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Ein Nachmittag mit „Swinging Brass“

MARL – KONZERT im Nachbarschaftszentrum Hüls-Süd - Zu einem Konzert mit der Formation „Swinging Brass“ lädt die Evangelische Stadt-Kirchengemeinde Marl ins Nachbarschaftszentrum Hüls-Süd an der Max-Reger-Straße ein. Am Sonntag, den 20. Januar 2013, bietet die Gruppe um Uwe Schmidt um 17 Uhr einen bunten Mix aus verschiedenen Stilen und Themen.
Ein Nachmittag mit „Swinging Brass“

Die Formation „Swinging Brass“ bei einem Konzert im vergangenen Jahr in der Philipp-Nicolai-Kirche in Recklinghausen-Süd.

Es werden Klassiker des Swing, Gospels in Bigband-Arrangements und ruhige Pop-Arrangements zu kirchlichen Liedern geboten. Kräftig und voll durch arrangierte Kirchenmusik sowie einige Soloeinlagen geben dem Programm eine große Vielfalt. 

Wie bereits im Jahr der Kirchenmusik 2012 konnte auch für das Jahr 2013 die Jazz-Trompeterin und Musikpädagogin Sinje Schnittker als Dirigentin gewonnen werden. Der Eintritt ist frei.

Bild/Text: uka

Erfreuliche Entwicklung

KIRCHENKREIS – STIFTUNG Erträge an kirchliche Kultur- und Bildungsprojekte - Der Stiftungsrat der kirchlichen Gemeinschaftsstiftung für Kirche und Diakonie „ernten und säen“ hat die Erträge aus dem Haushaltsjahr 2011 an Projekte aus dem Bereich der kirchlichen Kultur- und Bildungsarbeit übergeben. Die Vorsitzende des Stiftungsrates Dr. Ulrike Preuß berichtete über die erfreuliche Entwicklung der Stiftung mit einem derzeitigen Stiftungsvermögen von 680.000 Euro.
Erfreuliche Entwicklung

Erhielten einen Förderbeitrag für Projekte der kirchlichen Kultur- und Bildungsarbeit: Frank Knüfken (Referent für Kindertageseinr.), Ralf Dinand (EB) Elke Cernysev (Kirchenmusikdirektorin u. Kreiskantorin), Klaus-Dieter Hein, Frau Angelika Müller

Gefördert wurde mit einer Summe von 5.000 Euro das 4. Kirchliche Filmfestival, das vom 15. bis 17. März 2013 im Cineworld in Recklinghausen stattfindet. Einen Betrag von 1.500 Euro erhielten jeweils die Ausstellung „Mathe-Kings und Mathe-Queens“ des Referats für Kindertageseinrichtungen des Kirchenkreises und die Hertener Kantorei für die Aufführung des Messias von Georg Friedrich Händel im Rahmen der Hertener Musiktage 2012. Jeweils 1.000 Euro bekamen das Marler Weltzentrum für die Durchführung eines „Konzertes für Amazonien mit der Formation „Grupo del Sal“ und die Marler Geschichtswerkstatt für die Herausgabe des Buches „Ges(ch)ichtspunkte: Mach dir ein VESTes Bild von Marl“, insbesondere für einen Beitrag über Zuwanderung und Religionsgemeinschaften. Eine Spende von 4.000 Euro aus Herten wurde an vier Einrichtungen des Diakonischen Werkes in Herten und Westerholt-Bertlich weiter gegeben.

„Wir danken allen, die diese Ausschüttung ermöglicht haben und freuen uns, dass so unterschiedliche Projekte gefördert werden konnten“, sagte Dr. Ulrike Preuß.

Text/Bild: uka



„Unterwegs mit Gott ...“

RECKLINGHAUSEN/MARL - ALLIANZ-GEBETSWOCHE in Recklinghausen und Marl - – Zu Beginn des neuen Jahres lädt die Evangelische Allianz wieder zur Allianz-Gebetswoche ein. In der Zeit vom 14. bis 20. Januar 2013 werden in mehr als 25 Ländern Europas und darüber hinaus Christinnen und Christen sich zum gemeinsamen Gebet treffen, allein in Deutschland an ca. 1.100 Orten. Auch in Recklinghausen und Marl veranstaltet die dortige Evangelische Allianz die Gebetswoche. Sie steht in diesem Jahr unter dem Thema „Unterwegs mit Gott ...“ und wurde von den nationalen Evangelischen Allianzen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorbereitet.

In Recklinghausen beginnen die Abende von Montag bis Donnerstag jeweils um 20 Uhr. Den Anfang macht Bodo Laux am Montag, 14. Januar 2013 in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) Recklinghausen-Nord in der Münsterlandstr. 24. Den Dienstagabend gestaltet Friedhelm Peters in den Gemeinderäumen der Evangelisch-Methodistischen Kirche an der Limperstr. 34. Udo Nikutta führt durch den Mittwochabend im Matthäus-Haus in Hochlar. In den Räumen der Christusgemeinschaft (CVJM) Oer-Erkenschwick an der Beethovenstraße findet der Donnerstagabend mit Arno Schmidt statt. Zu einem besonderen Jugendabend lädt Jakob Lanket am Freitag, 18. Januar um 19 Uhr in die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Recklinghausen-Süd ein. Am Samstagmorgen folgt um 9.30 Uhr ein Gebetsfrühstück im Gemeindezentrum „Arche“ am Quellberg. Zum Abschluss der Woche hält Benjamin Alvarez aus Gelsenkirchen am Sonntag, 20. Januar um 11 Uhr einen Gottesdienst in der Philipp-Nicoali-Kirche.

Die Abende beginnen in Marl jeweils um 20 Uhr, am Freitag um 19 Uhr. Eröffnet wird dort die Gebetswoche am Dienstag, 15. Januar 2013 in der Stadtmission, Gustav-Freytag-Str. 7 mit Pfarrer Martin Giesler. Durch den Mittwochabend in der Gemeinde Gottes in der Kinderheimstr. 7 führt Prediger Martin Dopatka von der Evangelisch-Lutherischen Gebetsgemeinschaft. Der Donnerstagabend findet mit Pastor Gert Höhne von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in den Räumen der Evangelisch-Lutherischen Gebetsgemeinschaft, Am Gänsebrink 7statt. Ein Jugendteam mit Marco Fischer von der Gemeinde Gottes lädt am Freitagabend in die Friedenskirche der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde, Bergstr. 138 ein. Den Abschluss bildet am Sonntag, 20. Januar 2013 um 11 Uhr ein gemeinsamer Gottesdienst mit Pfarrer Ulrich Walter in der Auferstehungskirche an der Westfalenstraße.

Die Evangelische Allianz besteht seit über 165 Jahren und ist eine weltweite Bewegung, in der sich Christinnen und Christen, unabhängig von ihrer Kirchenzugehörigkeit zusammen finden. Neben missionarischen Aktionen setzt sich die Evangelische Allianz auch für diakonische und gesellschaftspolitische Anliegen ein.

Text: uka

Das neue Halbjahresprogramm 1/2013 von Kirche und Kino startet im Januar 2013

RECKLINGHAUSEN - Zum diesjährigen Holocaustgedenktag zeigt die Initiative Kirche und Kino im Januar „Der deutsche Freund“ von Jeanine Meerapfel . Die filmische Erzählung erstreckt sich über viele Jahre und verschiedene Orte; sie bewegt sich anhand ihrer Hauptprotagnisten, Friedrich und seiner Freundin Sulamit, zwischen Deutschland und Argentinien.
Das neue Halbjahresprogramm 1/2013 von Kirche und Kino startet im Januar 2013

Kai Uwe Theveßen, Liesel Kohte, Joachim van Eickels, Ralf Dinand, Marc Gutzeit, Michael Kleinschmidt, Thomas Damm (v.l.)

Hintergrund der Geschichte ist die Tatsache, dass jüdische Emigranten während des Faschismus in Deutschland Zuflucht nach Argentinien nahmen. Nach 1945 zogen sich ebenfalls alte Nazis dorthin zurück. „Der Film ist eine spannende Geschichte“, berichtet Ralf Dinand.

