge Recklinghausen im Rahmen einer Informationsveranstaltung in der Friedenskirche am Schiffshebewerk in Datteln über die verschiedenen Formen der virtuellen Welten und deren Auswirkung auf die Telefon- und Chat-Seelsorge informiert. Helmut Verboom und Stefan Kuck vom Computerclub Datteln führten sie durch die virtuellen Welten von „Counter Strike“„World of Warcraft“, „Second life“ und weitere unterschiedliche soziale Netze und Foren.

„Wenn das Spiel zum dominierenden Faktor wird, geht es in die Sucht über“, macht Dr. Werner Greulich, stellvertretender Leiter der Telefonseelsorge Recklinghausen, deutlich. Oft genug sorgen sich Eltern um ihre Kinder, die in der Welt der Computerspiele zu versinken drohen. Aus Panik ein Verbot auszusprechen, sei nicht der richtige Weg. Wichtig sei ein vernünftiger Umgang mit dem Medium und die Entwicklung einer guten Achtsamkeit. „Eltern sollten sich dafür interessieren, womit ihre Kinder sich beschäftigen“, sind sich alle Beteiligten einig.

Im August 2009 ist eine weitere Veranstaltung zu diesem Thema geplant. Dabei soll der Zusammenhang von Computerspielen und Sucht beleuchtet werden.
Weitere Informationen über die Telefonseelsorge Recklinghausen finden Sie im Internet unter www.telefonseelsorge-re.de.
Bild/Text: uka

 

Dem Wandel gestaltend begegnen

Kreissynode stimmt mit deutlicher Mehrheit für eine Fusion mit dem Nachbarkirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten
Dem Wandel gestaltend begegnen

Die Delegierten der Sommersynode im Plenum.

Was sich langfristig abzeichnet, nämlich eine negative Bevölkerungs- und die Kirchensteuerentwicklung, soll Kirchenkreise zukünftig nicht in die Handlungsunfähigkeit treiben. Daher sprachen sich mehr als zwei Drittel der Synodalen auf der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen am 6. Juni 2009 für eine Vereinigung mit dem Nachbarkirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten aus. Dieser Vorschlag wurde nun von einer Steuerungsgruppe aus beiden Kirchenkreise vorgelegt.
Im Jahr 2024 werden beide Kirchenkreise zusammen über ein Kirchensteueraufkommen verfügen, mit dem gegenwärtig der Evangelische Kirchenkreis Recklinghausen allein auskommt. „Was ist notwendig für einen lebensfähigen Kirchenkreis, welche gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen sollen gewährleistet werden?“, fragte Superintendent Peter Burkowski die Synodalen bei seiner Einbringung. Dazu habe man in der ausformulierten Konzeption des Kirchenkreises bereits Leitlinien und Orientierungsmarken gesetzt.

Beide Kirchenkreise haben auf den Rückgang der finanzielen Möglichkeiten in den letzten Jahren mit verstärkter Zusammenarbeit reagiert. Kooperiert wird auf der Verwaltungsebene und im Bereich der Dienste, wie bspw. der Kindergärten und der Mediothek. Zusätzliche Synergieeffekte seien durch eine Fusion sowohl in den funktionalen Diensten und der Besetzung von Pfarrstellen als auch im Bereich der Leitung zu erwarten. So käme man zukünftig mit einer gemeinsamen Superintendentur aus und könne bei knapperen Finanzmitteln den Mitarbeitern allein aufgrund der zukünftigen Größe mehr Möglichkeiten anbieten und damit Beschäftigung sichern.
Schon vor 100 Jahren bestand nur ein evangelischer Kirchenkreis in der Region. Nach großen Bevölkerungszuwächsen in den Nachkriegsjahren formierten sich beide Kirchenkreise im Jahr 1961 jeweils eigenständig.
Die Vereinigung der Kirchenkreise Gladbeck-Bottrop-Dorsten und des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen, so das Votum der Synodalen, soll möglichst bis 2012 vollzogen sein. In drei Wochen beschließt die Kreissynode in Gladbeck-Bottrop-Dorsten ebenfalls zu dieser Frage.

Finanzen
Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Pfarrer Günter Johnsdorf, erwartet insbesondere durch die Finanz- und Wirtschaftskrise in den kommenden Jahren einen deutlichen Rückgang der Kirchensteuern.
In den ersten vier Monaten des Jahres 2009 ging das Aufkommen an Kirchensteuern insgesamt nur um 2,3 Prozent zurück. Jedoch im Bereich der Kircheneinkommenssteuer zeigt sich der krisenbedingte Einbruch bereits mit über 10 Prozent. "Wir sollten uns so aufstellen, dass wir uns nicht von schlechten Nachrichten überraschen lassen", empfahl er den Synodalen. Demgegenüber seien durch die Einführung des freiwilligen Kirchgelds, der sog. "Gemeindespende", positive Entwicklungen zu verzeichnen. Auch das Stiftungsvermögen der Gemeinschaftsstiftung ‚ernten und säen‘ sei deutlich gestiegen. Im Hinblick auf die Debatte um die Vereinigung der beiden Kirchenkreise machte Pfarrer Johnsdorf deutlich: "Die sinkende Gemeindegliederzahl und die der weitere Rückgang bei den Kirchensteuern sind wesentliche Ausgangspunkte für die Fusionsüberlegungen."

Bericht des Superintendenten
Superintendent Peter Burkowski erinnerte in seinem Bericht an die Theologischen Erklärung von Barmen, deren 75-jähriges Jubiläum man derzeit feiere. Von dieser Erklärung ginge ein befreiender Anspruch nicht nur gegenüber dem totalitären Staat der Naziära aus. Die Erklärung riefe die Christen auch gegenwärtig zur Klarheit im Bekenntnis und Freiheit zum Handeln auf. So seien Christen gerufen, sich für eine „Wirtschaft im Dienst des Lebens“ einzusetzen. Denn: "Die Not armer Familien wird größer und sichtbarer. Gewinnsteigerungen und hohe Renditen dürfen nicht die einzigen Kriterien einer Ökonomie sein, die von Menschen für Menschen gemacht wird." Die Informationsbroschüre "Damit der Faden nicht reißt", die gemeinsam vom Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen und vom Diakonischen Werk im Kirchenkreis herausgegeben wird, zeige zu dieser Fragestellung Hintergrundinformationen und konkrete Hilfeangebote.
Ebenso trage man Verantwortung für die Schöpfung und die Klimagerechtigkeit im Rahmen ökumenischer Partnerschaften durch das Projekt „Energiebrücken“ mit dem Partnerkirchenkreis in Tansania, der gegenwärtig mit einer Delegation in Recklinghausen zu Besuch ist. Lokal und überregional habe man mit den Projekten „Grüner Hahn“ und "Zukunft einkaufen" einen Beitrag zur ökologischen Umorientierung eingebracht.
"Für die Zukunft wünschen wir uns, dass wir aktiv in die Zukunft hinein gestalten können, anstatt oft nur reagieren zu können", formulierte Superintendent Burkowski abschließend seine Hoffnung.

Text: hh, Bild: uk