Mit dem Februarfilm Angel’s Share präsentiert die Initiative zum fünften Mal einen Film des sozial ambitionierten Regisseurs Großbritannien, Ken Loach. Die Geschichte spielt in einem einfachen Milieu, in dem Robbie zur Strafe eine gemeinnützige Arbeit verrichten muss. Mit drei Gleichgesinnten teilt er die Vorliebe für Whisky. Gemeinsam machen sie sich auf, Fässer des teuersten Malt Whisky in den schottischen Highlands zu suchen, um ihre finanziellen Probleme loszuwerden. Dieser Film sei „vielleicht der warmherzigste von Ken Loach“, sagt Pfarrer Thomas Damm.

Für das mittlerweile 4. Kirchliche Filmfestival vom 15.-17. März 2013 wird derzeit noch am Programm gearbeitet, das Ende Februar feststehen soll, erzählt Liesel Kohte. Bereits jetzt schon ausgemacht sei, zum Weltgebetstag der Frauen, am 17. März um 17 Uhr, wieder einen Film zu Migrationsfragen zu zeigen. Joachim van Eickels freut sich, dass erstmals Filme zum Festival eingereicht wurden. „Dies zeigt, wir werden wahrgenommen.“

Im April steht ein skandinavisch-französischer Film mit dem Titel „Sons of Norway“ auf dem Programm, der sich um Trauerarbeit im Rahmen einer Vater-Sohn-Beziehung dreht. Infolge eines tödlichen Unfalls seiner Mutter erleben der 12-jährige Nikolai und sein Althippie-Vater Magnus schrille Formen der Rebellion. Gemeinsam verbindet sie ihre Begeisterung für Punkmusik.

„Wie auf demokratische Weise auf einen Diktator eingewirkt wird“, so Joachim van Eickels, führt der Film „No (Adios Senor Pinochet)“ am 15. Mai vor Augen. Der Film erzählt von einer mit knappen Mitteln ausgestatteten Werbekampagne zu Volksabstimmung in Chile im Jahr 1988, die zum Sieg der demokratischen Bewegung führte. Die Story basiert auf historischen Tatsachen.

„Eine unglaubliche Geschichte, die gut bebildert ist, mit dramatischen Elementen“, so Thomas Damm, stellt den Plot des Junifilms von Kirche und Kino mit dem Titel „Lachsfischen im Jemen“: Der Lachszuchtexperte Dr. Alfred Jones soll für einen Scheich im Jemen nordeuropäische Lachse in der Wüste züchten. „Der Film passt gut in unser Programm und eignet sich gut zur Diskussion“, so Thomas Damm.

Kai Uwe Theveßen, Theaterleiter des Kinos Cineworld in Recklinghausen, freut sich weiterhin über die durchschnittlich 100 Besucher der Filmvorführungen von Kirche und Kino, in denen stets Michael Kleinschmidt vom Institut für Kino und Filmkultur (Köln/Wiesbaden) eine Einführung gibt und anschließend zur Diskussion einlädt.

Text/Bild: hh

Gedanken zur Jahreslosung 2013: Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. (Hebr. 13,14)

von Assessor Frank Rüter
Gedanken zur Jahreslosung 2013: Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. (Hebr. 13,14)

Assessor Frank Rüter (Bild: uka)

Die Jahreslosung können wohl diejenigen am besten nachvollziehen, die in ihrem Leben schon oft umgezogen sind. Den Wunsch nach Beheimatung, nach Zuhause, nach dem Wissen, wohin man gehört, können aber auch die nachvollziehen, die ein Leben jenseits von Umzügen gestaltet haben. Jeder Mensch möchte sich in dieser Welt beheimaten und einrichten. Die Jahreslosung erinnert daran, eine kritische Distanz zur Welt, in der ich lebe, zu wahren. Die Welt ist nicht so, wie sie sein sollte. Daher brauchen wir Christen den Abstand, das andere Verstehen, mit der wir auf diese Welt zugehen. In den Abschiedsreden sagt Jesus zu seinen Jüngern: „Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.“

Als Christ bin ich nicht heimatlos. Daran erinnert uns die Jahreslosung. Unser ganzes Leben führt mich auf den Weg nach Hause, zu einem Zuhause bei Gott. Und trotzdem behalte ich die Bodenhaftung. Ich kehre der Welt nicht den Rücken. Ich fliehe nicht aus dieser Welt, denn ich will versuchen, diese Welt menschlicher zu machen. Und das schaffe ich, wenn ich nicht mit der Welt eins werde, in ihr aufgehe. Ich stehe auf dieser Welt und rage schon ein wenig in den Himmel hinein.

Im letzten Buch der Bibel steht ein wunderbares Bild, in das die Jahreslosung eingebettet ist, denn dort wird eine Vision von der zukünftigen Stadt beschrieben.

„Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabgekommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.“ (Offenbarung 21,1-4)

Diese Worte gehen tiefer und eröffnen eine Perspektive für das Jahr 2013. Sie sind zugleich der Horizont, der mein Leben bestimmt. Horizont – das ist ein Wort mit zwei Bedeutungen. Der Horizont ist immer das Ziel, das ich gerade noch mit den Augen erreiche. Christen leben mit einem Ziel vor Augen, das wir nicht aus eigener Kraft erreichen können, das wir aber erreichen werden, weil Gott uns entgegenkommt. Der Horizont ist zugleich der Himmel, unter dem ich lebe. Das Reich Gottes, das Johannes für das Ende der Zeiten beschreibt, hat mit Jesus schon unter uns angefangen.
Dieses Reich Gottes, von dem die Jahreslosung spricht, ist eine Verheißung, auf die ich hoffen und vertrauen möchte. Ein Ziel, das mir Kraft gibt. Das Reich Gottes ist zugleich Wirklichkeit: Mit Jesus hat das Reich Gottes schon begonnen, mag es auch klein sein wie ein Samenkorn. Oft sind es winzige Spuren, an denen man Gottes Wirken erkennt.
Martin Luther King hat einmal so formuliert: „Ich möchte, dass ihr wisst: Wir werden Gottes Reich erreichen. Daher bin ich heute glücklich. Ich mache mir über nichts Sorgen. Meine Augen haben die Herrlichkeit des kommenden Herrn gesehen.“ Und das Reich Gottes ist Aufgabe: Auch wenn Christen es nicht allein verwirklichen können, sind sie doch zur Mitarbeit aufgefordert.

Die Jahreslosung erlaubt eine neue Perspektive – für das Jahr, das vor uns liegt, für jeden Tag und das ganze Leben. Wir ragen in den Himmel. Dadurch wird das, was uns oft so wichtig oder auch so bedrückend schwer und groß erscheint, eine andere Perspektive, einen anderen Maßstab bekommen. Weil wir von Gott herkommen, dürfen wir darauf vertrauen, dass unsere „zukünftige“ Heimat bei Gott ist. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes und ein gesundes Jahr 2013.

Einen nachweihnachtlichen Gottesdienst in einem echten Stall …

konnten Hertener Christen am 30.12.2012 erleben. Mehr als 160 Besucher konnten die Pfarrer Gerhard Fliß (St. Antonius)und Pfarrer Bernhard Stahl (Ev. Kirchengemeinde Herten) an diesem Sonntagnachmittag zum ökumenischen Gottesdienst auf dem Bauernhof Feldhaus in Herten begrüßen.
Einen nachweihnachtlichen Gottesdienst in einem echten Stall …

Bild: halloherten-Fotograf Heinz-Jürgen Bourichter

In einem Stallgebäude direkt hinter der Kälberaufzucht wurde noch einmal die Weihnachtsgeschichte gelesen und weihnachtliche Lieder gesungen. Auf Strohballen waren Krippenfiguren aufgebaut, die natürlich vor allem die Kinder in ihren Bann zogen.
Im Anschluss an den Gottesdienst servierte Familie Feldhaus Stollen, Kakao und Glühwein für die anwesende Gemeinde. Schon seit vielen Jahren stellt die Familie ihren Hof für diese nachweihnachtliche Andacht zur Verfügung. Schön, wenn es auch zur nächsten Weihnacht heißt: Einladung zum Gottesdienst am Stall!

Text:bs

Kulturprogramm aller evangelischen Kirchen und Institutionen in Marl

MARL - Flyer zum Download - Mit dem neuen Jahr bringt die Ev. Stadt-Kirchengemeinde Marl ein neues Programm auf den Weg: Ein übergreifendes und variationsreiches Kulturprogramm aller evangelischen Kirchen und Institutionen in Marl.
Kulturprogramm aller evangelischen Kirchen und Institutionen in Marl

esm-Flyer 2013

Eingeladen sind natürlich alle Menschen über die Stadt und die Konfession hinaus! Den 6-spaltigen Flyer, der die Monate Januar bis März 2013 umfasst, gibt es auch in gedruckter Version in allen Kirchen und Gemeindehäusern, im Gemeindebüro und im Kirchenkreis. 

esm-Kultur-Flyer 2013 (pdf) Link zum Download des esm-Flyers


Eugen Drewermann in der Christuskirche: Geschichten gelebter Menschlichkeit

RECKLINGHAUSEN - Veranstaltung der Ev. Akademie Recklinghausen - Am Mittwoch, dem 16. Januar 2013, um 19.00 Uhr, spricht Prof. Dr. Eugen Drewermann aus Paderborn in der Christuskirche, Limperstr. 13, Recklinghausen, zu der Thematik "Geschichten gelebter Menschlichkeit oder: Wie Gott durch Grimm’sche Märchen geht". Märchen vermitteln tiefe Weisheiten, auch über Gott. Gott und die Gerechtigkeit sind Thema der Grimm’schen Märchen, die Eugen Drewermann auslegt.
Eugen Drewermann in der Christuskirche: Geschichten gelebter Menschlichkeit

Eugen Drewermann; Bild: Holger Jacoby (honorarfrei)

 Über Gott kann man viel sagen, doch entscheidend ist, was jemand tut, meint die Geschichte „Der Arme und der Reiche“. Der „Schneider im Himmel“ konterkariert auf humorvolle Weise die unheilvolle Strafgerechtigkeit in Ethik und Justiz und kommt der Aufforderung der Bergpredigt nahe, nicht über Menschen zu Gericht zu sitzen. Die Geschichte vom „Sterntaler“-Mädchen zeigt dagegen etwas von Gottes Art zu richten als eine Belohnung des Guten durch sich selbst. Die Geschichte von den „Drei Sprachen“ spricht von Gott, indem sie ironischerweise jemanden zum Papst krönt, der die Sprache der Tiere versteht und ihr folgt. 

Der Theologe und Psychotherapeut Eugen Drewermann setzt sich dieses Mal mit Märchen auseinander, die
erzählen, was es heißt, gütig und gerecht, also menschlich zu handeln.

Eintritt: 10,00 EUR, ermäßigt 5,00 EUR,
für Mitglieder der Ev. Akademie frei

Vorverkauf:
• Buchhandlung Musial
Münsterstrasse 17, 45657 Recklinghausen
Tel.: 0 23 61/18 12 49
• Geschäftsstelle der Akademie
Limperstraße 15, 45657 Recklinghausen
Tel.: 0 23 61/20 61 04 (ab Montag vormittags)

Schulreferat zeigt Ausstellung „Weltethos" in der Städtischen Realschule Herten

HERTEN In der Vorweihnachtszeit 10.12.-20.12.2012 wird die Ausstellung „Weltethos - friedlich in der einen Welt leben“ in der Pausenhalle der Städtischen Realschule Herten Paschenberg gezeigt. Die Ausstellung geht von der These aus, dass der Friede unter den Weltreligionen Voraussetzung für den Weltfrieden ist: Kein Weltfriede ohne Religionsfriede. Anhand ethischer Aussagen der einzelnen Religionen werden verbindende Werte und ethische Aussagen des Judentums, Christentums, Islams, Hinduismus, Buddhismus und der Chinesischen und Afrikanischen Religion aufgezeigt.
Schulreferat zeigt Ausstellung „Weltethos" in der Städtischen Realschule Herten

Schüler zeigen afrikanische Trommel, Buddha-Statue, jüdischen Seder-Teller und ein Kruzifix.

Die Schüler der Religionsgruppe des 9. Jahrgangs des Schulreferenten Holm Schüler haben sich intensiv mit den ethischen Aussagen der einzelnen Weltreligionen auseinandergesetzt. Die Schüler waren über die vielen Gemeinsamkeiten überrascht. In der Schule leben und lernen die Schüler verschiedener Weltreligionen friedlich zusammen. Mit der Ausstellung will die Religionsgruppe aufzeigen, dass die Religionen in ihrem Kern zum Frieden in der Welt, zu Gerechtigkeit unter den Menschen und zu einem verantwortungsvollem Umgang mit der Schöpfung aufrufen. Oft werden Religionen natürlich auch - wenn sie fundamentalistisch ausgelegt werden- als Begründung von Gewalt und Kriegen missbraucht. Dabei gibt es in allen Religionen die „Goldene Regel“ für ein menschliches Miteinander.

Christen finden sie im Matthäusevangelium und bei Lukas: „Behandle anderen Menschen so, wie Du selbst behandelt werden willst“. Die von dem bekannten Theologen Hans Küng erarbeitete Schautafeln der Ausstellung stellen die ethischen Aussagen der Weltreligionen und die daraus entstehenden Konsequenzen für das Handeln in der modernen Gesellschaft dar. Afrikanische Masken, Buddha-Figuren, jüdische Gebetsriemen, christlich Kruzifixe, islamisch Gebetsteppiche und viele andere Kultgegenstände füllen die Glasvitrinen des Gymnasiums und verdeutlichen das religiöse Leben der Religionen. Die einzelnen Gegenstände wurden von den Schülern mit erklärenden Texten versehen. 

Holm Schüler: "Schon beim Aufbau der Ausstellung gab es intensive Diskussionen mit zufällig vorbeikommenden Schülern. Über diese Ausstellung können sie ihre religiösen Fragen und ihre - oft verzweifelte Suche- nach Lebenssinn und Glauben mit anderen zur Sprache bringen. Schon deswegen lohnt sich der Besuch der Ausstellung". Die gesamte Ausstellung mit den zahlreiche, sehr ansprechenden Kultgegenständen kann in der Mediothek des Kirchenkreises ausgeliehen werden.

Bild/Text: hs

Multitouchtable im Eigenbau für die Bildungsarbeit

KIRCHENKREIS – Im Haus des evangelischen Kirchenkreises haben Besucher jetzt die Möglichkeit, Informationen an einem großen „Multitouch-table“ (Berührungstisch) abzurufen. „Oberflächen, die man berühren kann, verändern die Lern- und Bildungswege“, begründet Pfarrer Dr. Hans Hubbertz seine Initiative zum Bau des multimedialen Infotisches.
Multitouchtable im Eigenbau für die Bildungsarbeit

(v.l.) Dirk Scharrelmann (SZ GmbH), Pfarrer Dr. Hans Hubbertz (Industrie- und Sozialpfarrer), Ralf Dinand (Referent für Erwachsenenbildung), Pfarrer Frank Rüter (Assessor) und Oliver Hermanns (IT-Administrator).

„Durch berühren, verschieben, vergrößern oder drehen, können Inhalte im Detail betrachtet werden. Bei Kirchenführungen etwa kann man sich Details der Kirchenfenster auf dem Touchtable vergrößern und Einzelheiten erkennen.“ 

Vorbild des digitalen Informationstisches sind die Benutzeroberflächen, wie man sie aus den neuen Smartphones oder Tablets kennt: Die Bedienung erfolgt durch Berühren des Bildschirms. In Großformaten sind die Touchtables, wie sie zum Beispiel bei Unternehmen oder in Museen eingesetzt werden, kaum bezahlbar. Dass es auch preiswerter geht, hat jetzt Dr. Hans Hubbertz, Industrie- und Sozialpfarrer im Kirchenkreis in Zusammenarbeit mit IT-Administrator Oliver Hermanns ausgetüftelt: Ihr Touchtable Marke Eigenbau kostet etwa rund 3.700 Euro. Als Bildschirm dient ein normales LCD-TV-Gerät, geschützt durch Sicherheitsglas und eingefasst in einen 55 Zoll Rahmen. Die PC-Oberfläche basiert auf einem Standard Windows 7 Programm. Das massive Metallgestell für den Tisch hat die SZ Schacht- und Streckenausbau GmbH aus Recklinghausen gesponsert. An den Kosten beteiligt sich auch die evangelische Bildungsarbeit im Kirchenkreis.

Gruppen von bis zu sieben Personen können mit den zwölf Touchpoints (Berührungspunkten) gleichzeitig an dem Tisch arbeiten. Er ist nutzbar für Bildmaterial, für Texte, aber ebenso für Toninformationen und Filme. „Reisegruppen können hier Stadtpläne studieren, Routen planen, oder Sehenswürdigkeiten einordnen, es gibt vielfältige Nutzungsmöglichkeiten“, findet auch Ralf Dinand von der evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis. Der Multitouchtable steht im Foyer des Hauses des Kirchenkreises in der Limperstraße in Recklinghausen.

Text/Bild: wol

Der Tisch wurde kürzlich auf der wisnet-Tagung an der Fernuniversität Hagen als Beispiel für innovative Bildungsarbeit vorgestellt.

Grimme-Preisträger Gerald Baars sprach vor Schulleitern

RECKLINGHAUSEN Die Veränderung unserer Medienlandschaft und die Einflüsse der Medienkonzerne bei der Präsidentschaftswahl in den USA standen im Mittelpunkt des Referates von Gerald Baars. Der jetzige Leiter des WDR-Studios Dortmund, Gründungschef von Eins Live und langjähriger Leiter des ARD-Studios New York sprach vor Schulleiterinnen und Schulleitern auf dem zur Tradition gewordenen ökumenischen Empfang im Haus des Kirchenkreises.
Grimme-Preisträger Gerald Baars sprach vor Schulleitern

Gerald Baars beim Schulleiterempfang 2012

Nach einem Grußwort von Propst Jürgen Quante und Superintendent Dietmar Chudaska beklagte der Referent die zurückgehende integrative Funktion des Fernsehens. Früher bildeten zum Beispiel Gassenhauer-Krimis wie Stahlnetz eine Kommunikationsgrundlage für Gespräche in der Familie und auf der Arbeit. Die Vielfalt der Programmanbieter und das Überangebot an Programmen verhindere dies heute. 

Den Erfolg der Andachten auf Eins Live „Von Nix kommt nix“ begründete er mit dem Konzept und der Mitarbeiterschaft. Die Frage war für die Programm-Macher nicht, wie sie eine theologische Botschaft transportieren können. Sie haben von den Jugendlichen her gedacht: Welche Fragen und Probleme haben junge Menschen und welche theologische Antwort wird ihnen gerecht. Damit die Redakteure altersmäßig ihrer Zielgruppe nahe bleiben, werden sie nach fünf Jahren mit einer anderen Aufgabe betraut.

Die Frage, welches Studium Schulleitern ihren Schülern empfehlen sollten, die als Redakteure zum Fernsehen wollen, beantwortete Baars unkonventionell: Journalistische Studiengänge seien weniger zu empfehlen. Es werden Fachleute gebraucht, die auf einem Gebiet sachkundig sind, akut z.B. Absolventen des Studienganges Islamwissenschaften.

Als kleines Geschenk bekam Gerald Baars vom Schulreferenten Holm Schüler die Broschüre „Karibu! Komm ich zeige dir Afrika“ als Erinnerung an eine gemeinsame Reise zur Weltkirchenkonferenz in Nairobi und Vertretern des ANC in Tansania, die beide ehemalige als Mitarbeiter des Informationszentrums Dritte Welt Dortmund 1975 unternommen haben. Musikalisch umrahmt wurde die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung von Gert Hofmann am Klavier.

Bild/Text: hs

Katrin Göckenjan wurde zur neuen Superintendentin in Recklinghausen gewählt

RECKLINGHAUSEN Die Synodalen auf der heutigen Kreissynode in Recklinghausen haben Katrin Göckenjan aus Gelsenkirchen-Buer zur neuen Superintendentin gewählt. Sie erhielt 72 von 128 abgegebenen Stimmen, bei einer ungültigen Stimme und drei Enthaltungen. Auf Heike Hilgendiek aus Villigst entfielen 52 Stimmen.
Katrin Göckenjan wurde zur neuen Superintendentin in Recklinghausen gewählt

Katrin Göckenjan kann sich über das große Vertrauen der Mehrzahl der Synodalen freuen.

Wahl einer neuen Superintendentin, Finanzen und Maßregelvollzug

Katrin Göckenjan wird neue Superintendentin im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen

Im Mittelpunkt der spannenden Kreissynode am 24. November 2012 stand die Besetzung der Superintendentenstelle. Im Besetzungsverfahren hatten sich zwei Kandidatinnen herauskristallisiert, nämlich Pfarrerin Katrin Göckenjan (50) aus Gelsenkirchen-Buer und Pfarrerin Heike Hilgendiek (52), Landessozialpfarrerin aus Villigst. Beide Kandidatinnen hielten zuvor zwei Predigtgottesdienste mit anschließendem Nachgespräch in der Christuskirche in Recklinghausen. Auf der Kreissynode stellten sie sich den Mitgliedern des kreiskirchlichen Parlaments zur Wahl. Göckenjan setzte in ihrer Vorstellung einen klaren Akzent auf das Thema Leitung. Hilgendiek positionierte sich den Delegierten stärker mit inhaltlichen Schwerpunkten, beide Bewerberinnen verfügen über Auslands- und Leitungserfahrungen. 
69 Stimmen waren erforderlich, um zur neuen Superintendentin gewählt zu werden. Dies gelang Pfarrerin Göckenjan bereits im ersten Wahlgang. Sie konnte mit 72 von 128 Stimmen die deutliche Mehrheit der Stimmen auf ihre Seite bringen; auf Pfarrerin Hilgendiek entfielen 52 Stimmen, bei einer ungültigen Stimme und drei Enthaltungen. Der Amtsantritt der neuen Superintendentin wird voraussichtlich in drei Monaten erfolgen. 

Finanzen
Zwar konnte der Vorsitzende des Finanzausschusses, Pfarrer Günter Johnsdorf, den Synodalen ein Kirchensteueraufkommen vermelden, das über den Erwartungen lag. Dieses vorübergehende Plus sei jedoch allein den zurückliegenden konjunkturellen Zuwächsen zu verdanken und kein grundsätzliches Entwarnungssignal. Vor allem der demografisch bedingte Rückgang evangelischer Erwerbstätiger gebe weiterhin Anlass, sich „sich mittel- und langfristig auf eine negative Tendenz beim Kirchensteueraufkommen einzustellen“. Mit Blick auf die zukünftigen Risiken empfahl Johnsdorf daher, die gemeinsamen Rücklagen zu stärken und Vorsorge zu betreiben. „Keine Gemeinde soll ins Minus rutschen“, sagte Johnsdorf. Die Kreissynode folgte diesem Votum in allen Haushaltsbeschlussfassungen und gab grünes Licht für den Haushaltsplan des Kirchenkreises für 2013 mit Einnahmen und Ausgaben von 15.008.000 €.

Maßregelvollzug
Zur von der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen geplanten Errichtung eines Standorts für forensische Psychiatrie in Haltern erläuterte Pfarrer Thomas Jarck, Krankenhausseelsorger am Prosper-Hospital in Recklinghausen, die Bedeutung der jüngsten Stellungnahme der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen. Die Landessynode hatte eine klare Position bezogen und für weitere, dezentralisierte Standorte des Maßregelvollzugs plädiert: „Der Maßregelvollzug ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Dieser Herausforderung darf sich keine Region Westfalens entziehen“, heißt es in der Stellungnahme. Diese Auffassung unterstützte Jarck: „Es gilt, die schwierige Aufgabe zu bewältigen, einen vermittelnden Weg zu finden zwischen berechtigten Sicherheitsinteressen und einem Recht auf Information der Bevölkerung, der unbestritten notwendigen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe des Maßregelvollzugs und dem Recht auf Wahrung der Würde und einer Perspektive durch Therapie der psychisch kranken Straftäter und –täterinnen“. Daher sei eine kirchliche Beteiligung in sog. Planungsbeiräten anzustreben, die ein geeignetes Instrument seien, um die schwierigen Vermittlungsaufgaben umzusetzen. Die Kreissynode schloss sich der Stellungnahme der Landessynode der EKvW zur Errichtung weiterer Standorte für den Maßregelvollzug in NRW an. 

Text: hh/Bild:  uka

Schuld, Buße und Umkehr

RECKLINGHAUSEN Ein Vortrag von Matthias Drobinski (München) in der Gustav-Adolf-Kirche in Recklinghausen beim Empfang des Evangelischen Kirchenkreises zum Buß- und Bettag - „Schuld, Buße und Umkehr – Was die christlichen Kirchen in einer säkularen Welt zu sagen haben“, lautete der Titel der ‚Zeitansage und Einmischung‘ des Empfangs zum Buß- und Bettag im Evangelischen Kirchenkreise Recklinghausen. Diese schwergewichtige Themenstellung wusste der Gastredner von der Süddeutschen Zeitung, Matthias Drobinski, für die zahlreichen Gäste aus Politik, Kirchen und Gesellschaft in höchst anregender Weise zu stemmen.
Schuld, Buße und Umkehr

Der SZ-Journalist Matthias Drobinski entfaltete die schwergewichtige Themenstellung von Schuld, Buße und Umkehr

Drobinski griff dazu den Rücktritt des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff auf. Seitens der Gesellschaft und ihrer Medien zeige sich im Falle Wulff, dass „an die Stelle der Vergebung das Gnadenlose getreten ist: Wir suchen weiter und wir werden finden. Das war schlecht für die öffentliche Kultur eines Landes, die auch davon lebt, dass ihre zivilreligiösen Mechanismen von Buße und Vergebung, von Bekenntnis, Reue, Umkehr und Neuanfang funktionieren“, hob Drobinski kritisch hervor.

Bei Wulff habe der Bußakt und die Vergebung nicht funktioniert, weil „aus der Buße, bei der ein Sünder sich seiner Macht und seines Stolzes entledigte, die Wulff’sche Selbstentlastung geworden war: Schon gut, ich entschuldige mich für das, was ihr über mich herausbekommen habt.“ Wullf habe nicht um Entschuldigung gebeten, sondern versucht, sich selber zu entschuldigen. Er habe damit den Bußakt für seine Zwecke in verflachender Weise „banalisiert und für seine Zwecke instrumentalisiert“ und ihm dadurch seinen Sinn genommen. Historisch bedeutsame Bußakte, wie zum Beispiel den Kniefall Willy Brandts 1970 in Warschau, seien, so Drobinski, „Akte der Menschenwürde. Sie geben den Opfern und ihren Nachkommen Achtung zurück. Sie dienen der Vergewisserung, dass staatliches Handeln nicht moralfrei ist. Sie zeigen die Grenzen staatlicher Gewalt und derer, die sie ausüben.“ 

Die bei Wulff sichtbar gewordene Selbstentschuldungstendenz sei die andere Seite einer eigentlich positiven Entwicklung, beschrieb Drobinski. Die Psychologie und ihre Erkenntnisse über lebensgeschichtliche Prägungen und Abhängigkeiten biete für „alles Falsche, was wir tun, für alle Schuld, die wir auf uns laden, eine Erklärung“. Diese wirke jedoch zuweilen als Selbstentschuldigung, die Schuldverstrickung verleugne. „Der Selbstoptimierungswahn, der sich in den vergangenen Jahren doch arg verbreitet hat, der hat genauso wie die Selbstentschuldigungstendenz seine Wurzel in der Schuldvergessenheit“, präzisierte Drobinski. Der Mensch entkäme jedoch seiner Schuldgeschichte nicht: „Wir verdrängen Anderes, bauen unsere Häuser nicht auf unbewohntem Boden, essen Ausgerissenes und Getötetes, konkurrieren um Sozialränge und Sexualpartner.“ Glücklich sei derjenige, der diese für ihn selbst unlösbare Unausweichlichkeit vor Gott bringen könne. In diesem anerkennenden Schuldbewusstsein stecke das Potential für Unterbrechungen, Veränderungen und Neuanfänge. „Die Rede von der unausweichlichen Schuld, aber auch der immer wieder geschenkten Vergebung ist ein Dienst an der ganzen Gesellschaft“, formulierte Drobinski.

Das Publikum verfolgte die Überlegungen des Gastredners voller Spannung und stieg danach ein in ein angeregtes Gespräch mit dem Referenten. Diskutiert wurde die Bedeutung der Frage von Schuld, Buße und Umkehr in der Debatte um die geplante Forensik in Haltern, die Einschätzung des Rücktritts von Margot Käßmann, die Rolle der Medien in der Wahrnehmung öffentlicher Personen, die Frage der Glaubwürdigkeit der Politiker.

Musikalisch wurde der Abend von Pfarrer Gert Hofmann stimmungsvoll am Klavier begleitet.

Matthias Drobinski (*1964) studierte Geschichte, katholische Theologie und Germanistik in Gießen und Mainz, absolvierte seine Ausbildung an der Hamburger Henri-Nannen-Journalistenschule, war seit 1993 Redakteur bei "Publik-Forum" und ist seit 1997 bei der SZ in der Redaktion Innenpolitik zuständig für Religionsgemeinschaften und Kirchen. 2006 wurde ihm der Herbert-Haag-Preis verliehen. Drobinski veröffentlichte zahlreiche Bücher, wie zum Beispiel „Oh Gott, die Kirche. Versuch über das katholische Deutschland“ bei Patmos, Düsseldorf 2006, und gemeinsam mit Claudia Keller den Titel „Glaubensrepublik Deutschland“ bei Herder, Freiburg 2011.

Text: hh, Bild: uk

Neuer kirchenmusikalischer Kalender veröffentlicht

Der Gemeindeverband Recklinghausen bietet in seinem neuesten kirchenmusikalischen Kalender wieder zu verschiedenen Anlässen Konzerte und Chorprojekte in evangelischen Kirchen innerhalb des Kirchenkreises an.

DIE TERMINLISTE

Sonntag, 09.12.2012 Besinnliche Advents- und Weihnachtsmusik
Lutherkirche Es singen der MGV Concordia Grullbad e.V. und
16.00 Uhr der gemischte Chor „Chor der Freude“, zwei kleine Instrumentalstücke sind vorgesehen. Es werden bekannte Advents- bzw. vorweihnachtliche Lieder gesungen. Mitsingen erlaubt! Ltg. Peter Bötticher

Freitag, 14.12.2012 Adventskonzert der Musikschule
Lutherkirche Eintritt frei
17.00 Uhr

Samstag, 15.12.12 Adventskonzert
Reformationskirche Die Gemeindeband "Daybreak", Jubilate-Chor und
18:00 Uhr Bläserkreis aus Philipp-Nicolai und weitere Instrumentalisten werden adventliche Werke von Bach bis Zipp bieten, teilweise auch zum Mitmachen

Mittwoch, 26.12.2012 Musik und Texte zu Weihnachten
Christuskirche
17.00 Uhr

Montag, 07.01.2013 Anmeldeschluss zum Chorprojekt des Ev. Gemeindeverbands in Haus Haard vom 22.-24. Februar 2013.
Weitere Infos unter 02361-3034633 (Komar)
Internetseite: www.evangelisch-in-recklinghausen.de

Sonntag, 13.01.2013 Epiphaniaskonzert mit Thomas Friedrich Rudnik,
Lutherkirche Orgel und Barbara Marreck, Violoncello
17.00 Uhr Im Anschluss lädt die Kirchengemeinde zum Sektumtrunk auf das Neue Jahr ein.

Sonntag, 27.01.2013 Konzert zum Jahresanfang
Arche Ein großer Kirchenchor unter der Leitung von Beate
17.00 Uhr Gottschlich, ein Posaunenchor, der von Tilman Stoye geleitet wird und der auch Jungbläser ausbildet, ein starker Gospelchor, geführt von Reinhard Buskies und das kleine, aber feine Vocalensemble „Vocalicious“ – das ist schon was besonderes!
Der Eintritt ist frei, die Kollekte kommt der kirchenmu-sikalischen Arbeit der Ev. Kirchengemeinde Recklinghausen-Ost zugute.

Sonntag, 24.02.2013 Musikalischer Gottesdienst mit dem Chorprojekt
Kreuzkirche 2013 des Ev. Gemeindeverbandes Best-of-Chormusik
11.00 Uhr der letzten 30 Jahre, Programm : Joh .Seb. Bach „Nun danket alle Gott“, Felix Mendelssohn „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“, Gabriel Fauré’ „Cantique de Jean Racine“ („Wort des Höchsten“), George Rathbone „Rejoice in the Lord always“, John Rutter „I will sing“, Huub Oosterhuis/Tom Löwenthal „Der mich trug“ und Ralf Grössler „Jesus, be a fence“
Ltg. Friedgard Schultner-Nöthe und Team

 

Adressen der Veranstaltungsorte:

Christuskirche
Limperstraße 13

Lutherkirche
Bochumer Str. 161

Arche
Nordseestraße 104

Reformationskirche
Pestalozzistraße 14

Kreuzkirche
Henrichenburger Straße 62

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Foto: Chorprojekt des Gemeindeverbandes am 11.03.2012 in der Philipp-Nicolai-
Kirche, Leitung: Friedgard Schultner-Nöthe und Team
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Herausgegeben vom Ev. Gemeindeverband, Herner Str. 141,
45659 Recklinghausen, Tel. 02361/30 34 633 (Frau Komar)
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 11.02.2013

Der Evangelische Kirchenkreis Recklinghausen trauert um Pfarrer Andreas Becker (Haltern)

HALTERN - Betroffen trauern wir um Pfarrer Andreas Becker (* 8. August 1960 - † 14. November 2012). Andreas Becker war seit 1993 Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Haltern. In dieser Zeit hat er das Leben in der Kirchengemeinde Haltern und im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen geprägt.

Zeit seines Lebens fühlte er sich dem Glauben an einen neuen Himmel und eine neue Erde verpflichtet. Er trat ein für Geschwisterlichkeit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Andreas Becker verstand unsere Kirche als eine, die sich einmischt, den Verantwortlichen ins Wort fällt und Partei nimmt für die Benachteiligten. Sein Dienst war bestimmt von Zuwendung und solidarischem Handeln. 

Im Kirchenkreis Recklinghausen hat er viele Jahre den theologischen Ausschuss richtungsweisend geleitet, deren Vorsitzender er bis zuletzt war.

Wir denken an ihn mit großer Dankbarkeit.
Mit ihm teilen wir die Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde.
Möge Gott ihn schauen lassen, was er geglaubt hat.

Wir sind erschrocken und traurig über seinen plötzlichen Tod und sind dankbar für die gemeinsame Zeit und wissen, dass er nun in Gottes Händen geborgen ist.

Jetzt vertrauen wir Andreas Becker dem an, der ihm in der Taufe zugesagt hat: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein.

Unsere Gedanken, unser Mitgefühl und unsere Gebete gelten seiner Familie.

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Evangelischer Kirchenkreis Recklinghausen

Pfarrer Frank Rüter,  Assessor im Kreissynodalvorstand und  Pfarrer Karl Henschel,  Vorsitzender des Presbyteriums der Ev. Kirchengemeinde Haltern


Der Trauergottesdienst findet am Dienstag, den 20. November 2012 um 14.00 Uhr in der Erlöserkirche in Haltern, Hennewiger Weg 8, statt. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem evangelischen Friedhof, Holtwicker Str. 112 in Haltern.

Der starke Mantel des Teilens

RECKLINGHAUSEN Ökumenischer Gottesdienst der Wohlfahrtsverbände mit Heribert Prantl als Gastredner - Zum Sankt-Martins-Tag, dem 11. November 2012, hatten die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Prof. Dr. Heribert Prantl, Leiter des Innenressorts und Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, zur ökumenischen Gastpredigt in die Gustav-Adolf-Kirche eingeladen. Unter dem Titel „Wie viel Mantel braucht der Mensch? - Soziale Gerechtigkeit im Friedensnobelpreisland“ begeisterte der katholische Prantl die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer mit einer engagierten, mahnenden Ansprache in geschliffenster Rhetorik.
Der starke Mantel des Teilens

Prof. Dr. Heribert Prantl

Er erinnerte an die Erzählung des Sankt Martin, der seinen Umhang in winterlicher Kälte mit einem Bettler teilte. „Sie ist eine christliche Ur-Geschichte, der Mantel ist der Erinnerungsort für die christliche Nächstenliebe schlechthin.“ Als beißenden Kontrast setzte Prantl diesem Beispiel für Nächstenliebe den Umgang mit Flüchtlingen seitens der Europäischen Union entgegen, die kürzlich den Friedensnobelpreis verliehen bekam: „Es gibt sehr viele Menschen, die von einem Zipfel des Mantels, von einem Zipfelchen träumen, die für dieses Zipfelchen ihr Leben riskieren. Aber wenn sie versuchen, dieses Zipfelchen zu ergreifen, schlagen wir sie auf die Pfoten, nennen sie Illegale, lassen sie im Mittelmeer absaufen - und wenn das nicht klappt, nehmen wir sie in Abschiebehaft“ , klagte Prantl an.  

Die Flüchtlinge seien „die Botschafter des Hungers, der Verfolgung, des Leids“, so Prantl; ihr Tod im Mittelmeer sei das Produkt „unterlassener Hilfeleistung“ und Teil einer Abschreckungsstrategie, in der Hilfe nur zur Flucht ermuntere. Daher spielten die EU- Politiker den Pontius Pilatus, der seine Hände in Unschuld wäscht. Prantl zeigte in Details die Misere der Flüchtlingspolitik in Deutschland auf, die den Flüchtling wie „eine Mischung aus Mündel und Straftäter“ behandele. „Die europäische Demokratie ist eine große exklusive Veranstaltung, die den Reichtum drinnen und die Not draußen behalten möchte“, sagte der gelernte Jurist Prantl mit Blick auf die sog. EU-Rückführungspolitik, die besonders gut funktioniere.

 
Das „Versprechen der Europäischen Union, sie sei ein Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“, gelte nur für „europäische Menschen“. Mittlerweile sei die 60 Jahre alte Genfer Flüchtlingskonvention sei brüchig geworden. Die Politik könne nur erfolgreich sein, wenn sie „ein gewisses Maß an legaler Einwanderung“ zuließe. Es käme in nachhaltiger Weise darauf an, "die Verhältnisse in den Fluchtländern zu verbessern“ und für einen gerechten Handel zu sorgen. Das Gegenteil sei jedoch der Fall: „Solange europäische Butter in Marokko billiger ist als die einheimische, solange französisches Geflügel in Niger weniger kostet als das dortige, solange schwimmende Fischfabriken alles wegfangen, was zappelt – so lange muss man sich über den Exodus aus Afrika nicht wundern. Die EU-Subventionspolitik ist auch eine Politik, die Fluchtursachen schafft. Sie sorgt für die schmutzigen Flecken auf der Weste der Friedensnobelpreisträger-Union“, hielt Prantl fest.

Dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg fehle die soziale Sensibilität, die das Bundesverfassungsgericht auszeichne, als es in Deutschland das Grundrecht eines jeden Bürgers auf ein menschenwürdiges Existenzminimum festschrieb. Das Vertrauen seiner Bürger könne die EU nur gewinnen, wenn es gelinge, „Regeln für ein sozialverträgliches Wirtschaften“ zu etablieren, die der „Sorge um den inneren Frieden Rechnung zu tragen“ hätten.

Gegen jeden Anflug von Resignation und Bequemlichkeit zitierte Prantl aus den Flugblättern der Weißen Rose: „Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den ihr um euer Herz gelegt habt“. Und: „Wenn jeder wartet, bis der andere anfängt, wird keiner anfangen!“ Heute trage der notwendige Widerstand in der Demokratie einen anderen Titel: „Er heißt Widerspruch, Zivilcourage, aufrechter Gang, er heißt zum Beispiel 'Netzwerk für demokratische Kultur', Diakonie, Flüchtlingskreis“, beschrieb Prantl. Mit Blick auf seinen verstorbenen Lehrer, Arthur Kaufmann, sagte er, dass dieser „ 'kleine' Widerstand beständig geleistet werden muss, damit der große Widerstand entbehrlich bleibt”. 

In der Präambel der Schweizerischen Verfassung von 1999 hieße es, so Prantl, die „Stärke eines Volkes“ bemesse sich am „Wohl der Schwachen“. Sein Schlussfazit lautete demgemäß: „Wir müssen Stärke neu definieren – und Sankt Martin kann uns dabei helfen. Teilen ist Stärke. […] Der Mensch braucht zumindest so viel Mantel, dass er Mensch sein kann. Das ist die Botschaft des Sankt Martin, das ist die Mahnung am Sankt Martins-Tag.“


In seiner 45-minütigen Ansprache ließ Prantl mit anregenden Interpretationen, zum Beispiel zur Herkunft der Sozialgesetzgebung im Grundgesetz, keinerlei Langeweile aufkommen. Das große Publikum dankte es ihm mit anhaltendem Applaus. Auch die Liturgen, Pfarrerin Silke Niemeyer von der Altstadtgemeinde und Ludger Ernsting vom Gasthaus in Recklinghausen waren’s sehr zufrieden mit der Resonanz, die der ökumenische Gottesdienst dank Heribert Prantl gefunden hatte. Bereits im Vorjahr war Prantl im Rahmen der Ausstellung "Kunst trotz(t) Armut" zu Gast in der Gustav-Adolf-Kirche.

Text/Bild: hh

 

„Wie viel Mantel braucht der Mensch? - Soziale Gerechtigkeit im Friedensnobelpreisland“

RECKLINGHAUSEN Der nächste Gastprediger des ökumenischen Martinsgottesdienst der kirchlichen Wohlfahrtsverbände ist Prof. Dr. Heribert Prantl, Leiter des Innenressorts und Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung. Er wird am Sonntag, 11. November 2012, 11.15 Uhr, Gustav-Adolf-Kirche, Herner Straße 8, 45657 Recklinghausen eine Predigtansprache halten, die unter dem Titel steht „Wie viel Mantel braucht der Mensch? - Soziale Gerechtigkeit im Friedensnobelpreisland“.
„Wie viel Mantel braucht der Mensch? - Soziale Gerechtigkeit im Friedensnobelpreisland“

Dr. Heribert Prantl bei seiner letzten Predigtansprache in der Gustav-Adolf-Kirche

Bisher war der ökumenische Gottesdienst an die Mitarbeiter im Bereich der sozialen Arbeit gerichtet. Inzwischen gilt die Einladung allen, die sich sozial engagieren. Die beiden letzten Gottesdienste mit Prof. Friedhelm Hengsbach (Frankfurt/M.) und Ulrike Hermann (TAZ, Berlin) wurden bereits neue Akzente gesetzt. „Wir zielen stärker auf die Bürgerschaft und in Richtung politischer Verantwortlicher. Wir wollen die Frage stellen, was tut der Gesellschaft insgesamt gut?“, beschreibt Ludger Ernsting vom Gasthaus in Recklinghausen den Anspruch der Veranstaltungsreihe. „Wir holen Leute, die das Thema soziale Gerechtigkeit ausfüllen und wollen Mut machen gegen den Frust, auch, um das Thema nicht den Rechtsradikalen zu überlassen“, berichtet Pfarrerin Silke Niemeyer aus der Altstadtgemeinde Recklinghausen.

Daher wandte sich der Arbeitskreis diesmal an Prof. Dr. Heribert Prantl, der im Rahmen der Reihe „Kunst trotzt Armut“ bereits im letzten Jahr eine Predigtansprache in der Gustav-Adolf-Kirche hielt. Von ihm, der deutlich katholisch geprägt sei, erwartet der Vorbereitungskreis, dass er das Thema soziale Gerechtigkeit, diesmal im Kontext der Sankt-Martins-Feiern, „pointiert, provokant und dennoch integrierend“ vorbringe. Ludger Twachtmann Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands Recklinghausen kommt es bei dem Gottesdienst darauf an, „immer wieder den Finger in die Wunde zu legen. Wir werben für Solidarität für die Benachteiligten“.

Der Gottesdienst soll zudem auch die Beschäftigten in der sozialen Arbeit in Recklinghausen stärken, wie Anette Shaw, geschäftsführender Vorstand vom Diakonischen Werk Recklinghausen erklärt: „Der Gottesdienst soll ein Zuspruch für die Kolleginnen und Kollegen in der Sozialarbeit sein, damit diese auch am nächsten Tag wiederkommen und mit neuem Mut anpacken."
 
Nach dem Gottesdienst sind alle Gäste herzlich zu einem Imbiss eingeladen.

Bild/Text: hh

Zwei Frauen stellen sich zur Wahl

KIRCHENKREIS – Nominierungen für die Nachfolge von Peter Burkowski - Katrin Göckenjan und Heike Hilgendiek heißen die beiden Kandidatinnen für das Amt der Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen. Der kreiskirchliche Nominierungsausschuss benannte jetzt die beiden Pfarrerinnen für die Nachfolge von Peter Burkowski, der als Vorstand zur Führungsakademie für Kirche und Diakonie (FAKD) nach Berlin gewechselt ist.
Zwei Frauen stellen sich zur Wahl

Pfarrerin Katrin Göckenjan (li.) und Pfarrerin Heike Hilgendiek bewerben sich als Superintendentinnen

Seit 1994 ist Katrin Göckenjan Pfarrerin in Gelsenkirchen-Buer im Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid. Dort hat sie den stellvertretenden Vorsitz im Finanzausschuss inne und arbeitet im kreiskirchlichen Strukturausschuss mit. Für den Kirchenkreis ist sie Abgeordnete auf der Landessynode und Mitglied im ständigen Finanzausschuss.

Der Kirchenkreis Recklinghausen ist für Heike Hilgendiek kein unbeschriebenes Blatt, versah sie doch 20 Jahre ihren Pfarrdienst in Marl. Neun Jahre war sie als Assessorin des Kirchenkreises Mitglied des Kreissynodalvorstandes. Im Jahr 2007 wechselte Heike Hilgendiek ins Büro des Präses als persönliche Referentin. Seit September 2010 ist sie Landessozialpfarrerin der Westfälischen Kirche. 

Um einen Eindruck von den Kandidatinnen zu bekommen, werden sich beide an zwei Freitagabenden jeweils um 18 Uhr in Probe-Gottesdiensten in der Christuskirche in Recklinghausen vorstellen, Pfarrerin Göckenjan am 2. November und Pfarrerin Hilgendiek am 16. November.

Die Wahl findet auf der Kreissynode am 24. November 2012 statt.

Text: uka/Bilder: privat, uka

 

 

Kirche und Kino feiert 10-jähriges Bestehen

Am 24. Oktober 2012 feierte die Inititative „Kirche und Kino“ im Kino Cineworld ihr 10-jähriges Bestehen mit dem unterhaltsamen Film „Omamamia“ von Tommy Wigand , der als Regisseur des Films an diesem Abend zum Gespräch mit dem Publikum dabei war. In dem Film, der vor dem offiziellen Bundesstart gezeigt wurde, ist die Schauspielerin Marianne Sägebrecht nach zwölfjähriger Kinoabstinenz in einer der Hauptrollen zu sehen.
Kirche und Kino feiert 10-jähriges Bestehen

Kirche und Kino im Cineworld: Der Regisseur Tommy Wiegand mit Liesel Kohte, Marc Gutzeit, Kai Uwe Theveßen, Thomas Damm, Joachim van Eickels, Michael Kleinschmidt und Ralf Dinand im Hintergrund (v.l.).

Für die zahlreichen Gäste der Jubiläumsfeier gab es Musik, Sekt und Orangensaft. Die Laudatio kam aus dem Kreis der Besucher der ersten Stunde und wurde von Kornelia Günther und ihrem Mann, Kurt Langer, gehalten. Letzterer ist der Initiative über den Marler Kooperationspartner der Herzlia-Gesellschaft verbunden, mit der im Rahmen der Städtepartnerschaft bereits zahlreiche Filme in den letzten Jahren präsentiert wurden. Kurt Langer hob neben den Spielfilmen die spannenden Dokumentationen hervor. „Ich weiß, wie schwer es ist, die Filme auszuwählen“, sagte er, dennoch zeige sich im Programm von Kirche und Kino „überwiegend die Sicht der europäischen und amerikanischen Filmemacher“. Er habe in den vergangenen Jahren zwei Filme aus Afrika gesehen und vermisse Produzenten aus Osteuropa. Ein besonderes Highlight sei für ihn das bisher dreimalige Filmfest, bei dem „spannende und intensive Filme zu sehen waren und Begegnungen mit spannendem Personal“ möglich waren.

Kornelia Günther überzeugt vor allem das „ethische Engagement der Filme“, die aus ihrer Sicht immer wieder wichtige Fragen angesprochen hätten. An Michael Kleinschmidt vom Institut für Kino und Filmkultur aus Köln, der regelmäßig in die Filme einführt und die anschließenden Diskussionen moderiert, schätze sie „seine zwanglose Art, die Zuschauerinnen und Zuschauer für besondere Zugangsweisen zu interessieren“. Themen wie „Leidenschaft, Liebe, der Umgang mit dem Körper, auch im Alter“ und andere wichtige Fragen kämen im Programm von Kirche und Kino nicht zu kurz, denn „wir Frauen sind hier in der Mehrheit“, sagte sie lächelnd.


Text/Bild: hh 

Eine Ära geht zu Ende!

KIRCHENKREIS – „Wir werden Dich vermissen.“ - Im Anschluss an den Gottesdienst zur Verabschiedung von Superintendent Peter Burkowski fanden die Grußworte in der Christuskirche statt. Den Reigen eröffnete die juristische Ortsdezernentin im Landeskirchenamt für den Kirchenkreis, Kirchenrechtsrätin Barbara Roth. Sie überbrachte den Dank der Kirchenleitung und des Landeskirchenamtes. Dabei erinnerte Roth an die authentische engagierte Art von Peter Burkowski und wünschte ihm für die neue Lebensphase Gottes Segen. Für seine Verdienste verlieh Präses Annette Kurschus Peter Burkowski das Bronzekreuz der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Eine Ära geht zu Ende!

Präses Annette Kurschus (Mitte) überreichte Peter Burkowski das Bronzekreuz der Evangelischen Kirche von Westfalen. Mit ihnen freute sich die juristische Ortsdezernentin Barbara Roth.

Propst Jürgen Quante überbrachte die Grüße von Weihbischof Dieter Geerlings aus Münster und bedankte sich für die gute ökumenische Zusammenarbeit, die vielen ergiebigen Gespräche und den intensiven Austausch. Landrat Cay Süberkrüb wies darauf hin, dass Peter Burkowski seine Themen mit nach Berlin nehmen werde. Es sei einerseits ein wehmütiger Abschied, aber auch ein spannender Neubeginn. „Du wirst uns fehlen“, so der Landrat.

Für das Diakonische Werk im Kirchenkreis erinnerte Diakoniepfarrer und Vorstand Horst Bögeholz daran, dass Burkowski als Vorsitzender des Verwaltungsrates Anteil genommen hat an dem, was die Menschen bewegt. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ein Superintendent sich derart stark für die Diakonie engagiert.“ Bögeholz dankte für die vielen, auch oft spontanen Gespräche. Als Geschenk übergab er mit seiner Vorstandskollegin Christa Stüve Burkowski gebundene Werke der Hauszeitschrift „Diakonie vor Ort“.

An einem Geschicklichkeitskugelspiel verdeutlichte Superintendent Dietmar Chudaska aus dem Nachbar-Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten die Fähigkeit von Peter Burkowski, das Kleine im Großen zu finden. „Gott hat Dir besondere Talente gegeben. Trotz vieler Strukturüberlegungen bist Du kein kalter Kirchenmanager geworden.“ Er erinnere sich gerne an die stets offene Tür, wenn er auf Heimaturlaub aus Tansania im Kirchenkreis weilte. „Dir ging es nicht um Struktur um der Struktur willen. Dich trieb die Sorge, dass es weiter ging: mit den Gemeinden, mit Deiner Kirche, mit dem Glauben an Jesus Christus.“ Von seinem Talent habe Gladbeck-Bottrop-Dorsten auch profitiert. Burkowski hinterlasse ein gutes Erbe.

Verabschiedung von Sup. Peter Burkowski 4

Superintendent Dietmar Chudaska überreichte Peter Burkowski ein Geschicklichkeitskugelspiel zum Abschied. 

Verwaltungsleiterin Conny Hölig hob hervor, dass Peter Burkowski als Theologe die Kunst des klaren Denkens beherrsche. Sein Nah-bei-den-Menschen-Sein überzeuge ebenso wie sein Denken und Handeln in Strukturen. Pfarrer Frank Rüter aus Oer-Erkenschwick schloss als Assessor die Reihe der Grußworte ab. „Ich habe viel von Dir gelernt. Sitzungsleitung – das macht Dir so schnell keiner nach“, hob Rüter einen Aspekt heraus. Immer wieder fasziniert habe ihn, wie Peter Burkowski in kürzester Zeit komplizierte Dinge strukturiert habe. „Wir werden Dich vermissen.“ 

Und dann beschrieb Rüter ein Bild, auf das er sich besonders freue. In seiner neuen Aufgabe wird Burkowski auch am Evangelischen Kirchentag teilnehmen. Als Superintendent hatte er das immer vermieden. „Und dann stelle ich mir vor, wir liegen beim nächsten Kirchentag in Hamburg nachts vor dem Einschlafen Isomatte an Isomatte, an die vergilbte Decke einer Turnhalle schauend, und Du erklärst mir, wie man den Kirchentag besser strukturieren könnte, klarere Aufgabenverteilungen geistig vor uns Gestalt gewinnen und Du schon die Powerpoint-Folien mit dem Organigramm des Kirchentages vor unseren Augen entstehen lässt – dann weiß ich, Du bist angekommen.“ Mit dieser Anekdote hatte Rüter verständlicherweise die Lacher auf seiner Seite.

In seinem Schlusswort blickte Peter Burkowski auf die vergangenen Jahre zurück. „Es war eine spannende Zeit mit vielen Veränderungen“, resümierte der scheidende Superintendent. Er sei dankbar für die vielen Verknüpfungen und Verbindungen. Burkowski dankte allen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern im Kirchenkreis für gemeinsame Zeit. Sein besonderer Dank galt Renate Mölleck für ihren unermüdlichen Dienst in der Superintendentur. Mit dem stellvertretenden Verwaltungsleiter Jürgen Bahl verbindet ihn die längste berufliche Zusammenarbeit. Bei seinem ersten Gottesdienst 1985 in der Dreifaltigkeitskirche in Marl hatte Bahl bereits die Orgel gespielt. Burkowski bedankte sich auch bei den Mitgliedern des Kreissynodalvorstandes sowie den Mitgliedern der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen, deren nebenamtliches Mitglied er seit 2004 war. „Gut, dass wir gemeinsam Verantwortung tragen“, schloss Burkowski seine Dankesworte. Beim anschließenden Empfang blieb genügend Raum für Begegnungen und Gespräche sowie das persönliche Abschiednehmen. 


Text/Fotos:  uka